17. Oktober 2014
Von 18. bis 20. September 2014 fand in Berlin der Kongress “Neue Horizonte der Radiologie“ statt. FH-Prof. Mag. Gerold Unterhumer, Leiter des Masterlehrganges Radiologietechnologie und hauptberuflich Lehrender im Bachelorstudium, war eingeladen, einen Vortrag zur Berufsausbildung der RadiologietechnologInnen zu halten.
Im Rahmen des diesjährigen Kongresses widmete sich eine Vortragsserie aktuellen Themen für medizinisch-technische RadiologieassistentInnen (MTRA). Dabei ging es um diagnostische Entwicklungen in der Radiologie wie um berufsrechtliche und bildungspolitische Aspekte der Radiologietechnologie in Deutschland und Österreich.
Gerold Unterhumer hielt seinen Vortrag zum Thema "Berufsausbildung im Hochschulsektor, Perspektiven und Herausforderungen für die Radiologietechnologie in Österreich". Er berichtete über die zu bewältigenden Aufgaben bei der Transformation der post-sekundären Akademie-Ausbildung in den tertiären Bildungssektor anhand der Erfahrungen beim Bachelorstudium Radiologietechnologie an der FH Campus Wien.
Ein weiterer Aspekt beschäftigte sich mit den Perspektiven durch die Akademisierung des Berufes. Unterhumer führte dazu die Weiterentwicklung der radiologietechnologischen Gesundheitsdienstleistungen für Patientinnen und Patienten an, die steigenden Qualitätsansprüche in komplexen technischen, medizinischen und sozialen Systemen. Auch sei die Akademisierung eine Chance, die Brückenfunktion zwischen den Systemumwelten der Radiologietechnologie - der Medizin, der Medizintechnik und der Gesellschaft, repräsentiert durch die Patientinnen und Patienten - weiter auszubauen.
Unterhumer betonte auch die Notwendigkeit, einen fachspezifischen Wissensaufbau zu sichern, der das gemeinsame Verständnis stärkt. In seinem Vortrag ging er auf den Aspekt der "Eigen-ver-antwort-ung" ein, das bedeute, auch eigene Antworten zu finden. Dies gelinge besser auf der derzeitigen Basis, denn eine Konsequenz der Überführung in den tertiären Bildungssektor sei auch die "Verwissenschaftlichung" der Radiologietechnologie, die zur Professionalisierung der Aus- und Weiterbildung und somit des Berufsstandes einen wesentlichen Beitrag liefert.
Unterhumer verwies darauf, dass die Akademisierung weder Allheilmittel noch Selbstzweck sei. Aus seiner Sicht sei sie die zukunftsweisende Antwort der Profession Radiologietechnologie auf die gestiegenen Anforderungen von Medizin, Technik und Gesellschaft, gehe es doch darum, eine hochspezialisierte Gesundheitsdienstleistung zu erbringen. Insofern stelle die Akademisierung einen nachhaltigen Weg dar, das Feld der Radiologietechnologie weiter zu professionalisieren.