Studierendenkonferenz Soziale Arbeit

Veranstaltung des Bachelorstudiums Soziale Arbeit der FH Campus Wien

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Die nächste Konferenz findet am Mittwoch, 28.5.2025 statt.


Was erwartet mich?

Die Studierendenkonferenz ist eine Veranstaltung für Studierende, Lehrende, Absolvent*innen und Sozialarbeitende aus der Praxis. Studierende des Bachelors Soziale Arbeit geben einen Einblick in ihre Forschungstätigkeit, stellen ihre Ergebnisse vor und diskutieren darüber mit dem interessierten Fachpublikum und den Teilnehmer*innen der Konferenz.

Kontext der Studierendenkonferenz

Im 3. und 4. Semester ihres Studiums forschen Studierende des Bachelor Soziale Arbeit in Kleingruppen zu Themen ihrer Wahl. Dabei greifen sie aktuelle Themen der Sozialer Arbeit auf und beleuchten sie aus der Perspektive von Theorie, Praxis und Forschung.

Die Studierenden haben sich im letzten Jahr eine Forschungsfrage überlegt und ihr Forschungsdesign entwickelt. Sie führten Untersuchungen und Befragungen online oder persönlich durch und werteten sie aus. Dabei wurden sie pro Panel von je einem*r forschungserfahrenen Lehrenden und Coach aus der Praxis begleitet, die jeweils thematisch in das Panel einführen werden.

Kontakt

Bei Fragen zum Event wenden Sie bitte sich an sozialearbeit@fh-campuswien.ac.at, mit dem Betreff: Studierendenkonferenz.
Sollten Sie für Ihre Teilnahme etwas Bestimmtes benötigen, z. B. eine*n Gebärdensprach-Dolmetscher*in, geben Sie dies bitte rechtzeitig bekannt.


Rückblick Studierendenkonferenz Soziale Arbeit

Raum S.E.12

Eröffnung durch Studiengangsleiter Josef Bakic und die Koordinatorin für studentische Forschung, Irene Messinger

Begrüssungworte und ein Überblick über die Präsentationen von Ergebnissen studentischer empirischen Forschung am neuen Standort Kelsenstraße vor.

Geforscht wurde zu Schlaflosigkeit, Jugend, Drogenpolitik, Inklusion, Schulsozialarbeit, Trans_Inter*Nichtbinär, Wohnungslosigkeit, Sprache, soziale Ungleichheit und Gemeinwesenarbeit.

9.15-11.15 Uhr

Die Programmpunkte finden parallel statt, bitte wählen Sie einen der beiden aus.

Raum S.E.12

Richard Krisch, Paula Gludovatz

Pandemiebedingte Veränderungen der Aneignungs- und Bewältigungsstrategien Jugendlicher im Inneren Stadtteil Simmerings
Sarah Rossmann, Johannes Fleischmann, Jan Luszczak, Georg Pucher

In dieser Forschungswerkstatt beleuchten wir verschiedene Aneignungsprozesse und Bewältigungsstrategien Jugendlicher im inneren Stadtteil Simmerings. Hierbei legen wir den Fokus insbesondere auf bereits genannte Prozesse im öffentlichen und digitalen Raum, unter den Bedingungen der aktuellen Covid-19 Pandemie.

Im Zuge unserer Forschung führten wir Einzel- sowie Gruppeninterviews durch, um für uns relevante Daten zu erheben. Weiters wurde eine abgewandelte Nadelmethode verwendet, welche sich auf individuelle Präferenzen Jugendlicher im digitalen Raum konzentriert.

Die Ergebnisse lassen erahnen, dass der Stellenwert von Treffen im öffentlichen Raum für von uns beforschte Jugendliche nicht an Relevanz verloren hat.

 

Wie Jugendliche Verdrängungsprozesse durch die Covid 19 Pandemie bewältigen
Leon Fenninger, Teresa Gsellmann, Carolina Hauptmann, Paul Kratochvil

Die Auswirkungen der Pandemie und die damit in Verbindung stehenden Kontaktbeschränkungen haben das soziale Zusammenleben weltweit verändert. Jugendliche entwickeln aufgrund von Verdrängungsprozessen diverse Strategien zur Bewältigung, welche in verschiedenen Situationen und auf den unterschiedlichsten Ebenen zur Anwendung kommen. Diese Entwicklungen werden in der folgenden Arbeit mithilfe von Befragungen im öffentlichen Raum auf Basis eines strukturierten Interviewleitfadens qualitativ ausgewertet und die Ergebnisse festgehalten. Es bildet sich ab, dass sich die Kommunikation zwischen den Jugendlichen vermehrt in den digitalen Raum verlagert, sportliche Aktivitäten an der freien Luft einen neuen Stellenwert erhalten und sich die Peergruppe als wichtige Ressource abzeichnet.

