Andrea Greisberger, MSc
Lehre und Forschung
Laufzeit: Jänner bis November 2015
Im Projekt "Multi-dimensional factors associated with physical activity levels in school-aged children" wurde in Zusammenarbeit mit einer Wiener Volksschule untersucht, wie das Tragen einer dorsalen Last die Körperhaltung von Volksschulkindern beeinflusst.
Dorsale Traglasten, wie z. B. Schultaschen, führen bei Kindern zu einer vermehrten Oberkörpervorneigung "Trunk Forward Lean", kurz TFL) und zu einer mangelnden Einordnung des Kopfes in die Körperlängsachse "Craniovertebral Angle", kurz CVA). Diese Haltungsänderungen bewirken eine vermehrte Belastung des Bewegungsapparates und können Ursachen für Beschwerden sein. Diese Studie untersuchte Veränderungen des TFL und des CVA beim Tragen einer dorsalen Last von 20% des Körpergewichts bei Volksschulkindern in Österreich. Zusätzlich wurde in dieser Studie der klinisch häufig beobachtete Zusammenhang zwischen der Veränderung der Oberkörpervorlage und der Kopfposition analysiert.
Bei Volksschulkindern (Alter = 8,2 ±1,3 Jahre) wurde mit einer 2-D-Videoanalyse der TFL (Winkel der Verbindungslinie Th12–Th1 zur Vertikalen) und der CVA (Winkel der Verbindungslinie Th1–Ohr-Tragus zur Horizontalen) im Stand ohne und mit einer Traglast von 20% des Körpergewichts bestimmt. Berechnet wurde der Unterschied der beiden Winkel beim Stehen mit und ohne Last und die Korrelation zwischen den Veränderungen.
Kinder reagieren auf das Tragen einer dorsalen Last mit einer Vorwärtsneigung des Oberkörpers und einer verstärkten Ventraltranslation des Kopfes. Der enge Zusammenhang zwischen TFL und CVA erklärt sich als Reaktion des Oberkörpers auf die dorsale Last bei gleichzeitigem Bestreben den Blick nach vorne auszurichten. Zukünftige Studien könnten die Tragedauer und die Auswirkung auf die Haltung und damit zusammenhängende Beschwerden als Ausgangspunkt für weitere Untersuchungen nehmen.
Lehre und Forschung
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