Aus Österreich vertriebene und ermordete Fürsorgerinnen

Forschungslaufzeit: 1.3.2020 bis 28.2.2021

Ab 1912 gab es in Wien die erste Ausbildung zur Fürsorgerin, weitere Ausbildungsmöglichkeiten folgten.


Mit der Annexion Österreichs durch das Deutsche Reich 1938 wurden Ausbildungsstätten in Wien geschlossen und jüdische oder politisch unliebsame Fürsorgerinnen entlassen. Während die meisten Berufsgruppen die Geschichte ihrer Entrechtung, Verfolgung, Vertreibung und Ermordung bereits aufgearbeitet haben, ist dies für die Berufsgruppe der Fürsorgerinnen noch ausständig.

 

Das einjährige Forschungsprojekt hat die explorative Erschließung von Biografien jener ausgebildeten Fürsorgerinnen zum Ziel, die im Nationalsozialismus verfolgt waren. Mit den Methoden der Biografieforschung wird in Archiven und Sammelwerken recherchiert, um anhand von Verwaltungsdokumenten und bestehender Literatur die Lebensdaten nachzeichnen zu können. Die Ausbildungs- und Berufserfahrungen der Fürsorgerinnen werden durch weitere Quellen wie Ego-Dokumente oder Berichte und Erzählungen durch berufliche Kontakte oder Nachkommen der Fürsorgerinnen ergänzt.

 

Vor allem soll der biografische Bruch durch den Nationalsozialismus herausgearbeitet werden, sei es durch Erfahrungen von Diskriminierung, Entlassung, KZ, Ermordung, Flucht und eventuellem Neubeginn in einem Exilland. Diese biografischen Informationen bilden die Basis für eine wissenschaftliche Publikation. Vertriebene und ermordete Fürsorgerinnen werden so dem Vergessen entrissen. Gleichzeitig wird ein wichtiger Beitrag zur Professionsgeschichte der Sozialen Arbeit geleistet.

Forschungsziele

  • Zweisprachige Website
  • Recherche zu Biografien von Fürsorgerinnen
  • Vergleichende Analyse der Lebenswege verfolgter Fürsorgerinnen
  • Wissenschaftliche Publikation
  • Einschreiben in die Professionsgeschichte

Kooperationspartner*innen bzw. Auftraggeber*innen

Zukunftsfonds der Republik Österreich
Nationalfonds der Republik Österreich

Ziele für nachhaltige Entwicklung der UNO

Geschlechter-Gleichheit

Weniger Ungleichheiten

Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen