17. Oktober 2019
Studierende des Masterstudiums Bauingenieurwesen – Baumanagement erhielten in Bratislava bei der Baustellenbesichtigung der neuen Autobahn-Brücke Kenntnisse zu speziellen Bauverfahren im Brückenbau.
Besondere Einblicke und Praxisnähe in den Straßen- und Brückenbau holten sich Studierende des Masterstudiums Bauingenieurwesen – Baumanagement bei einer Exkursion am 11. Oktober in Bratislava. Dort wird mit Hochdruck an der Autobahnumfahrung von Bratislava und dem Ausbau einer Schnellstraße von Osten in den Westen der Slowakei gearbeitet. Bauträger des Monsterprojekts mit einem Auftragsvolumen von rund 1 Milliarde Euro ist ein Konsortium, bestehend aus der spanischen Baufirma Ferrovial Agroman und der österreichischen PORR Bau GmbH.
Das Autobahn-D4 und R7-Schnellstraßenprojekt umfasst den Bau des südlichen Teilstücks des Autobahnrings von Bratislava und eines Teils des südlichen Schnellstraßennetzes, das den westlichen und östlichen Teil der Slowakei verbindet. Es besteht aus einem circa 27 Kilometer langen Autobahnabschnitt (D4) von Jarovce nahe der Staatsgrenze zu Österreich nach Raca sowie einem etwa 32 Kilometer langen Schnellstraßenabschnitt (R7) von Bratislava nach Holice. 13 Autobahnknoten sind geplant und rund 100 Querungsobjekte, also Brückentragwerke. Herzstück des Projektes ist eine fünfte Straßenquerung der Donau in Bratislava, die maßgeblich zur Verkehrsentlastung der Stadt beitragen soll.
Die Autobahnbrücke über die Donau beeindruckte die Exkursionteilnehmer*innen mit ihrer Konstruktion und Größe. Die Donauüberquerung selbst wird im sogenannten Freivorbau hergestellt und ihre Spannweite wird im fertigen Zustand ca. 210m, die Breite 35m betragen. Der Überbau aus Spannbeton besteht lediglich aus einem einzelligen Hohlkasten, was für die Studierenden verwunderlich wirkte, denn in dieser Dimension würde man einen mehrzelligen Kastenträger erwarten. Spezielle Bauverfahren werden auch zur Herstellung der zugehörigen Vorlandbrücken eingesetzt. Die Tragwerke werden mit Hilfe einer obenlaufenden Vorschubrüstung gebaut, wodurch es möglich ist rund 70m der Konstruktion in je zwei Wochen zu errichten. Grund dafür ist die Bodenbeschaffenheit im Streckenverlauf der Autobahn, diese führt durch Au- und Überschwemmungsgebiet, das zudem unter Naturschutz steht und damit besondere Auflagen mit sich bringt. Die Brückenkonstruktion über das Donaugebiet wird inklusive der Vorlandbrücken im Überschwemmungsgebiet mit je 70m Stützweite ca. 3km lang sein.