28. Juni 2017
Lehrende der Logopädie – Phoniatrie - Audiologie wurden vom Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft bei der Verleihung des Staatspreises für exzellente Lehre „Ars Docendi“ ausgezeichnet.
Laut der WHO ist die interprofessionelle Zusammenarbeit der Gesundheitsberufe die Zukunftsstrategie, um die globalen Herausforderung des Gesundheitswesens effektiv und effizient zu meistern.
Martin Maasz, Studiengangsleiter sowie Doris Huber und Gunhild Rohnke, Lehrende im Bachelorstudium Logopädie – Phoniatrie - Audiologie, eröffnen mit dem Projekt „Interprofessionelle Kompetenz im interdisziplinären Kontext – ein innovativer Lernaktivitätencluster zur Förderung von Querschnittskompetenzen“ neue Perspektiven für Studierende. Unter „interprofessionelle Kompetenz“ fallen Teilkompetenzen wie Rollenklarheit, PatientInnen- und gemeindezentrierte Versorgung, interprofessionelle Kommunikation, Teamarbeit, kooperative Führungseigenschaften und interprofessionelle Konfliktfähigkeit. Diese bilden die Basis für den neu entwickelten, multidimensionalen Lernaktivitätencluster. Die Lehrenden erreichten damit den 2. Platz in der Kategorie „Persönlichkeitsorientierte und/oder kreativitätsfördernde Ansätze in Lehrveranstaltungen und Studierendenbetreuung.“
„Diese hohe Auszeichnung bedeutet, dass die Leistung unserer Lehrenden auch von außen gesehen und anerkannt wird. Projekte wie diese sind wichtig, weil sie Studierende zusätzlich zum interdisziplinären Lernen motivieren und deren offene Haltung und Verständnis für die Sichtweisen anderer Berufsgruppen fördern. Und wir legen damit einen wichtigen Grundstein für Life Long Learning“, freut sich Roswitha Engel, Vizerektorin für Lehre und Departmentleiterin der Pflegewissenschaft an der FH Campus Wien.
Der ausgezeichnete Lernaktivitätencluster schafft spürbare Veränderung: Die Sprach- und Sprechentwicklung ist Teil des allgemeinen Entwicklungsprozesses von Kindern und damit sowohl für LogopädInnen, als auch für PhysiotherapeutInnen und ErgotherapeutInnen relevant. In einer entsprechenden Lehrveranstaltung geht es darum, die Sprach- und Sprechentwicklung bei Ein- und Mehrsprachigkeit zu beobachten, zu analysieren und in interprofessionellen Teams zu diskutieren. In einer weiteren, als Pädiatrie-Marktplatz organisierten Lehrveranstaltung tauschen sich Studierende aus diesen Gesundheitsstudiengängen über Diagnostikmaterialien aus und entdecken so Gemeinsamkeiten, Unterschiede und mögliche Synergieeffekte. Bei anderer Gelegenheit identifizieren „mixed“ Teams Nahtstellen der interprofessionellen Zusammenarbeit. Als Ergebnis stimmen sie Behandlungsziele und -planung miteinander ab. Interprofessionalität schlägt sich in dem innovativen Konzept auch in den Praktika und im IN-CAFÉ, einer interdisziplinären Workshopreihe der Gesundheitswissenschaften nieder. Diese findet regelmäßig für Lehrende und Studierende an der FH Campus Wien statt und hat den Anspruch, interprofessionelle Sichtweisen zu stärken und gemeinsame Lösungen voranzutreiben.