19. Februar 2021
Interdisziplinäres Forschungsprojekt Linked Care schafft mit digitaler Vernetzung durchgehenden Informationsfluss
Große Freude über das neueste Forschungsprojekt, das das Kompetenzzentrum für Angewandte Pflegeforschung mit dem Studiengang Health Assisting Engineering unter der Leitung von Elisabeth Haslinger-Baumann umsetzt. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit findet damit einen neuen Höhepunkt, ist Linked Care doch das bislang größte gemeinsame Forschungsvorhaben. Mit an Bord sind noch weitere 12 Unternehmen und Partner*innen, auf wissenschaftlicher und technischer Ebene genauso wie Enduser*innen.
Zurzeit ist ein Informationsfluss während eines Betreuungsprozesses in der mobilen Pflege und Betreuung oft schwierig, arbeiten doch Involvierte mit unterschiedlichen Dokumentationssystemen, die nicht unbedingt kompatibel sind. Dem setzt Linked Care als digitales Dokumentationssystem ein Ende und vernetzt Klient*innen, mobile Pflege und Betreuung, An- und Zugehörige, 24h-Betreuende, Ärzt*innen, Apotheken und Therapeut*innen. „Direkte Zusammenarbeit, einfach im Handling und optimal IT-seitig unterstützt, bringt für alle Vorteile“, fasst Elisabeth Haslinger-Baumann die Projektziele zusammen. Damit werden vor allem auch interdisziplinäre und settingübergreifende Arbeitsprozesse vereinfacht. Betroffene sind ebenfalls aktiv eingebunden und bekommen Einsicht in die eigenen Dokumente. Pflege- und Betreuungspersonen haben auf einem Blick in einem Pflege Summary alle relevanten Daten vereint. Für Angehörige macht Linked Care eine zielgerichtetere Planung der formellen und informellen Betreuung möglich. Das digitale Dokumentationssystem soll auch mit ELGA vernetzt werden und die Einbindung von Telemedizin ermöglichen.
Das Projektkonsortium erarbeitete das Forschungs- und Entwicklungskonzept im Rahmen der ausgeschriebenen „Pflegechallenge“ der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft FFG. Als Leitprojekt kommt Linked Care dabei eine besondere Bedeutung zu. „Linked Care vereint in noch nie dagewesener Form Stakeholder und Enduser*innen als Partner*innen zur Einbringung von Wissen und Anliegen“, betont Elisabeth Haslinger-Baumann die Einzigartigkeit des Projekts. „Wir verbinden Systeme, die noch nie miteinander kommunizierten und schaffen damit neue Pflege- und Betreuungstools für eine nachhaltige Form der Kommunikation.“ Projektstart ist im April – das Ergebnis soll 2025 vorliegen.
Ziel ist auch, mit Linked Care einen Goldstandard zu schaffen. Die Entwicklung einer ethisch korrekten und benutzungsorientierten integrierten digitalen Dokumentation, deren Demonstration und Evaluation ist von enormer Wichtigkeit. Österreich wird damit europaweit Vorreiter in der digitalen Information und Kommunikation in der mobilen Pflege und Betreuung.