22. November 2019
Im Frühsommer 2019 erschien das neue Grundlagenwerk „Geschichte der Elementarpädagogik in Österreich“ im Beltz Juventa Verlag, das in Zusammenarbeit von der Elementarpädagogin Heidemarie Lex-Nalis und der Historikerin Katharina Rösler entstand. Am 15. November wurde es an der FH Campus Wien im Rahmen der Campus Lectures vorgestellt.
Geschichte kann und wird unterschiedlich gelesen und interpretiert. Dennoch gilt für alle geschichtlichen Lesarten: Eine Profession, die geschichtslos agiert, ist sich ihrer eigenen Wurzeln und Traditionen und den - manchmal sehr langen - Schatten der Vergangenheit nicht bewusst.
Eine Leseart elementarpädagogischer Geschichte ist ihre Verwobenheit mit der (deutschen) Frauenbewegung und ihren Zielen. In Ihrem Vortrag führte Cornelia Wustmann, Professorin für Beratung und soziale Beziehungen und Studiendekanin an der TU Dresden, die rund 200 Teilnehmer*innen durch die Thematik: von den Lebenswelten bürgerlicher Mädchen und Frauen im 19. Jahrhundert, über das Entstehen des Berufs Kindergärtnerin parallel zur Frauenbewegung, bis hin zu den aktuellen Trends im Berufsfeld der Elementarpädagogik.
Cornelia Wustmann, Professorin für Beratung und soziale Beziehungen und Studiendekanin an der TU Dresden
Die Buchpräsentation „Geschichte der Elementarpädagogik in Österreich“ stand im Zentrum der Veranstaltung. Im Fokus der Publikation stehen Kinderbetreuungsinstitutionen und -umwelten sowie das Werden und Wirken der Disziplin in Österreich. Daraus entstehen neue Denkanstöße für die aktuelle pädagogische Theorie und Praxis. Katharina Rösler skizzierte den Entstehungsweg und die Inhalte des Projekts sowie die Publicity, die das Buch seit dem Erscheinen im deutschsprachigen Raum ausgelöst hat.
Katharina Rösler, Lehrende im Bachelorstudium Sozialmanagement in der Elementarpädagogik, Leiterin ZEWISS
In Erinnerung an die Koryphäe im Bildungsbereich Heidemarie Lex-Nalis wurde ihr Buchnachlass von Johannes Lex der FH Campus Wien übergeben und von Arthur Mettinger, Vizerektor für Lehre an der FH Campus Wien, feierlich eröffnet. Die Bücher befinden sich ab sofort zur freien Nutzung am Studiengang Sozialmanagement in der Elementarpädagogik.
v.l.n.r.: Nina Hover-Reisner, Arthur Mettinger, Johannes Lex, Katharina Rösler
Die historische Perspektive stellt für jede Wissenschaftsdisziplin eine Qualitätssicherung dar. Durch das Buch wurde sowohl ein Herzensprojekt der beiden Forscherinnen fertiggestellt, als auch ein Teil einer großen Forschungslücke für Österreich aufgearbeitet. „Wir wünschen uns, dass die zahlreichen interessierten Jungforscher*innen und Studierenden im Publikum sich Inspiration für Ihre eigene Forschung mitnehmen konnten“, so Katharina Rösler.
Dr. Heidemarie Lex-Nalis war ausgebildete Kindergärtnerin und Horterzieherin, Rhythmikerin, Soziologin und Pädagogin. Lange Jahre wirkte sie als Lehrkraft und später Direktorin der Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik in Wien und war als Vortragende und Beraterin im Bildungs- und Sozialbereich tätig.
Dr. Katharina Rösler ist Historikerin und Germanistin, Lehrende im Bachelorstudium Sozialmanagement in der Elementarpädagogik und Leiterin des Zentrums für wissenschaftliches Schreiben an der FH Campus Wien.
Bei Interesse an der Publikation oder Nutzung des Buchnachlasses, wenden Sie sich bitte an das Sekretariat des Bachelorstudiums Sozialmanagement in der Elementarpädagogik: smep@fh-campuswien.ac.at, T: +43 1 606 68 77-3230
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EIN.BLICK: Elementare Bildung zwischen Optimierung und Subjektivierung