22. November 2018
Am 19. Oktober 2018 präsentierten Forscherinnen der FH Campus Wien im Rahmen der Campus Lectures das Buch „Vielfalt in der Elementarpädagogik. Theorie, Empirie und Professionalisierung“.
Elementarpädagogische Einrichtungen sind Orte der Vielfalt im Sinne der Diversität von Menschen und ihren spezifischen Lebenslagen: Kinder aber auch pädagogische Fachkräfte sprechen unterschiedliche Sprachen, haben unterschiedliche sozio-kulturelle oder auch religiöse Hintergründe und haben in ihrem bisherigen Lebenslauf unterschiedlich belastende oder auch unterstützende Vorerfahrungen auf sozialer wie auch emotionaler Ebene gemacht.
Vielfalt ist also eine Realität im elementarpädagogischen Handlungsfeld. Dabei sind Kinder und PädagogInnen tagtäglich vor die Aufgabe gestellt, die Unterschiede und Gemeinsamkeiten, die mit Vielfalt verbunden sind, gemeinsam zu erkunden und zu entdecken. Dieses gemeinsame Erkunden und Entdecken bedeutet auch, Offenheit und Toleranz gegenüber jenen Aspekten von Vielfalt aufzubringen, die vielleicht auch herausfordern mögen. Insbesondere PädagogInnen sind in ihrem pädagogischen Handeln mitunter hilflos und unsicher, da es an reflektiertem Erfahrungswissen wie auch publiziertem Fachwissen zu Diversität in der Elementarpädagogik mangelt.
Im Rahmen einer Kooperation des Studiengangs Sozialmanagement in der Elementarpädagogik der FH Campus Wien mit dem Sir Peter Ustinov Institut zur Erforschung und Bekämpfung von Vorurteilen wird derzeit daran gearbeitet, diese fehlenden Wissensbestände zu erarbeiten und für elementarpädagogische Praxisfelder fruchtbar zu machen.
Ein Ergebnis dieses Kooperationsprojekts liegt nun mit dem Buch „Vielfalt in der Elementarpädagogik. Theorie, Empirie und Professionalisierung“ vor, das am 19. Oktober 2018 von den Herausgeberinnen Maria Fürstaller, Nina Hover-Reisner und Barbara Lehner im Rahmen der „Campus Lectures“ vorgestellt wurde. Die Präsentation des Buches wurde mit einigen Überlegungen zur Bedeutung von Differenzerfahrungen für Subjektivierungsprozesse im Kontext von Pluralität sowie mit einer Kurzvorstellung der inhaltlichen Schwerpunkte des Buchs eröffnet.
Im Anschluss an die Buchpräsentation sprach Elke Rajal vom Institut für Politikwissenschaft der Universität Wien sowie dem Institut für Konfliktforschung Wien (IKF) über einen spezifischen Bereich einer „Pädagogik der Vielfalt“– nämlich den der kulturellen Vielfalt. Sie stellte in ihrem Vortrag Überlegungen zu den Herausforderungen einer differenzsensiblen interkulturellen pädagogischen Praxis an und gab dabei Einblick in ein Forschungsprojekt, im Rahmen dessen die interkulturell-pädagogische Praxis in ausgewählten Einrichtungen in Niederösterreich untersucht wurde.