1. Dezember 2014
Die FH Campus Wien startet im Studienjahr 2015/16 – vorbehaltlich der Genehmigung durch die entsprechenden Gremien – das berufsbegleitende Bachelorstudium Verpackungstechnologie. Das Studium wurde gemeinsam mit der Verpackungsindustrie entwickelt. Besonderer Wert wird auf Praxisnähe und Employability gelegt. Es behandelt die wichtigsten Packmittel Papier, Karton, Kunststoff, Metall sowie Glas und richtet den Fokus auf nachhaltige Produktgestaltung.
Das international ausgerichtete Studium verbindet Naturwissenschaften und Technik mit Betriebswirtschaft und Design. Im Mittelpunkt stehen die Anforderungen von anspruchsvollen Füllgütern wie Lebensmittel oder Pharmaprodukte und deren Wechselwirkungen mit den in Packmitteln eingesetzten Werkstoffen. Zulassungsvoraussetzung ist die allgemeine Hochschulreife. Es richtet sich vor allem an GeneralistInnen, die ein sicherer Jobeinstieg erwartet und ist auch ein interessantes Angebot für LebensmitteltechnologInnen und ErnährungswissenschafterInnen. Das Studium deckt den gesamten Lebenszyklus einer Verpackung ab - von der Entwicklung, Herstellung über Recycling, Entsorgung bis zum Marketing und Qualitätsmanagement. VerpackungsdesignerInnen gestalten nicht nur das ansprechende Äußere, sondern sorgen auch für den bestmöglichen Schutz des Füllgutes. In der Produktion geht es darum, optimale Qualität bei geringen Kosten zu liefern und das bei einem Minimum an Energieverbrauch und Produktionsabfall.
Nachhaltigkeit ist ein Kernthema im Verpackungsbereich. Außer Frage steht, dass Ressourcenschonung und Abfallvermeidung zentrale Zukunftsfragen der Branche darstellen und noch viel Arbeit auf die zukünftigen AbsolventInnen wartet. Wichtig ist, dass die Prinzipien der Nachhaltig-keit schon bei der Verpackungsentwicklung berücksichtigt werden und dafür das geeignete Verpackungsmaterial ausgewählt wird. Ein Verbot bestimmter Werkstoffe ist nicht zielführend. Wenn man bedenkt, dass in Entwicklungsländern 40% der landwirtschaftlichen Güter verderben und in den Industriestaaten 30% der Lebensmittel wegen Verderbs weggeworfen werden, dann sieht man, dass Nachhaltigkeit vor allem auch bedeutet, diese Verluste durch geeignete Verpackungen zu reduzieren und die Lebensmittelversorgung der Weltbevölkerung zu sichern", vermittelt Studiengangsleiter Manfred Tacker einen ersten Eindruck von den beim Thema Nachhaltigkeit relevanten Fragen. Bereits mit dem Österreichischen Forschungsinstitut für Chemie und Technik entwickelte Tacker als dessen langjährige Geschäftsführer zellbasierte Testmethoden, um Verpackungen auf Hormonaktivität zu testen. Dieses Forschungsgebiet wird er an der FH Campus Wien gemeinsam mit dem Studiengang Molekulare Biotechnologie weiterverfolgen. Manfred Tacker ist habilitierter Lebensmitteltechnologe mit Schwerpunkt Verpackungstechnik.
Neben zahlreichen Hochschulkooperationen - unter anderem mit der Hochschule München, Fakultät für Papier und Verpackung - unterstützen die Verpackungsunternehmen ALPLA, Altstoff Recycling Austria (ARA), Cardbox Packaging, Greiner Packaging, Mayr-Melnhof Karton, Mondi, Smurfit Kappa und Vetropack Austria den Studiengang. Diese haben den Anstoß zum Studium gegeben und es mitentwickelt, nachdem ihnen in der Praxis die Fachkräfte fehlen. Durch die Einbindung der Unternehmen gewinnt der Studiengang hervorragende LektorInnen, entwickelt künftig F&E-Projekte und kann die industrielle Praxis im Rahmen von Exkursionen vorstellen. Studierende haben darüber hinaus Zugang zu einem starken Netzwerk, das sie für zukünftige Jobs nutzen können. Angesiedelt ist der Studiengang am Campus Vienna Biocenter - der renommierte Life-Sciences-Standort zählt zu den vier Standorten der FH Campus Wien und beherbergt auch die Studiengänge der Molekularen Biotechnologie. Die Studiengänge der Verpackungstechnologie und der Molekularen Biotechnologie sind an der FH Campus Wien in das Department Applied Life Sciences eigebunden.