 

Veränderung der Aneignungsformen von Mädchen* im öffentlichen und digitalen Raum durch die Covid Pandemie
Lubna Morad, Lea Wallmann, Celina Seiler, Julia Schneeberger

Im Zuge dieser Forschungswerkstatt soll herausgefunden werden, wie sich die Aneignung von öffentlichen Räumen in Simmering durch Mädchen* im Jugendalter aufgrund der Pandemiebedingungen verändert (hat) und welche Bedeutung die digitalen Räume dabei haben.

Die Entwicklungen werden mithilfe leitfadengestützter Interviews empirisch herausgearbeitet und im Anschluss daran qualitativ anhand verschiedener Kategorien ausgewertet. Die Interviews deuten darauf hin, dass die Präsenz und Aneignung von Mädchen* im öffentlichen Raum deutlich zurückgegangen ist. Der private Raum, insbesondere der digitale Raum, der Anonymität und eine Alternative für Privatsphäre und soziale Interaktionen bietet, ist von Bedeutung, um den Herausforderungen des öffentlichen Raums zu entkommen.

 

Der institutionelle Blick auf Aneignungsformen Jugendlicher
Julius Bichl, Luna Rosboud, Pia Rödl, Anna-Lena Schuh, Luca Schweizer

In dieser Forschungswerkstatt befassen wir uns mit Veränderungen von analogen und digitalen Aneignungs- und Verdrängungsformen Jugendlicher in Simmering aus der Sicht von sozialen Einrichtungen während der andauernden Covid-19-Pandemie.

Methodisch wird eine Variante der Institutionenbefragung gewählt, wobei die geführten Interviews qualitativ analysiert werden.

Eine der zentralen Erkenntnisse ist, dass zugunsten von neugebauten Wohnplätzen Jugendliche den Zugang zum urbanen Raum verlieren. Dabei werden sie gezwungen, neue Aneignungsformen zu entwickeln. Durch den eingeschränkten Zugang zum öffentlichen Raum haben digitale Räume für Jugendliche stark an Bedeutung gewonnen. Dadurch konnten vorwiegend problematische Veränderungen für Jugendliche beobachtet werden.

Raum S.E.02

Persson Perry Baumgartinger mit Expert*innen

Wir laden Sie herzlich zu unserer Info-Markthalle ein. Die Forschungsgruppen präsentieren ihre Ergebnisse an folgenden fünf "Marktständen":


Marktstand 1: Geschlechtersensible Konzepte der Wiener Wohnungslosenhilfe - Eine Bestandsaufnahme
Toby Aigner, Cara Bebek, Alina Gehr, Emil Rossa

Auf unserem Marktstand bieten wir eine queerfeministische Analyse bestehender Konzepte für trans, inter* und nichtbinäre (TIN*) Personen in Einrichtungen der Wiener Wohnungslosenhilfe (WWH) an. In unserer Bestandsaufnahme zeigen wir auf, welche geschlechtersensiblen Konzepte es in der WWH bereits gibt bzw. ob bereits ein gewisser Grundkonsens in den unterschiedlichen Einrichtungen dazu herrscht, wie Bedürfnissen von TIN* Personen Raum gegeben werden kann. Wir bedienen uns bei der Präsentation einer beliebten Form (oft) queerer Kunst: den Zines. Wir freuen uns, unsere Forschungsergebnisse in einen diskursiven Austausch mit den Teilnehmer*innen zu bringen.


