19. Dezember 2019

Österreich-nordischer Expert*innenaustausch beim Sustainable Building Forum

 

Anhand vom Best Practice-Beispiel „Haus des Lernens“ zeigte Martin Aichholzer in der schwedischen Botschaft in Wien die vielen Vorteile von Holz als Material für nachhaltige Gebäude.

Holzhausbau, Haus des Lernens der GESA in St. Pölten © Rupert Steiner


Wir haben wohl alle das Bild von farbenfrohen Holzhäusern vor Augen, wenn wir an Schweden- oder Finnenhäuser denken: Gemütlich sehen sie aus und naturverbunden. Die nordischen Länder wie Norwegen, Schweden und Finnland haben ähnlich wie Österreich eine lange Tradition in der Anwendung vom Holz als Baumaterial. Nach einer Flaute beim Interesse für Holz als Baustoff – diese hatte nach der industriellen Revolution eingesetzt – steigt durch den Ruf nach geringeren CO2-Emmisionen in der Baubranche die Nachfrage wieder deutlich.

Zukunftsorientiert und nachhaltig

Holz hat viele Vorteil: Es ist ein natürlicher Baustoff, der sofort zur Verfügung steht, und zwar meist regional. Damit können Bauten geschaffen werden, die ein angenehmes Raumklima mit sich bringen und auch nachhaltig sowie ressourcen- und umweltschonend sind.
Das „Nordic-Austrian Sustainable Building Forum“ in der schwedischen Botschaft in Wien am 3. Dezember stellte den nachhaltigen Wert von Holz als Baumaterial in den Mittelpunkt und brachte österreichische und nordische Expert*innen an einen Tisch. Architekturbüros, Forschungsinstitute und Ausführungsfirmen, die durch ihre Tätigkeiten den Holzbau fördern und verbreiten wollen, präsentierten Beispiele und tauschten Erfahrungen aus der Praxis sowie Lösungsansätze aus.

Österreichs größtes strohgedämmtes Holzhaus

In seinem Vortrag „building industry 4.0 – how to reach low impact standard“ stellte Martin Aichholzer, Masterstudiengangsleiter Architektur – Green Building, das Projekt „Haus des Lernens“ in St. Pölten vor. Mit seinem Architekturbüro MAGK Architektur zeichnet er für dieses nachhaltige Bürogebäude mit Beratungs-, Seminar- und Sozialräumen verantwortlich. Das Konzept dafür fokussierte sich darauf, den ökologischen Rucksack so klein wie möglich zu halten und berücksichtigt möglichst geringen Energieverbrauch genauso wie bauökologische als auch baubiologische Materialaspekte. Die Holzkonstruktion wurde dabei mit Stroh gedämmt sowie mit Lehm verputzt und ist somit nicht nur regional und nachhaltig in der Bauphase, sondern auch recyclebar.

Bauen und Gestalten