11. März 2025

Pflege-Expertin Cornelia Feichtinger beim Deutsch-Österreichischen AIDS-Kongress

 

Die Leiterin des Zentrums für Angewandte Pflegeforschung sieht noch immer große Berührungsängste von Pflegepersonal im Umgang mit Menschen, die mit HIV leben.

Cornelia Feichtinger.

„Der erste Moment nach der Diagnose ist geprägt von Schock, Angst und Überforderung. Unsere Aufgabe ist es, Halt zu geben und zu zeigen, dass HIV heute eine machbare Diagnose ist.“, sagt Cornelia Feichtinger. Sie sieht im Vorfeld erhöhten Verbesserungsbedarf der Gesundheits- und Krankenpflege in Kommunikation und Beziehungsaufbau mit Menschen, die mit HIV leben.
Die Leiterin des Zentrums für Angewandte Pflegeforschung der FH Campus Wien diskutiert beim Deutsch-Österreichische AIDS-Kongress am 20. März 2025 im Panel „What’s up HIV? - Basics für Menschen in Pflegeberufen“.

9.000 HIV-Infizierte in Österreich - in Bundesländern fehlen oft Angebote.

Die österreichische AIDS-Hilfe geht davon aus, dass etwa 9.000 Personen in Österreich mit HIV infiziert sind. Eine Heilung ist bislang nicht möglich, mit einer frühzeitigen Behandlung können Betroffene aber gut und lange leben. Auf Grund der geringen Infektionsrate rückt die Krankheit im öffentlichen Diskurs und in der Versorgung in den Hintergrund. „Während in Wien eine Handvoll Allgemeinmediziner*innen auf die Betreuung von HIV-Patient*innen spezialisiert ist, fehlen in den Bundesländern häufig entsprechende Angebote“, sagt Cornelia Feichtinger. Die Pflege spielt eine entscheidende Rolle in der Betreuung von Menschen mit HIV. Stigmatisierung bleibt eine der größten Hürden für Betroffene. Auch in Gesundheitsberufen gibt es oft Berührungsängste aus Angst vor Ansteckung – trotz klarer medizinischer Fakten. „Wir müssen das Thema noch stärker in die Praxis integrieren“, fordert Feichtinger.

Weiterführende Informationen

Department Angewandte Pflegewissenschaft
Zentrum für Angewandte Pflegeforschung

 

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