26. September 2024

Werkstatt [Bau]Kasten eröffnet: Mehr Raum für Projekte und Forschung

 

Mit dem Start des neuen Semesters nimmt auch die Lehr-, Forschungs- und Versuchswerkstatt der FH Campus Wien ihren Betrieb auf. In der neuen Werkstatt [Bau]Kasten haben Studierende des Departments Bauen und Gestalten die Möglichkeit, jahrgangsübergreifend und interdisziplinär zusammenzuarbeiten.

 „Ich freue mich sehr, dass wir diese Werkstatt mit Unterstützung der Geschäftsleitung und der MA23 realisieren konnten und ich bin gespannt, welche Projekte wir hier zukünftig betreuen werden“, sagt Christian Polzer, Initiator des Projekts [Bau]Kasten und Studiengangsleiter des Bachelorstudiums Architektur – Green Building, bei der Eröffnungsfeier. „Mit dem [Bau]Kasten bieten wir den Studierenden ein Umfeld, in dem sie das Gelernte praktisch umsetzen können“, betont Wilhelm Behensky, CEO der FH Campus Wien, und weiter: „Wenn die Arbeit Freude bereitet und sich die Studierenden hier kreativ entfalten können, haben wir ein wichtiges Ziel erreicht“. „Die Werkstatt ist ein großer Gewinn für unsere aktuellen Studierenden und ein klarer Anreiz, ein Studium im Department Bauen und Gestalten zu absolvieren“, ergänzt Doris Link, COO der FH Campus Wien.

Nachhaltig und effizient gebaut

Auf einer Nutzfläche von 200 m² und mit einer Raumhöhe von 5,5 Metern bietet die Werkstatt [Bau]Kasten reichlich Platz für die Studierenden des Departments Bauen und Gestalten. Das Spezielle an dieser Werkstatt ist ihre Bauweise. Anders als andere Gebäude wurde sie zum einen aus nachwachsenden Baustoffen errichtet und zum anderen kann sie aufgrund einer ausgeklügelten Steckkonstruktion jederzeit komplett demontiert und woanders wieder aufgebaut werden. „Damit wollen wir zeigen, dass Kreislaufwirtschaft auch in der Baubranche möglich ist und wertvolle Ressourcen geschont werden können“, erläutert Christian Polzer. Beeindruckend ist auch die kurze Bauzeit: In nur drei Monaten wurde der [Bau]Kasten produziert und errichtet. Die Bauteile wurden von der Firma DataB digital geplant, präzise gefräst und zusammengebaut – eine Bauweise, die Effizienz und Nachhaltigkeit vereint.

Gemeinsam mit den Studierenden

Die Studierenden des Departments Bauen und Gestalten waren direkt in den Bauprozess eingebunden. „Im Zuge einer Lehrveranstaltung waren wir mit unseren Studierenden  in der Produktionshalle von DataB. Dort haben wir nicht nur beim Zusammenstecken der Teile, sondern auch beim Einbauen der Holzfaserdämmung geholfen. So konnten die Studierenden wertvolle Einblicke in die Entstehung eines nachhaltigen Bauwerks gewinnen“, hebt Claudia Link, Departmentleiterin Bauen und Gestalten, hervor. Doch nicht nur das Gebäude selbst ist in seiner Bauart speziell, auch das Fundament und die Sanitärräume sind besonders. Ganz im Sinne der Rückbaubarkeit und Kreislaufwirtschaft wurden Schraubfundamente zur Fundierung des Gebäudes verwendet. Diese können am Ende der Nutzung des Gebäudes wieder aus dem Boden gedreht und andernorts wiederverwendet werden. Die barrierefreien Sanitärräumen wurden von der Firma Schrenk, ebenfalls zusammen mit den Studierenden, produziert, in fertigen Modulen angeliefert und eingebaut.

Forschung im [Bau]Kasten

Aktuell wird im [Bau]Kasten der Einsatz verschiedener Dämmstoffe in Kombination mit Holzbauten getestet. „Wir untersuchen in drei Wandquerschnitten den Einfluss unterschiedlicher natürlicher Dämmstoffe auf die Wärmespeicherung, Feuchteregulierung und Wärmedämmung des Gebäudes“, erklärt Alexander Sieh, Projektleiter und Lehrender an der FH Campus Wien. Bei einem weiteren Forschungsprojekt werden die Dauerhaftigkeit und Resilienz verschiedener hinterlüfteter begrünter Flachdachaufbauten in Holzbauweise erforscht und anhand der erworbenen Erkenntnisse optimiert.

Hands on – So geht es weiter

Der [Bau]Kasten ist Teil eines von der Stadt Wien geförderten MA 23-Projekts und dient zukünftig als interdisziplinäre Lehr-, Forschungs- und Versuchswerkstatt. „Wir haben unseren Studienplan angepasst, um die Werkstatt optimal zu nutzen. Dafür wurden zwei neue Lehrveranstaltungen „Design|Build Studio“ und „Design Hands-on“ hinzugefügt. Dabei haben die Studierenden die Möglichkeit, im Maßstab 1:1 mit natürlichen Baustoffen wie Lehm, Holz oder Stroh zu arbeiten“, erklärt Andrea Rieger-Jandl, Studiengangsleiterin des Masterstudiums Architektur Green Building.  Geplant sei etwa die Errichtung nachhaltiger Konstruktionen, die mit unterschiedlichen Baumaterialien gebaut und anschließend verglichen werden sollen. Auch interdisziplinäre Projekte stehen auf dem Programm: „Gemeinsam mit den Studierenden der Studiengänge Architektur Green Building, Bauingenieurwesen-Baumanagement und Nachhaltiges Ressourcenmanagement wollen wir Projekte zur Verbesserung der Infrastruktur an der FH Campus Wien umsetzen“, fügt Alexander Sieh hinzu. Der Fokus wird dabei stets auf die Zerlegbarkeit, Kreislauffähigkeit und Nachhaltigkeit der entworfenen und realisierten Konstruktionen gerichtet.

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