9. Juni 2017

Social Entrepreneurship in Europa

 

Social Entrepreneurship und Social Business standen im Zentrum der diesjährigen Spring School, einer internationalen Lehrveranstaltungsreihe des europäischen Masterstudiums Sozialwirtschaft und Soziale Arbeit (SOWOSEC). ExpertInnen aus Österreich, Deutschland, Schottland und Ungarn waren zu Gast.

v.l.: Michael Hagelmüller (Ashoka Austria), Gabriele Sonnleitner (Caritas), Brigitta Zierer (FH Campus Wien), Marlis Baurecht (Austria Wirtschaftsservice), Christian Penz (NUT & FEDER)

Gesellschaftlichen Herausforderungen mit innovativen Ideen zu begegnen und dabei statt am Gewinn am gesellschaftlichen Nutzen orientiert zu sein, zeichnet Social Entrepreneurs aus.

Social Entrepreneurship oder Social Business?

Eine soziale Mission als Teil des Geschäftsmodells, limitierte Gewinnausschüttung und hybride Finanzierungsformen, die neben Markteinkünften auch Crowdfunding, Social Investments oder klassische Finanzierungen beinhalten können,  sind Kennzeichen dieser sozialen Unternehmen. SOWOSEC-Absolventin Nicole Kreijci und Peter Stepanek, Lehrender und Forscher an der FH Campus Wien, stellten in ihrer Keynote Social Entrepreneurship und Social Business dar und gaben Beispiele aus der österreichischen Praxis.

Im europäischen Trend

In Großbritannien treiben soziale Unternehmen auch Innovationen im Gesundheitssektor voran, berichtete Michael J. Roy vom Yunus Centre for Social Business and Health/Glasgow School for Business, Schottland. Jóna György von der University Debrecen, Department of Social Sciences gab einen Einblick in die Herausforderungen sozialer Unternehmen in Ungarn. Thomas Beyer von der technischen Hochschule Nürnberg und Landesvorsitzender der Arbeiterwohlfahrt Bayern skizzierte kritisch die rechtlichen und finanziellen Rahmenbedingungen für Social Entrepreneurs in Deutschland.

Die Perspektive der Praxis

Zu wissen, wo Know-how rund um Social Business, Gründung und Finanzierungsmöglichkeiten einholbar ist, garantiert noch keinen Erfolg, schafft aber eine solide Basis. Ashoka oder das Austria Wirtschaftsservice sind wichtige Anlaufstellen zur Förderung von sozialen Unternehmen. Macht es einen Unterschied, ob große Non-Profit-Organisationen oder EinzelunternehmerInnen ein Social Business initiieren? Ein Beispiel einer bestehenden großen Non-Profit-Organisation mit einem neuem Geschäftsbereich ist das Hotel Magdas (Social-Business-Projekt der Caritas Services GmbH), das Flüchtlinge beschäftigt. Christian Penz, Studierender am Masterstudiengang SOWOSEC hat vor kurzem NUT & FEDER gegründet – ein Unternehmen, das geflüchteten Menschen durch Handwerk eine Perspektive am österreichischen Arbeitsmarkt bietet. Welche Erfahrungen gibt es dazu? Welche Stolpersteine tauchen in der Praxis auf? Über diese Fragen debattierten bei der Podiumsdiskussion: Gabriele Sonnleitner von der Caritas, Christian Penz (Nut&Feder), Michael Hagelmüller von Ashoka Austria und Marlis Baurecht vom Austria Wirtschaftsservice.

Spring School

Bei der Spring School des europäischen Masterstudiums Sozialwirtschaft und Soziale Arbeit greifen einmal jährlich GastdozentInnen aus dem In- und Ausland aktuelle Entwicklungen der Sozialwirtschaft, Sozialpolitik und Sozialen Arbeit auf. Die mehrtätige, als Konferenz organisierte Lehrveranstaltung bietet im Rahmen von Key Notes, Workshops und einer Podiumsdiskussion aktuelle Erkenntnisse aus Wissenschaft und gibt Einblicke in die Praxis.

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