Wie wirken sich globale Entwicklungsstrategien auf Hochschullandschaft aus?
Internationale Kooperationen heimischer Hochschulen sind eingebettet in einen weltweiten Diskurs über Entwicklung, der den Übergang von den "Millennium Development Goals" zu den "Sustainable Development Goals" begleitet, die seit September 2015 die globalen Entwicklungsstrategien bestimmen. Im Mittelpunkt der Tagung standen etwa Fragen zur Bedeutung nachhaltiger Entwicklungsziele für die Hochschullandschaft in Österreich und wie heimische Hochschulen und Partnerinstitutionen von transnationalen und transdisziplinären Forschungs- und Lehrkooperationen in entwicklungspolitischen Kontexten profitieren können. Aufschluss darüber haben Good Practice-Beispiele aus den Schwerpunktregionen des globalen Südens.
FH Campus Wien: Soziale Arbeit in El Salvador, Forschungsexpertise in Technik und Applied Life Sciences und Hochschulfinanzierung im Kosovo
Im Programmpunkt „Internationalisierung trifft Entwicklung: Impulse aus der Praxis und Diskussion“ präsentierte Heimo Sandtner drei internationale Projekte der FH Campus Wien mit unterschiedlichem Fokus:
- Das Projekt TECS wurde von den Studiengängen für Soziale Arbeit in Kooperation mit der Universidad Luterana Salvadoreña in San Salvador durchgeführt. Die Österreichische Entwicklungszusammenarbeit (OEZA) förderte das Projekt. Ziel war es, die Ausbildung im Bereich Sozialer Arbeit zu bereichern und zu verbessern und die Rolle der Profession als Impulsgeber für sozialen Wandel zu stärken.
- Im Projekt AIR (Applied International Research), gefördert von der MA 23 – Wirtschaft, Arbeit und Statistik, geht es darum, internationale Hochschulpartnerschaften auszubauen. Ziel ist, die Forschungsexpertise der Departments Applied Life Sciences und Technik zu erweitern, den internationalen wissenschaftlichen Austausch zu intensivieren und die Verbindung zwischen Theorie und Praxis zu vertiefen. So sollen etwa Forschungsmobilitäten für Rapid Prototyping in Formula Student und bei Fachkongressen der Biotechnologie gefördert werden.
- Das EU-Projekt FAITH – “Increasing the Financial Autonomy and Acountability at Public Higher Education Institutions in Kosova“ ist Teil des EU-Drittstaatenprogramms TEMPUS. Gemeinsam mit zwei europäischen Universitäten (Universität Saarland und Universität Alicante) und sieben kosovarischen Partnern, darunter drei Universitäten (Universität Pristina, Universität Prizren und Universität Peja), dem Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Technologie, dem K-CIRT – Kosovo Center for International Higher Education, Research and Technology Cooperation, der kosovarischen Akkreditierungsagentur sowie der Nicht-Regierungsorganisation WUS-Kosovo wird die FH Campus Wien als Grant Holder bis Dezember 2016 Mechanismen und Prozesse für die Einführung eines nachhaltigen Finanzmanagements im kosovarischen Hochschulbereich entwickeln.
In der anschließenden Diskussion – u.a. mit Univ.-Prof. Dr. Johann Pfeifer von der Medizinischen Universität Graz - verwies Sandtner auf das Selbstverständnis des Themas Internationalisierung im Zusammenhang mit Forschung an Hochschulen sowie auf eine „gesunde“ Mischung aus Top-down und Bottom-up Prozessen bei der Implementierung neuer Internationalisierungsstrategien.