Marktstand 2: Schutzräume für trans, inter* und nichtbinäre Personen
Magdalena Achleitner, Yule Diebäcker, Florentina Fehringer, Zoe Piffrader, Angie Walker

Die Soziale Arbeit interagiert täglich mit marginalisierten und vulnerablen Gruppen und setzt sich für diese ein. Deshalb sollte sie es sich zum Ziel setzen, Schutzräume zu etablieren. Doch was bedeutet "Schutzraum" überhaupt? Wie können Schutzräume für TIN Personen wirksam gestaltet werden? Können sie dem Anspruch von Diskriminierungsfreiheit gerecht werden? Um diese Fragen zu beantworten, wurden Interviews mit TIN Personen und Professionist*innen der Sozialen Arbeit geführt. Dabei entstanden spannende Gespräche über die Bedeutung von Unterschieden, Gemeinsamkeiten und Intersektionalität, die wir in unserem Forschungsbericht und bei der Studierendenkonferenz präsentieren werden.

 

Marktstand 3: Human rights beyond the binary: Medizinische Versorgung(slücken) von sex- und gendernonconforming Personen im stationären Setting
Lil Langmann, Katharina Lenzeder

Geschlechterinklusive Gesundheitsversorgung kommt in Österreich zu kurz. Dabei machen Diskriminierung und soziale Ungleichheit krank. Zudem wird Personen außerhalb binärer Geschlechternormen die Inanspruchnahme von medizinischen Leistungen strukturell erschwert. Anhand von Expertiseinterviews wurden Hürden und Einschränkungen im stationären Setting erfragt sowie das Unterstützungspotenzial der Sozialen Arbeit erkundet. Es zeigt sich: Diskriminierung und Pathologisierung hindern Betroffene oft daran, überhaupt medizinische Hilfe aufzusuchen. Binäre Strukturen, Wissensmangel und fehlende Unterstützung sind insbesondere bei stationären Behandlungen für TIN-Personen mit Schwierigkeiten und psychischer Belastung verbunden. Doch es bestehen Perspektiven und Ideen, diesen menschenrechtlich problematischen Zustand zu verbessern.

 

Marktstand 4: Trans*sensible Schulsozialarbeit
Lina Haider, Iris Kronberger, Jakob Perschl, Samuel Redelsteiner

Höret! Höret! Auf unserem Marktstand möchten wir auf die Bedürfnisse von trans* Schüler*innen im österreichischen Schulsystem eingehen und darauf, wie Schulsozialarbeiter*innen trans* Kinder und Jugendliche in der Schule unterstützen können! Mit interaktiven Quizzes und viel Musik möchten wir auf einen Besuch zu unserem Marktstand einladen! In einem diskursiven Austausch mit den Teilnehmer*innen soll in Erfahrung gebracht werden, was es in diesem Feld bereits gibt und was es noch zu tun gibt.


Marktstand 5: Sicher Wohnen - Trans, inter* und nicht-binäre Personen in der Wiener Wohnungslosenhilfe
Christa Jammernegg, Katharina Mayr, Lea Ruckgaber

Wie sicher sind TIN Personen in der Wiener Wohnungslosenhilfe? Diese Frage konnten wir weder mit dem Wissen, das wir im Rahmen unseres Studiums erlangt hatten, noch durch bereits vorhandene Literatur vollständig beantworten. Aus diesem Grund haben wir Kontakt zu unterschiedlichen hoch- und niederschwelligen Einrichtungen der WWH aufgenommen und Expert*innen zur Situation von TIN Personen interviewt. Um uns einen besseren Überblick über bereits vorhandene Angebote zu verschaffen, wurde unsere Forschung auf eine Einrichtung einer deutschen Großstadt ausgeweitet. Dadurch bekamen wir einen realistischen Einblick, wie Sozialarbeiter*innen die Sicherheit in ihren Einrichtungen einschätzen und wie viel getan bzw. nicht getan wird, um einen diskriminierungsfreieren Umgang mit den angeführten Personengruppen zu ermöglichen. Wir freuen uns darauf, euch unsere Ergebnisse zu präsentieren.

11.30-13.30 Uhr

Die Programmpunkte finden parallel statt, bitte wählen Sie einen der beiden aus.

