16. Dezember 2020
Julia Dahlvik, hauptberuflich Lehrende im Bachelor- und Masterstudium Public Management und Forschende am Kompetenzzentrum für Verwaltungswissenschaften, untersuchte in ihrem Forschungsprojekt, inwiefern die Tätigkeit von nationalen Ombudsinstitutionen zur Schaffung von Public Value(s) beiträgt. Das Projekt wurde im Zeitraum von 2018 bis 2020 durchgeführt.
Die Forschungsarbeit basiert auf einer Fallstudie der 1977 eingerichteten österreichischen Volksanwaltschaft. Zu den Kernaufgaben der Volksanwaltschaft gehört die Kontrolle der Verwaltung und damit die Unterstützung von Bürger*innen, die sich von einer Behörde ungerecht behandelt fühlen; jährlich bearbeitet sie dabei rund 17.000 Beschwerden.
Public Value stellt sich als multidimensionales Konzept dar und kann als „durch die öffentliche Hand geschaffener Wert“ hinsichtlich der Erfüllung individueller und kollektiver Bedürfnisse verstanden werden. Aufgrund der Komplexität des Konzepts ist weitgehend ungeklärt, wie Public Value am besten empirisch erfasst werden kann. In ihrem Projekt untersuchte Julia Dahlvik anhand eines innovativen Multimethoden-Designs (Survey, Interviews, Beobachtung, Dokumentenanalyse) sowohl die institutionelle als auch die Bürger*innen-Perspektive.
Dabei zeigte sich unter anderem, dass 85% der befragten Beschwerdeführer*innen es für wichtig halten, dass sich die Volksanwaltschaft nicht nur für die Lösung individueller, sondern auch gesellschaftlicher und politischer Probleme einsetzt. Durch die Initiative von Bürger*innen und das Tätigwerden der Volksanwaltschaft ist es schließlich möglich, dass staatliches Handeln zum Wohle aller verbessert wird. Ein wesentlicher Aspekt ist dabei auch, dass die Ombudsinstitution (kostenlos) Zugang zum Recht und damit einen wichtigen gesellschaftlichen Wert schaffen kann.
Julia Dahlvik präsentiert im Video auf YouTube die die Inhalte und die Ergebnisse des Forschungsprojektes:
Das Forschungsprojekt erhielt eine Förderung durch den Jubiläumsfonds der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB)