30. November 2016

Ausgezeichnet fürs Brücken erhalten statt neu bauen

 

Franz Dornetshumer, Department Bauen und Gestalten, erhielt am 29. November vom Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft den Würdigungspreis 2016. Er überzeugte mit seiner Arbeit rund um die Neubewertung und den Erhalt von bestehenden Stahlbetonplattenbrücken.

v.l. n.r. Markus Vill, FH Campus Wien; Franz Dornetshumer, Absolvent; Iris Rauskala und Alexander Marinovic, Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft

Mit dem Preis werden jährlich die besten StudienabsolventInnen ausgezeichnet. Dornetshumer absolvierte das Bachelorstudium Bauingenieurwesen – Baumanagement und das Masterstudium Bautechnische Abwicklung internationaler Großprojekt.

Längere Nutzung statt Neubau

Mit seiner Arbeit beteiligte sich Franz Dornetshumer an der Forschung der FH Campus Wien, die ein Modell zur Bewertung der Tragfähigkeit von bestehenden Straßen- und Eisenbahnbrücken entwickelte. Nach einer Bestandsanalyse der Brücken des Streckennetzes der ÖBB führte er Normenvergleiche durch und wies im Ergebnis den Bedarf eines erweiterten Bemessungsmodells nach. „Mit der Einführung der Eurocodes liegt ein neues und eher konservatives Bemessungsmodell für Stahlbetonbrücken vor. Dies muss jedoch nicht bedeuten, dass vorhergehende Modelle weniger gut oder nicht korrekt waren. Die große Mehrheit der Brücken, die vor den Eurocodes errichtet wurde, kann ohne Weiteres uneingeschränkt noch lange Zeit genutzt werden“, so Dornetshumer, der aktuell als technischer Projektleiter eines Brückenprojekts in Sri Lanka arbeitet.

ÖBB-Brücken: 20 Jahre und älter

Das Streckennetz der ÖBB umfasst 6.000 Brückentragwerke, Großteils aus Stahlbeton. Viele davon wurden zwischen den Vierziger- und Neunzigerjahren errichtet. „Angesichts dieses erheblichen Anlagevermögens ist das gesellschaftliche und wirtschaftliche Interesse groß, unnötige Verstärkungen oder gar Ersatzneubauten bei noch gut erhaltenen Tragwerken zu vermeiden. Die Arbeit von Franz Dornetshumer hat einen wichtigen Beitrag zu unserer Forschung geleistet und besticht durch überdurchschnittliches Niveau“, so Doris Link, Departmentleiterin Bauen und Gestalten.

Department Bauen und Gestalten

Die FH Campus Wien hat 20 Jahre Erfahrung mit Bautechnikstudiengängen und verfügt in diesem Bereich über eine umfangreiche Expertise und ein entsprechendes Netzwerk. Zu den Forschungsfeldern zählen Construction Economy, Smart Buildings, Structural Engineering und Ambient Assisted Living.

Neu seit Herbst 2016 sind die beiden Masterstudiengänge Architektur – Green Building und Bauingenieurwesen – Baumanagement. Der Master Architektur – Green Building bietet eine praxisnahe und interdisziplinäre Architekturausbildung mit Fokus auf Nachhaltigkeit während des gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes.

Bauen und Gestalten