Raum S.E.12

Meropi Tzanetakis, Yann Arhant

#Buydrugs – Der Kauf von illegalisierten Substanzen über Soziale Medien
Barbara Zengerer, Fanny Härtl, Mara Prislan, Mario Depauli

Instagram, Snapchat und Co. werden mittlerweile neben den klassischen Drogenmärkten für den Kauf von illegalisierten Substanzen verwendet. Während in anderen Ländern bereits dazu geforscht wurde, gibt es in Österreich noch nichts Vergleichbares. Ziel der Arbeit ist es herauszufinden, was Jugendliche und junge Erwachsen zum Kauf animiert. Die Forschung stützt sich dabei auf den Normalisierungsansatz. Mit Bezug auf diese Aspekte wurden semistrukturierte Interviews, sowohl online als auch offline, mit der Zielgruppe durchgeführt. Diese wurden mit der qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet. Die vorläufigen Ergebnisse zeigen, dass für die Befragten der Kauf über die Sozialen Medien mittlerweile zur Normalität geworden ist. Diese Arbeit soll sowohl einen aktuellen Einblick in die Lebenswelt von konsumierenden jungen Menschen liefern, wie auch aus sozialarbeiterischer Sicht eine Hilfestellung im Umgang und in der Beratung der Zielgruppe bieten.

 

Cannabiskonsum von jungen Menschen während der Covid-19-Pandemie
Elisa Berry, Birgit Schaffner, Antonia Tschol und Maria Vicentini

Die Covid-19-Pandemie beeinflusst uns in vielen Lebensbereichen. Im Zusammenhang damit befasst sich diese Arbeit mit der Forschungsfrage: ,"Welchen Einfluss hat die Covid-19-Pandemie auf den Cannabiskonsum bei in Wien wohnenden Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter von 16 – 25 Jahren?‘". Mittels semistrukturierter Interviews wurden Daten erhoben. Dabei wurden Cannabiskonsumierende, Sozialarbeiter*innen und Jurist*innen interviewt. Ausgewertet wurden diese Daten mit der qualitativen Inhaltsanalyse. Zu erwartende Ergebnisse zeigen, dass die Pandemie in vielen Fällen Einfluss auf den Konsum der jungen Menschen genommen hat. Im Vergleich zu vor der Pandemie wird sowohl mehr als auch weniger Cannabis konsumiert; dies hat unterschiedliche Gründe. Mittels dieser Erkenntnisse kann die Sozialen Arbeit ihr Angebot für cannabiskonsumierende junge Menschen anpassen.

 

Stigmatisierende Gesellschaft. Diskriminierung bei geflüchteten Jugendlichen
Buket Celik, Sandra Mandl, Julia Moser, Sarina Sardari-Iravani

Abgestempelt, abgelehnt und ausgeschlossen. Das ist die Lebensrealität vieler geflüchteter Jugendlichen in Österreich. Wie sich diese Erfahrungen auf ihr Leben auswirken und wie Jugendliche damit umgehen, ist die zentrale Frage dieser Arbeit.
Die Leitfadeninterviews mit Sozialpädagog*innen und geflüchteten Jugendlichen wurden mittels qualitativer Inhaltsanalyse ausgewertet. Die Ergebnisse zeigen, dass die geflüchteten Jugendlichen in Österreich sowohl positive als auch negative Erfahrungen gemacht haben, wobei letztere auf individueller, struktureller und institutioneller Ebene stattfinden. Der unmittelbare Umgang damit ist sehr unterschiedlich, jedoch nehmen langfristig fast alle Jugendlichen Ausgrenzung als Lebensrealität hin. Die Soziale Arbeit muss sich demnach politisch mehr engagieren, um institutionelle und strukturelle Diskriminierung zu minimieren.


Verdrängung von marginalisierten Gruppen am Wiener Praterstern
Max Ferlitsch, Sebastian Navratil, Paul Praschak, Hannah Svoboda

Alkoholverbot, Polizeipräsenz, Umgestaltung: Maßnahmen wie diese haben in der Vergangenheit zu Verdrängungsprozessen im öffentlichen Raum geführt und sind nun auch am Praterstern zu beobachten. Wir widmen uns daher folgender Fragestellung: Welche Auswirkungen haben Maßnahmen der Sicherheits- und Ordnungspolitik auf die Beziehungsarbeit mit Klient*innen der Sozialen Arbeit am Beispiel des Wiener Pratersterns? Wir haben semistrukturierte Interviews mit Sozialarbeiter*innen, Betreuer*innen und Klient*innen, sowie nicht teilnehmende Beobachtungen vor Ort durchgeführt. Die Daten wurden anhand der qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet. Die vorläufigen Ergebnisse zeigen, dass marginalisierte Gruppen vom Praterstern verdrängt werden und die Beziehungsarbeit dadurch massiv erschwert wurde.

