6. Juli 2022
Wie können Studierende bestmöglich in Forschungsprojekte eingebunden werden, um das Erlernen neuer Technologien zu fördern? Und wie können Kurse effizient und skalierbar bei ständig steigender Nachfrage organisiert werden? Antworten auf diese Fragen lieferten Sigrid Schefer-Wenzl und Igor Miladinovic an der Columbia University in New York.
Bereits zum vierten Mal wurden didaktische Konzepte aus dem Bachelorstudiengang Computer Science and Digital Communications und dem Masterstudiengang Software Design and Engineering bei der Learning Ideas Conference an der Ivy-League-Universität präsentiert. Neben einer Session zum in den Studiengängen erarbeiteten Ansatz, Studierende in universitäre Forschungsprojekte einzubinden, wurde auch über die skalierbare Gestaltung von Software-Engineering-Kursen gesprochen.
In der Lage zu sein, sich schnell und selbständig in neue Technologien einzuarbeiten, ist eine Grundfertigkeit für Studierende im Bereich der Informatik. Forschungsaktivitäten an einer Universität befassen sich oftmals mit Fragestellungen, die in Zusammenhang mit diesen neuen Technologien stehen. Das bietet Gelegenheit für Studierende, Erfahrungen mit Methoden zur Analyse und Bewertung neuer Technologien zu sammeln. Da es nicht nur für Studierende, sondern auch für die jeweilige Hochschule Vorteile mit sich bringt, wenn Studierende an Forschungsprojekten mitarbeiten, wurde von den Vortragenden ein Konzept, bei dem Elemente der Forschungsarbeit bereits im Studium integriert werden, erarbeitet. Damit wurde es möglich, immer mehr Studierende in Forschungsprojekte miteinzubeziehen, die Attraktivität des Studiums zu erhöhen und mehr Forschungsprojekte umzusetzen. Die Erkenntnisse wurde bei der Learning Ideas Conference vorgestellt.
Da die Zahl der Bewerber*innen für Informatik-Studiengänge in den letzten Jahren stetig gestiegen ist, gibt es trotz der Selektion im Zulassungsverfahren immer mehr Studierende in diesem Bereich. Um die Skalierbarkeit der Kurse ohne Qualitätseinbußen zu verbessern, wurden die Aufgaben rund um die Durchführung der Kurse analysiert und anhand der erforderlichen Erfahrung in zwei Gruppen kategorisiert. Die Aufgaben der ersten Gruppe müssen von den Hauptdozent*innen ausgeführt werden, wie z. B. die Auswahl von Inhalten, das Halten von Vorlesungen und die Definition und Benotung von Tutoriumsübungen. Die Aufgaben der zweiten Gruppe können von weniger erfahrenen Dozent*innen oder sogar von herausragenden Studierenden eines höheren Semesters übernommen werden. Beispiele hierfür sind: Rückmeldung zu kleineren Übungen, Betreuung und Beantwortung von Forumsdiskussionen und Programmierunterstützung in Tutorien. Die Auslagerung dieser Aufgaben an andere ermöglicht eine bessere Skalierbarkeit der Kurse aus Sicht der Hauptdozent*innen. Vorgestellt wurden mehrere Kurskonzepte – in Präsenz sowie im Online-Setting.