Adele Rosenberger zu den Special Olympics Wintergames

Adele Rosenberger, Studentin im Bachelorstudium Orthoptik, zum Zeitpunkt der Special Olympic Wintergames im März 2017, im 6. Semester.

Perfekt fürs Berufsleben

Doppelter Einsatz in Graz

Ich habe die Special Olympics schon immer verfolgt. Deshalb fand ich es super, dass wir die Gelegenheit hatten, da mitzumachen. Außerdem habe ich nach den Spielen mein Praktikum am Universitätsklinikum in Graz gemacht. Das hat dann einfach gut gepasst, gleich in Graz bleiben zu können.

Immer oder latent?

Wir haben mittels Cover Test überprüft ob jemand schielt. Dabei deckt man das Auge einseitig ab und stellt so fest, ob jemand schielt – immer oder latent. Allerdings konnten wir den Schielwinkel nicht messen. Herausfordernd war, dass wir das schätzen mussten. Und das ist teilweise schwer – noch dazu, wenn die Compliance nicht gegeben ist. Und es ist nicht so genau. Wir haben uns auch angesehen, welche Qualität das beidäugige Sehen hat und wenn es notwendig war, noch den Augenhintergrund gecheckt.

Gutes Gespann: Orthoptist*innen und Optiker*innen

Dass es stressig werden würde, haben wir erwartet. Nachdem wir schon viele Praktika hinter uns hatten, waren wir aber gut vorbereitet.  Dass man gut Englisch sprechen soll und wir Gelegenheit zum Austausch mit anderen Berufsgruppen haben würden, haben uns unsere Betreuer*innen vorher gesagt. Insofern waren das unsere Erwartungen und sie wurden in jedem Fall erfüllt, teilweise auch übertroffen. Überhaupt was den Austausch anbelangt – und auch den Stress ;-) Dass es so einen guten Austausch mit den Optiker*innen gab, war super! Da haben wir einige Kontakte fürs spätere Berufsleben knüpfen können. Das ist einfach wichtig für uns Orthoptist*innen.

Irgendwie geht’s doch

Schnell zu arbeiten und dabei effizient zu sein, das haben wir gut trainiert. Wie man weiterkommt, wenn man nicht mehr weiter kommt ;-), dazu habe ich auch viele Erfahrungen gesammelt. Auch wie man mit den verschiedenen Emotionen umgehen kann, wenn plötzlich jemand zum Weinen anfängt und du weißt nicht, warum. Manche der Sportler*innen waren vor den Untersuchungen ein wenig ängstlich, weil sie das noch nie erlebt haben. Manche hatten eine Menge Spaß, wenn wir beispielsweise ein Sehzeichen geprüft haben. Insgesamt haben sie durchwegs positiv auf uns reagiert.

Österreich gegen Spanien mit Foto

Wir haben uns ein Floorhockey-Spiel angeschaut: Österreich gegen Spanien. Die Sportler waren vorher bei uns zum Screening. Nach dem Spiel ist einer der Spieler, der mich wiedererkannt hat, zu mir gerannt, hat mich umarmt und wir haben ein Erinnerungsfoto gemacht. Das war schön!

Sport für alle!

Dass die Athlet*innen bei den Special Olympics die Möglichkeit haben, komplett durchgecheckt zu werden, ist schon einmalig. Und vor allem, dass sie dort so motiviert und gepusht werden, Sport auszuüben. Es ist wahrscheinlich für mental beeinträchtigte Menschen nicht immer einfach, Zugang zu sportlichen Aktivitäten zu erhalten. Bei den Spielen war das super zu sehen, dass sie die Chance dazu bekommen.

Unbedingte Empfehlung!

Ob Englisch, der Umgang mit mental beeinträchtigen Menschen, rasches und zugleich effizientes Arbeiten und dabei gute Ergebnisse erzielen – gerade in schwierigen Situationen –, da habe ich  sehr von meiner Mitarbeit bei den Spielen profitiert. Auch für uns als Gruppe war es toll, miteinander Zeit in Graz verbringen zu können. Der Austausch mit anderen, das war auch ein Gewinn für das weitere Berufsleben. Das sind Erfahrungen, die kann einem keiner mehr nehmen!

Ein Wort, das alle Eindrücke beschreibt, ist…

… Herzensangelegenheit!


Studiengang

Bachelor

Orthoptik

Vollzeit