Raum S.E.02

Alfons Bauernfeind, Vera Rosner

Inklusion von Menschen mit Behinderung durch Kunst- und Sportinterventionen
Benjamin Hadolt, Emilia Haller, Josefa Hille, Fiona Fast und Max Plunger

Im Jahr 2008 erfolgte die Ratifikation der UN-Behindertenrechtskonvention in Österreich. Seitdem wird zwar an der Verbesserung der Lebenssituation für Menschen mit Behinderung in Österreich gearbeitet, aber zehn Jahre später ist diese Gruppe der Bevölkerung nach wie vor stark benachteiligt. Das Ziel dieser Forschungsarbeit ist es herauszufinden, welchen Beitrag Kunst- und Sportinterventionen mit der Zielgruppe Kinder und Jugendliche zur Inklusion von Menschen mit Behinderung beitragen können. Um dies zu beantworten haben wir zuerst im Theorieteil einen Rahmen für die anschließende Analyse geschaffen. Mittels qualitativer Interviews von Betreiber*innen der Projekte "MellowYellow", "Ich bin OK", "Pestalozzi Cup", "Sommerspiele der Special Olympics" wurden vier vergleichende Falldarstellungen erstellt.

 

MellowYellow: Ein Tanzprojekt für Schüler*innen zur Förderung der Bewusstseinsbildung gegenüber Menschen mit Behinderungen
Anna Bauer, Laura Litschauer, Christina Schreiner, Mariella Schröfl, Benita Wolf

Im theoretischen Teil dieser Arbeit geht es darum, wie Tanzkunst die Einstellung und das Bewusstsein von Schüler*innen gegenüber Menschen mit Behinderung/en positiv verändern kann. Quinten (2015) zeigt, dass dies durch aktive Teilnahme an fähigkeitsgemischten Tanzprojekten möglich ist. Deshalb haben wir uns dafür entschieden MellowYellow genauer zu untersuchen, um herauszufinden, ob MellowYellow die genannte Wirkung erzielt. Weiters gehen wir darauf ein, inwieweit die Bedingungen der Kontakthypothese von Allport (1954) durch das Tanzprojekt MellowYellow erfüllt werden. Die empirische Datengrundlage besteht aus, sechs qualitativen Interviews mit den Künstler*innen und Producys von MellowYellow sowie aus fünf durchgeführten teilnehmenden Beobachtungen.

 

Inklusion behinderter Menschen durch Kunst in der Schule – Perspektive von Lehrenden
Zoe Kehrer, Elena Lang, Iris Macher, Sarah Mangelberger, Lara Waltner

In unserer Arbeit "Inklusion behinderter Menschen durch Kunst in der Schule" beschäftigen wir uns mit dem inklusiven Schulprojekt MellowYellow des Vereins MAD. Der Theorieteil beleuchtet die aktuelle Situation behinderter Menschen in Österreich, zeigt strukturelle und politischen Verfehlungen beim Thema Inklusion auf und geht auf die Zusammenhänge zwischen Bildung, Inklusion und (Tanz-)Kunst ein. Der empirische Teil fokussiert die Perspektive von Lehrenden zu diesen Themen. Mittels der Durchführung teilnehmender Beobachtungen und Interviews mit Lehrenden, die an einem Aktionstag von MellowYellow teilgenommen haben, erforschen wir, wie diese die Wirksamkeit des Projekts MellowYellow im Hinblick auf die Inklusion behinderter Menschen bewerten.

14.00-16.00 Uhr

Die Programmpunkte finden parallel statt, bitte wählen Sie einen der beiden aus.

Raum S.E.12

Martin Schenk, Coach

Schlaf hinter Gittern. Strukturelle und institutionelle Faktoren
Patricia Thier, Rebecca Pfeiffer, Lilly Brandstetter, Verena Kogler

In unserer Forschungsarbeit beschäftigen wir uns damit, die strukturellen und institutionellen Faktoren aufzuzeigen, die die Schlafqualität von männlichen Inhaftierten im Strafvollzug beeinflussen können. Mithilfe der Befragung von Inhaftierten sowie Sozialarbeiter*innen der Justizanstalt Korneuburg, konnten wir dieser Thematik nachgehen.

