17. Juni 2019

Praxis-Training zur Internationalisierung der Lehre

 

Die COHEHRE-Academy veranstaltete ein Training zur Hands-on Internationalisation at Home, zur Internationalisierung des Curriculums, an der FH Campus Wien. Das Training fokussierte auf konkrete Möglichkeiten, Praktiken in der Lehre zu internationalisieren und bot die Gelegenheit, sich mit den grundlegenden Prinzipien der Internationalisation at Home auseinanderzusetzen.


COHEHRE vernetzt europaweit Studierende und Lehrende in der Hochschulbildung. Das Netzwerk setzt sich zum Ziel, interprofessionelles Lernen, Lehren und Forschen zu entwickeln und zu fördern, sowie die gemeinschaftliche Praxis zu verbessern. Im Mittelpunkt stehen Netzwerken und der Informations- und Erfahrungsaustausch auf dem Gebiet der interprofessionellen Bildung in der Gesundheit, Sozialen Arbeit und Rehabilitation.

Internationalisation at Home: Warum, Was und Wie 

Zu Beginn führte Jos Beelen die Teilnehmer*innen in das Konzept der Internationalisation at Home ein. Zentrale Bedeutung komme der Aufgabe zu, die Entwicklung von interkulturellen und internationalen Kompetenzen zu fördern. Besonderes Augenmerk galt der Frage, warum sich die Beschäftigung mit Internationalisation at Home überhaupt lohnt. Es wurde diskutiert, welche Rolle Hochschulbildung aktuell einnimmt und was durch sie erreicht werden soll. Hochschulabsolvent*innen sollen in einer immer stärker vernetzten, globalisierten Welt handlungsfähig sein und einen Beitrag zur Lösung drängender Fragen der Zukunft leisten. Wie können sich Studierende darauf adäquat vorbereiten und wie können sich Hochschulen globalen Herausforderung stellen? Beelen argumentierte, dass hierfür nationale, inhaltliche und disziplinäre Grenzen überschritten und Kompetenzen geschult werden müssen. Es ginge um Kompetenzen, die es ermöglichen, Perspektiven zu wechseln und in unvertrauten Handlungskontexten erfolgreich und angemessen zu agieren. Damit alle Student*innen die Möglichkeit haben, diese Kompetenzen im Rahmen ihres Studiums zu erreichen, sei die Internationalisierung der Curricula ein wesentlicher Erfolgsfaktor.

 

Global Citizenship als Werkzeug, um globale Herausforderungen in Angriff zu nehmen 

Der zweite Tag des Trainings beschäftigte sich im Besonderen mit dem Global Citizenship-Konzept. Global Citizenship bedeutet laut OXFAM, innerhalb der eigenen Gemeinschaft eine aktive Rolle einzunehmen und mit anderen daran zu arbeiten, unseren Planeten gerechter, fairer und nachhaltiger zu machen. Das Einnehmen dieser Haltung kann durch hochschulische Curricula gefördert werden. Die Auseinandersetzung mit globalen Herausforderungen in den Curricula gewährleistet eine Annäherung an Global Citizenship in der jeweiligen Wissenschaftsdisziplin.

Qualität der Lehre durch Internationalisierung

Wie die Qualität der Lehre durch die Internationalisierung der Curricula gefördert werden kann, markierte den gelungenen Abschluss des dreitägigen Trainings. Auf einem Marktplatz von Good Practice-Beispielen zur Internationalisierung der Lehre präsentierten die Teilnehmer*innen Beispiele aus der eigenen Lehrpraxis. Zentral war die Erkenntnis, dass es gerade in einem vergleichsweise jungen Themenfeld wie der Internationalisation at Home wichtig ist, Beispiele nicht ausschließlich aus dem Blickwinkel guter Praxis zu betrachten. Vielmehr schafft der Erfahrungsaustausch unter Kolleg*innen die Möglichkeit, von anderen zu lernen und dabei Inspiration für zukünftige gute Praxis zu erhalten.