Viele technische Studiengänge gibt es sowohl an Universitäten als auch an Fachhochschulen. Wenn Sie herausfinden wollen, welche Hochschulform am besten für Ihren Studienerfolg geeignet ist, sollten Sie einige Punkte beachten.
Fachhochschulen legen ihren Fokus im Vergleich zu Universitäten stärker auf die Praxis. Wissenschaftliche Erkenntnisse werden in den beruflichen Kontext gesetzt. Das Gelernte wird in Form von Projektarbeiten und Praktika angewandt. Es gibt fixe Praxissemester, um das theoretische Wissen zu festigen. Zudem kommen die meisten FH-Vortragenden direkt aus der Praxis und können so ihr Wissen aus erster Hand weitergeben. An Universitäten bietet sich die Möglichkeit, tiefer in gewünschte Themen und Spezialisierungen einzutauchen, da die Zeiteinteilung der Lehrveranstaltungen für Studierende flexibler ist. Will man während des Studiums allerdings schon Praxiserfahrungen sammeln, ist Eigenorganisation gefragt, da Praxiszeit meist nicht in den Curricula verankert ist.
FH-Studiengänge sind stärker durchorganisiert als die meisten Studiengänge an Universitäten. Das heißt, die Stundenpläne werden von der Fachhochschule für das jeweilige Semester passend zusammengestellt. Es gilt grundsätzlich eine Anwesenheitspflicht. Dadurch gibt es zwar weniger individuellen Spielraum zur Zeitgestaltung, aber dafür mehr Planungssicherheit und einen geregelteren Alltag. Zudem ist eine Vielzahl an FH-Studiengängen berufsbegleitend organisiert – das heißt, hier wurde bereits berücksichtigt, dass Studierende neben dem Studium arbeiten.
Die durchorganisierten Lehrpläne von Fachhochschulen sind darauf ausgelegt, Studierende in der Mindeststudienzeit zu ihrem Abschluss zu führen. Das heißt, man kann schneller ins Arbeitsleben einsteigen und eigenes Geld verdienen. Das kann zwar einerseits zu mehr Zeitdruck führen, andererseits lässt sich dadurch aber die Studiendauer leichter kalkulieren als an einer Universität. Die Mindeststudienzeit liegt bei einem Bachelorstudium bei sechs Semestern, bei einem Masterstudium meist bei vier Semestern – sowohl bei Universitäten als auch bei Fachhochschulen.
Gebannt und auf die Minute genau auf den Einschreibungsstart für die Kurse zu warten, um den benötigten Kursplatz zu bekommen, gehört nicht zum Semesterbeginn von FH-Studierenden. Denn es ist klar: Wer an einer Fachhochschule studiert, hat einen fixen Laborplatz und kann sich darauf verlassen, auch die Kurse belegen zu können, die für ein Vorankommen im Studium notwendig sind. An Universitäten sieht das zum Teil anders aus. Durch die flexiblere Gestaltung des Lehrplans und teilweise nicht begrenzte Studienplätze kann es schnell zu Überbuchungen und Platzmangel kommen.
Während man sich an Universitäten meist relativ unkompliziert einschreiben kann, gibt es an Fachhochschulen Aufnahmeverfahren. Und so wenig reizvoll die Aussicht auf ein Aufnahmeverfahren – vor allem nach der Maturazeit oder nach einer Bachelorprüfung – auch scheinen mag, es hilft dabei herauszufinden, wie gut das jeweilige Wunschstudium wirklich zu einem passt. Im Aufnahmegespräch wird nämlich auch der Studienalltag mit den Erwartungen der Bewerber*innen in Relation gesetzt. Außerdem ist mit dem Aufnahmeverfahren garantiert, dass auch wirklich allen Studierenden ausreichend Infrastruktur zur Verfügung steht und Unterricht in vergleichsweisen kleinen Gruppen angeboten werden kann – kein Technik-Studiengang bietet mehr als 38 Plätze an. Aber Achtung: Mittlerweile gibt es auch an vielen Universitäten Aufnahmeverfahren – vor allem in beliebten Studienrichtungen oder eben bei begrenzten Studienplätzen.
Im Unterschied zu öffentlichen Universitäten, an denen innerhalb der Regelstudienzeit kein Studienbeitrag zu zahlen ist, ist an Fachhochschulen ein Studienbeitrag von aktuell € 363,36 pro Semester fällig. Der Studienbeitrag für Studierende aus Drittstaaten beträgt € 727,- pro Semester. Dazu kommen noch der ÖH-Beitrag sowie ein Kostenbeitrag zusätzliche Aufwendungen rund ums Studium (derzeit bis zu € 83,- je nach Studiengang bzw. Jahrgang).
Welche Hochschulform am besten zu Ihnen passt, ist individuell. Grundsätzlich kann man aber festhalten: An Fachhochschulen bekommt man schnell die Werkzeuge und Lösungen in die Hand, um direkt in der Praxis loszulegen. An Universitäten wird im Gegensatz dazu ein breiteres Grundlagenwissen vermittelt und die Fähigkeit entwickelt, dieses Wissen zu nutzen, um selbst im jeweiligen Forschungsgebiet in die Tiefe zu gehen.
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