 

Endlich schlafen?! Faktoren, die den Schlaf von jungen geflüchteten Menschen in Österreich beeinflussen.
Viktoria Serth, Lisa Paur, Nora Kilany, Lea Bienzle

Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Schlaf von jungen geflüchteten Menschen und untersucht, welche Faktoren einen Einfluss darauf haben. Dafür wurden junge Afghanen im Alter von 18 bis 25 Jahren mit Asylantrag in Österreich interviewt. Nicht nur die Schlafqualität seit der Ankunft in Österreich, sondern auch in der Phase der Flucht und davor im Heimatland werden dabei beleuchtet.

 

"Wenns ganz oarsch ist, dann leg ich mich irgendwo auf die Bank" Eine Analyse zu Obdachlosigkeit und Schlaf in Wien
Peter Funk, Nina Mössler, Nelly Platzer, Marie Katschthaler, Anna Meschnig

Obdachlose Personen in Wien stehen - wenn es ums Schlafen geht - vor verschiedenen Herausforderungen, denn es gibt viele Faktoren, die auf ihre Schlafqualität einwirken. So beeinflussen bauliche Hindernisse, Anrainer*innen, Passant*innen und Vertreibungspolitik an welchem Ort und zu welcher Zeit sie schlafen können.

 

Schlafqualität von Sozialarbeiter*innen - Krisenzentren im Blick
Katharina Berger, Lisa Weisse, Lukas Tanzer, Hannah Baumgartner

"Schlaf ist so etwas Kostbares." Sozialarbeitende in Krisenzentren arbeiten Nachtschicht und sind von Klient*innen bis hin zum System der Sozialverwaltung vielen Faktoren ausgesetzt, die den Schlaf beeinflussen.

Raum S.E.02

Barbara Schörner, Christine Würfl

Status Quo, Implementierungsformen und Auftrag der Schulsozialarbeit in Österreich
Kolarsky Katharina, Haselberger Victoria, Muhsil Stefan, Zeilinger Karoline

Trotz zunehmender Bedeutung der Schulsozialarbeit und des Ausbaus des Arbeitsfeldes, ist das Berufsbild in Österreich nach wie vor nicht einheitlich beschrieben. Dies gab den Anstoß zur quantitativen Forschung, die in dieser Arbeit dargelegt wird. Die leitenden Forschungsfragen beziehen sich auf die aktuelle Beschäftigungssituation, die unterschiedlichen Implementierungsformen und den Auftrag der Schulsozialarbeit. Mittels online Befragung der Schulsozialarbeiter*innen wurde erhoben, dass der Auftrag der Träger in Bezug auf die Schulsozialarbeit voneinander abweicht, die Implementierungsformen die Rahmenbedingungen der Schulsozialarbeit beeinflussen und der Status Quo zeigt unter anderem auf, dass es aktuell zu wenig Schulsozialarbeiter*innen im Verhältnis zu Schüler*innen in Österreich gibt. Umso dringlicher ist es, eine fundierte fachliche Positionierung des Rollenverständnisses zu etablieren.

 

Aufgaben, Methoden und Adressat*innen der Schulsozialarbeit in Österreich
Shabani Alemshahe, Maxfield Alessandra, Malaj Altina, Clausen Vanessa

In dieser Forschungsarbeit wird auf die Schulsozialarbeit in Österreich eingegangen, insbesondere auf das Berufsbild aus Sicht der Schulsozialarbeiter*innen. Über die Bandbreite des Aufgaben- und Methodenprofils von Schulsozialarbeit lassen sich aus der Literatur unterschiedliche Sichtweisen ableiten. Die vorliegende Arbeit nimmt sich dieser Thematik an und arbeitet aus, welche Aufgaben und Methoden den beruflichen Alltag der österreichischen Schulsozialarbeit dominieren und, wen sie damit erreichen. In der Arbeit wird sowohl ein theoretischer Teil wie auch eine quantitative Studie als online-Erhebung konzipiert.

Als zentrales Ergebnis lässt sich festhalten, dass Einzelfallhilfe und individuelle Beratung von Schüler*innen im Fokus stehen. Diese Arbeit soll das Professionsverständnis von Schulsozialarbeiter*innen klar definieren, da dies bis heute noch ausständig ist.

