3. November 2020
Studierende überzeugten beim Wettbewerb der österreichischen Holzwirtschaft mit zwei Ideen für die Aufstockung aus Holz auf Wiener Gemeindebauten.
Wien in die Höhe wachsen lassen und mit Aufstockungen Wohnraum schaffen ohne erneut Bodenfläche zu versiegeln, dieser Anspruch stand im Mittelpunkt der diesjährigen proHolz Student Trophy. Gefragt waren Konzepte, um Wiener Gemeindebauten mit klimafreundlichen Holzaufbauten um ein oder zwei Stockwerke zu erweitern. Die in der Maroltingergasse, am Brunnweg und in der Pantucekgasse befindlichen Gemeindebauten stammen aus den 1960er Jahren.
Studierende aus dem Department Bauen und Gestalten punkteten mit ihren Konzepten und verbuchten unter den 127 Einreichungen aus sieben Nationen einen Anerkennungspreis und einen Sonderpreis. Jeweils zwei Studierende aus den Studiengängen Architektur- Green Building gemeinsam mit Kolleg*innen aus dem Studiengang Bauingenieurwesen – Baumanagement hatten im Rahmen der Veranstaltung Integrale Planung an den Konzepten gearbeitet und fachspezifische Aspekte eingebracht. „Von neun möglichen Preisen – zwei abräumen, das kann sich sehen lassen“, zeigt sich Martin Aichholzer, Leiter des Masterstudiengangs Architektur – Green Building, sehr zufrieden. Gemeinsam mit Architekt Peter Nageler gab er den Studierenden Input im Bereich Architektur und Nachhaltigkeit, während Wolfgang Billensteiner und Wilhelm Pilgram als Experten für Konstruktion die Projektentwürfe begleiteten.
Das Projektteam Hanna Ernstbrunner, Andrea Dorsch, Christoph Ecker und Goran Bobar überzeugte mit seinem Vorschlag „Maries Grätzl – Alles(s) unter einem Dach“, bei dem der Mensch im Mittelpunkt steht. Die dreidimensionale Gebäudelandschaft ist differenziert ausformuliert und ermöglicht mit unterschiedlichen Angeboten, wie beispielsweise vielen Freiflächen am Dach oder einem Reparatur-Café, gemeinschaftlich schönes Wohnen. Besonders diese Haltung, die soziale und individuelle Wünsche berücksichtigt, gefiel der Jury. Die Wohnungen bestehen aus Modulen, die bedürfnisorientiert eingesetzt werden können.
Im zweiten ausgezeichneten Projekt „Greenunity“ verwirklichten zwei angehende Architektinnen, Stefanie Waldhäusl und Tina Fröschl, gemeinsam mit den angehenden Bauingenieuren Cehic Adis und Marijan Tomic ihre Idealvorstellungen von Holzerweiterungen auf Nachkriegsbauten. Diese sind geprägt von großzügigen Balkonen und begrünten Freiräumen auf dem Dach. Die Elemente mit gut durchdachten Grundrissen münden in einer Konstruktion, die auf alle drei Bauplätzen übertragen werden kann. Diese herausragende Leistung wurde mit einem Sonderpreis belohnt.
Die Jury des mit der Stadt Wien und Wiener Wohnen durchgeführten Wettbewerbs zeigte sich vom Know-how im Bereich Holzbau und dem Realisierungspotenzial beeindruckt. Die durchdachten Aufstockungslösungen zeigen, wie eine Umkehr zu smartem, sozial nachhaltigem sowie klima- und ressourcenschonendem Weiterbauen in Städten gelingen kann.