9. Juli 2020
Die Expertise von Biomedizinischen Analytiker*innen ist unabdingbar bei der Analyse medizinischer Proben so wie bei Testungen auf einen Virusnachweis. Eine Umfrage von Studierenden des Bachelorstudiums Biomedizinische Analytik der FH Campus Wien zeigt, dass sich Studierende gut auf die Herausforderungen durch Covid-19 oder andere Pandemien vorbereitet fühlen.
Covid-19 lenkt die öffentliche Aufmerksamkeit auf Themen wie Antikörpertests, die das Blut auf ein Vorhandensein von Antikörper gegen ein Virus überprüfen oder PCR-Tests, die zum Nachweis einer aktuellen Virusinfektion dienen. Die notwendigen Analysen erfolgen von Biomedizinischen Analytiker*innen, eine Berufsgruppe, die medial oftmals nur wenig Abbildung findet. Dabei ist deren Expertise das Um und Auf. Sie sind routiniert in der Arbeit mit hoch infektiösen Proben und liefern durch ihre Auswertungen die entscheidende Grundlage für Diagnosefindung und Therapieentscheidung.
Studierende der FH Campus Wien fühlen sich gut auf die Herausforderungen durch Covid-19 oder andere Pandemien vorbereitet, das zeigt eine Umfrage des Bachelorstudiums Biomedizinische Analytik. 44 Prozent der Befragten, fühlen sich durch ihre Ausbildung „sehr gut“ auf künftige Pandemien wie Covid-19 vorbereitet, weitere 33 Prozent bejahen diese Frage mit „etwas“. Abhängig von der Studiendauer schätzen sich die Studierenden weitgehend fachlich und persönlich kompetent genug ein, um im Rahmen von Praktika in der Covid-19-Diagnostik mitzuarbeiten. 27 Bachelor-Studierende des sechsten Semesters unterstützten bereits in freiwilligen Zusatzpraktika zwischen Mitte April und Mitte Juni in der Covid-19-Diagnostik im Wiener Gesundheitsverbund. Die Umfrage zeigt ebenfalls, dass sich viele Studierende durch die Corona-Situation in ihrer Studienwahl bestätigt fühlen.
Die Umfrage wurde unter Leitung der Biomedizinischen Analytikerin und Psychologin Christina Lechner von zwölf Bachelor-Studierenden des vierten Semesters durchgeführt. Teilgenommen haben Studierende und Lehrende, wobei 90 Prozent der Teilnehmer*innen Studierende waren. Die Auswertung zeigt auch, dass die Expertise der Berufsgruppe medial nur selten abgebildet wird: 60 Prozent der Befragten meinen sogar, dies sei überhaupt nicht der Fall. Zudem geben knapp 73 Prozent an, dass sich die Wahrnehmung der Berufsgruppe durch die Covid-19-Pandemie in der Öffentlichkeit nur etwas bzw. ein wenig verändert habe, 22 Prozent sagen, sie habe sich „gar nicht“ verändert. Zugleich finden es mehr als 90 Prozent der Teilnehmer*innen der Umfrage „sehr wichtig“ bzw. „eher wichtig“ (47 Prozent bzw. 46 Prozent), dass Biomedizinische Analytiker*innen in Diskussionsrunden oder Interviews zum Thema Covid-19-Diagnostik zu Wort kommen.
Zum Thema mediale Darstellung der Biomedizinischen Analytik geben die Befragten an, dass oft der Eindruck entstehe, die Diagnostik werde von Ärzt*innen selbst bzw. Virolog*innen durchgeführt. Nach der ebenfalls von den Studierenden durchgeführten Analyse von Medienberichten zur Covid-19-Diagnostik werden meist nur Hände und/oder Laborgeräte abgebildet und seltener Biomedizinische Analytiker*innen bei ihrer Tätigkeit.
„Insgesamt verweist die Untersuchung auf eine gute Selbstwirksamkeit der Studierenden. Sie fühlen sich durch ihr Studium gut auf die Herausforderungen wie die Covid-19-Diagnostik vorbereitet“, betont Lechner. Wie ein weiteres Detail der Umfrage zeigt, werden 28 Prozent der Befragten „häufig“ und weitere 47 Prozent „manchmal“ in ihrem Umfeld zum Thema Covid-19 befragt. Die Expertise der Biomedizinischen Analytiker*innen ist demnach unter Familie und Freunden gut bekannt, nun müsste sie noch einer breiten Öffentlichkeit besser vorgestellt werden.
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