 

Tätigkeitsfelder, Kooperation und Kompetenzen der Schulsozialarbeit in Österreich
Verena Reznicek, Lara Deixler, Anna Schellhorn, Claudia Scharwitzl, Sophie Lackner

Ausgehend vom Steckbrief des Bundesministeriums über das Berufsprofil der Schulsozialarbeit, lassen sich konkrete Tätigkeitsbereiche für die Praxis der Schulsozialarbeit definieren. Die vorliegende Forschungsarbeit holt das Selbstverständnis der Schulsozialarbeiter*innen bezüglich ihres Berufsprofils ein und stellt dieses der bereits existierenden Theorie gegenüber. Als Forschungsinstrument diente ein Online-Fragebogen, der an alle Schulsozialarbeiter*innen in Österreich versendet wurde. Der Fokus dieser Arbeit soll auf der Auswertung der Themenfelder "Tätigkeitsfelder", "Kooperationen" sowie "Kompetenzen" liegen.

Im Hinblick auf das Professionsverständnis der Schulsozialarbeiter*innen lässt sich aus den Forschungsauswertungen ableiten, dass kommunikative und intervenierende Kompetenzen vom Großteil der Befragten als essentiell für den Berufsalltag in der Schulsozialarbeit benannt wurden.

 

Qualifikationen, Qualitätssicherung und Perspektiven im Berufsfeld der Schulsozialarbeit
Florian Ecker, Cora Hajszan, Jim Weber, Sophia Widman

Durch die Weiterentwicklung der Schulsozialarbeit in Österreich entstand die Nachfrage nach einem wissenschaftlich fundierten Berufsbild von Schulsozialarbeiter*innen. Daher befasst sich die vorliegende Forschungsarbeit mit Qualifikationen, Qualitätssicherung und Perspektiven von Schulsozialarbeit. Hierzu wurde eine quantitative online Befragung als Vollerhebung, unter österreichischen Schulsozialarbeiter*innen, durchgeführt. Als zentrale Ergebnisse lassen sich festhalten, dass der Bereich der Qualifikation einheitlich und weiterbildungsintensiv ist, die schriftliche Dokumentation ein wesentlicher Bestandteil der Qualitätssicherung darstellt und zu den wichtigsten fachlichen Perspektiven die Präventionsarbeit zählt. Diese Arbeit kann zur Standardisierung der österreichischen Schulsozialarbeit beitragen.

16.15-18.15 Uhr

Die Programmpunkte finden parallel statt, bitte wählen Sie einen der beiden aus.

Raum S.E.12

Anna Fischlmayr, Lina Daniel

Alltag im institutionellen Kontext
Sarah Denise Dicke, Nicole Horejs, Laura Marie Hödl

Der Alltag in einer Institution, hier für wohnungslose Mütter und ihre Kinder, gestaltet sich oftmals anders als zu Hause. Vieles wird vorgegeben, Klient*innen müssen sich neu positionieren. Wie der Alltag gelingend gestaltet werden kann und welche Strukturen es dafür benötigt, sind die Aspekte mit denen wir uns beschäftigen möchten.

Im Zuge der Forschungsarbeit haben wir uns dafür entschieden die Klient*innen in leitfadengestützten Interviews zu befragen, um aus den Ergebnissen Rückschlüsse für die Praxis ziehen zu können.
Dabei konnten wir in ersten Ergebnissen feststellen, dass unter anderem der Kontakt mit der Sozialen Arbeit für die Klient*innen eine wesentliche Rolle spielt aber auch die festgelegten Regeln und das Freizeitangebot der beforschten Einrichtungen.

 

Umgang mit Gewalt im Kontext weiblicher* Wohnungslosigkeit in der Wiener Wohnungslosenhilfe
Fabian Edelmüller, Denise Katan, Edith Hautzinger

Ziel unserer Arbeit ist, Gewalt bei wohnungslosen Frauen* in den Fokus zu rücken, und den Umgang der Einrichtungen mit Gewalt die Frauen* erleben, hervorzuheben.

Es handelt sich um eine empirische Forschungsarbeit mit qualitativem Zugang. Zur Datengewinnung werden leitfadengestützte Interviews genutzt, angelehnt an die Methode des Expert*inneninterviews. Im Zuge dieser Interviews wurden Sozialarbeiter*innen in der Wiener Wohnungslosenhilfe befragt.

