17. Dezember 2015
Die FH Campus Wien und die FH Salzburg erzielten in einer gemeinsamen Studie mithilfe mikrobiologischer Untersuchungsmethoden erste Ergebnisse, die die antimikrobielle Wirkung von Lärchenholz nachweisen.
Die Studiengänge Biomedizinische Analytik der FH Campus Wien sowie Holztechnologie und Holzbau der FH Salzburg am Campus Kuchl waren an der Studie beteiligt, deren Ergebnisse im renommierten „European Journal of Wood and Wood Products“ publiziert wurden.
Untersucht wurde, inwieweit und warum die Keimzahl zweier bestimmter Krankenhauskeime, die Menschen mit schwachem Immunstatus potenziell gefährden, in Kombination mit Lärchenholz reduziert werden kann. Die antimikrobielle Wirkung kann mit den Holzinhaltsstoffen des besonders extraktstoffreichen Lärchenholzes in Verbindung gebracht werden. Offen bleibt, auf welche Holzeigenschaften genau die in der Studie nachgewiesene Reduktion zurückzuführen ist. Bisherige Studien hatten zu stark divergierenden Ergebnissen geführt. Im Rahmen dieses anschubfinanzierten Projekts verfassten zwei Studierende der FH Campus Wien, Negin Kavian und Lisa Schagerl, ihre Bachelorarbeit. Die Forschungsgruppe verfolgt das Ziel, weitere Fragestellungen rund um das Lärchenholz zu beantworten.
Krankenhaus der Zukunft: mehr Holz statt Kunststoff im PatientInnenzimmer
Gerade in hygienisch sensiblen Einsatzgebieten, etwa in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen, wo besonderer Wert auf Sauberkeit, Keimfreiheit, keimhemmende Wirkung und Keimabtötung gelegt werden muss, hat Holz das Potenzial, als nachwachsender Werkstoff für den Innenausbau und Möbelbau im Vergleich zu Kunststoffen Marktanteile zu erobern. Ein verstärkter Einsatz wäre auf Pflegestationen, in der Geburtshilfe aber auch auf palliativmedizinischen Abteilungen denkbar. Ein Beispiel dafür ist die Innengestaltung des 2012 fertiggestellten Pflegewohnhauses Liesing. In der Vergangenheit haben gestiegene Hygieneanforderungen, daraus abgeleitete strenger werdende Verordnungen und Richtlinien sowie ein in Vergessenheit geratenes Wissen über spezielle Holzeigenschaften dazu geführt, dass dessen Verwendung in diesen Bereichen nur eingeschränkt zulässig ist. Für ein Umdenken spricht, dass Holz neben der antimikrobiellen Wirkung Stress reduziert und die menschliche Stimmung positiv beeinflusst. Das belegen einige Studien, unter anderem von der University of British Columbia und der Freien Universität Amsterdam.