Mit der Politik ist es ein bisschen wie mit dem Fußball. Läuft es nicht gut, weiß man schnell einmal besser als die Trainer*innen, was zu tun wäre. Politik ist allerdings kein Fußballspiel und die – oftmals diffuse – Unzufriedenheit mit „der Politik“ hält in der Regel länger an, als eine Europameisterschaft dauert. Zudem ist die Betroffenheit größer, betrifft Politik und politisches Handeln doch uns alle.
Aber – könnte es nicht auch anders sein? Könnte Politik als das wahrgenommen werden, was wir ohnehin von ihr erwarten: Zukunft gestalten, wirksame Konzepte entwickeln, tragfähige Allianzen bilden, Ziele durchsetzen, das große Ganze im Blick – und das alles mit Unerschrockenheit und Durchsetzungsvermögen? Welche Fähigkeiten brauchen Politiker*innen und politisch handelnde Personen, um gut durch turbulente Zeiten navigieren zu können? Und um der Politikverdrossenheit etwas entgegenzusetzen und die Wahrnehmung von Politik wieder zum Positiven zu verändern?
Viele Fragen, eine überraschend kurze Antwort: Politik braucht wieder den Stellenwert, den sie verdient. Dafür braucht es wiederum Profis für den politischen Betrieb. Und eine Politik, die Lösungen anbietet, erarbeitet von Menschen, die professionell dafür ausgebildet sind. Darüber hat der Politologe Peter Grabner nachgedacht. Ergebnis ist der viersemestrige Masterlehrgang Führung, Politik und Management, den er seit den Anfängen im Jahr 2012 leitet.
Unter den Studierenden von Führung, Politik und Management ist das gesamte Parteienspektrum vertreten. Was als Wagnis begann, ist voll aufgegangen: Menschen aus verschiedenen Gedankenwelten stellen fest, dass sie das Gleiche wollen, das Studium sie zusammenschweißt und zu guten Netzwerken führt. Sie also überparteilich gut zusammenarbeiten. Denn eines der Leitthemen, das alle Studierenden im Masterlehrgang bewegt, ist Führung.
Dazu kann der Masterlehrgang mit einer Besonderheit aufwarten: Als einziges Hochschulstudium bietet es seinen Studierenden einen Coachingprozess über drei Semester. In kleinen Coachinggruppen, so divers wie möglich zusammengesetzt, wird darüber diskutiert und daran gearbeitet, welches Führen in Zeiten von Komplexität möglich ist. Dieser neutrale und objektive Rahmen bietet Raum für persönliche Entwicklung, die wiederum Voraussetzung dafür ist, in Zukunft gut führen zu können.
In den einmal jährlich stattfindenden Campus Lectures bringen Opinion Leader aus Politik und Gesellschaft ihre Sicht der Dinge ins Netzwerk und diskutieren mit den Studierenden und Absolvent*innen. Im September 2015 sprach der amtierende Bundespräsident Heinz Fischer über „Wendepunkte in der Geschichte der Zweiten Republik“. Im Jahr darauf zeichnete Christian Rainer, Chefredakteur und Herausgeber des Nachrichtenmagazins profil, in seinem Vortrag „Am Ende des Regenbogens“ aktuelle politische Entwicklungen in Österreich nach.