19. Januar 2024

Wirkungsorientierung in der Sozialen Arbeit

 

Das Kompetenzzentrum Soziale Arbeit (KOSAR) präsentierte am 17.1.24 im Rahmen der Campus Lecture in Kooperation mit wohnpartner – einem Service des Wohnservice Wien – innovative Fortschritte im Bereich der Wirkungsorientierung.

Abschlussbild aller vier Vortragenden

vlnr.: Oliver Auer, Alexander Lehner (beide wohnpartner Wien), Andreas Bengesser und Peter Stepanek (beide FH Campus Wien)

Unter der Leitung von FH-Prof. Mag. Peter Stepanek und FH Prof. Dr. Andreas Bengesser arbeitete das Team eng mit Mag. Oliver Auer und Alexander Lehner von wohnpartner zusammen, um eine Wirkungsmatrix, eine Wirkungslogik und verschiedene Tools zur Wirkungsmessung zu entwickeln.

wohnpartner, mit 29 Standorten, 190 Mitarbeiter*innen und 1.800 Wohnhausanlagen, verfolgt das Ziel, das nachbarschaftliche Miteinander zu stärken und die Wohnzufriedenheit sowie Lebensqualität in den Wiener Gemeindebauten zu verbessern. Das Team entwickelte eine zentrale Wirkungsmatrix mit Wirkungszielen für alle Leistungsbereiche als Grundlage für die Wirkungsmessung.  Die Wirkungsmessung ist allerdings sehr komplex. „Von einer Wirkung würde erst dann gesprochen, wenn es durch die eigenen Leistungen eine Veränderung im Zeitverlauf gäbe. So sei eine festgestellte Verbesserung oder Stabilisierung kurz-, mittel- oder langfristig eine messbare Wirkung“, so die Erläuterung von Oliver Auer während seines Vortrags.


Vorgehensweise

Im ersten Teil der Laufzeit des Projekts konzentrierte sich das Team auf das sogenannte „Grätzl-Management“ und neu geschaffene Beratungsangebote „Soziale Information, Beratung und Unterstützung“ (kurz SIBU). Inhaltlich ging es um eine Analyse der Angebote und der Prozesse, die Entwicklung einer Wirkungslogik, die Wirkungsmatrix und die Erarbeitung der Zielerreichungsanalyse zur Wirkungsmessung.

Im zweiten Teil ging man über zur Analyse der Arbeitsabläufe für die Konfliktvermittlung; mit rund 17.000 Fällen der größte Leistungsbereich von wohnpartner. Das interdisziplinäre Projektteam erarbeitete auf Basis von Stakeholder*innen-Interviews mit Feedbackschleifen, einer teilnehmenden Beobachtung und unter Einbeziehung von Mitarbeiter*innen Wirkungsziele, um zur finalen Wirkungsmatrix zu gelangen. Die Wirkungen werden bei der Konfliktvermittlung im Rahmen von Telefoninterviews mit Bewohner*innen erhoben. Einschätzungen der Mitarbeiter*innen zu den erreichten Wirkungen beim Abschluss von Konfliktfällen und persönliche Interviews mit Bewohner*innen, die im Rahmen des Grätzlmanagements erreicht werden, runden die Wirkungsanalyse bei wohnpartner ab.

Ergebnis

Bisherige Messungen ergaben, dass die Zielgruppen durch die Angebote viel eher die Bereitschaft zeigen, Konflikte gemeinsam zu lösen, was nicht nur zu einer Entlastung der Konfliktparteien führt, sondern auch zu einer gesteigerten Zufriedenheit und einem verbesserten nachbarschaftlichen Miteinander.

Inclusive, Social and Secure Society
Soziales
FH Highlights