Anhand der bisherigen Datenerhebung ist ersichtlich, dass das Thema Gewalt an Frauen* in den Einrichtungen präsent ist. Im professionellen Kontext der Sozialen Arbeit scheint Bedarf an aufsuchenden Angeboten im Bereich des Gewaltschutzes zu bestehen, um die Schwelle für Frauen* zu senken, die auf Grund von Stigmatisierungen vorherrschen.

 

Zugangsvoraussetzungen und Schwellen für Frauen* im Erstkontakt zu Einrichtungen der Wiener Wohnungslosenhilfe
Cornelia Bufi, Christoph Maurer, Stephan Schweiger

Ziel unserer Arbeit ist es Aufmerksamkeit für verdeckte Wohnungslosigkeit zu schaffen und Faktoren seitens Einrichtungen und der individuellen Biografien von Frauen*, die Einfluss auf den Erstkontakt und die Inanspruchnahme von Unterstützungseinrichtungen haben, zu beleuchten. Den methodischen Rahmen unserer Arbeit stellen leitfadengestützte Interviews mit (ehemals) wohnungslosen Frauen* dar. Die Interviewleitfäden sind so gestaltet, dass narrative Erzählungen seitens der Betroffenen angeregt werden. Erste Ergebnisse unserer Befragungen geben Hinweise darauf, welche Veränderungen Frauen* den Schritt zu institutionellen Unterstützungsleistungen erleichtern würden.

Raum S.E.02

Persson Perry Baumgartinger, Vlatka Frketić

Wir laden Sie herzlich zu unserer Info-Markthalle ein. Die Forschungsgruppen präsentieren ihre Ergebnisse an folgenden drei "Marktständen":

Marktstand 1: Rassismus im Sprachgebrauch ausgewählter Student*innen der Sozialen Arbeit
Sophie Barousch, Büşra Doğru, Noushin Yousefi

Sprache und Rassismus sind Gegenstand unseres Alltages. Durch sprachliche Handlungen werden rassistische Denkmuster ausgedrückt. Auch in der Sozialen Arbeit spielt Rassismus eine wesentliche Rolle in der Arbeit mit BIPoC Klient*innen. Die Empfindlichkeit und das Schweigen von weißen Personen über Rassismus sind dabei wichtige Elemente. Welche rassistischen Begriffe und rhetorische Mittel benutzen weiße Student*innen der Sozialen Arbeit unwissend und wie können diese aufgedeckt werden? Um diese Forschungsfrage beantworten zu können wurden zuerst anhand unterschiedlicher Literatur der Begriff Rassismus näher definiert und die Theorien dazu erläutert. Mit der Forschungsmethode der transkriptbasierten Reflexion wurden Diskussionsrunden mit den Teilnehmenden aufgenommen. Durch die Kritischen Diskursanalyse nach Reisigl/Wodak (2001) kann dargestellt werden, inwiefern Sozialarbeiter*innen den Begriff Rassismus sowie Diskriminierungsstrukturen mit anderen Worten relativieren und subjektiv bewerten.

 

Marktstand 2: Sprachanpassung in Bezug auf geschlechtergerechte Formulierungen bei Studierenden der Sozialen Arbeit
Šejla Abazović, Tobias Born, Iris Fichtner, Lena Wannamacher

Unsere Forschung verfolgt das Ziel, die Anpassung der Sprache in Bezug auf geschlechtergerechte Formulierungen in informellen Gesprächssituationen bei Studierenden der Sozialen Arbeit an der FH Campus Wien kritisch zu ergründen. Die Forschung wurde im Rahmen einer transkriptbasierten Reflexion unter vier exemplarisch ausgewählten Studierenden des Studiengangs durchgeführt und gesprächsanalytisch untersucht sowie mit bestehenden Forschungserkenntnissen in Bezug gesetzt. Die Forschungsergebnisse zeigen, dass zumindest unter den Studierenden der Versuchsgruppe nur eine geringe sprachliche Anpassung in Bezug auf geschlechtergerechte Formulierungen stattfindet, da der Gebrauch geschlechtergerechter Formulierungen fest im Sprachduktus der Studierenden verankert ist. Gleichzeitig zeigt die Arbeit, dass weiterer Forschungsbedarf in Bezug auf diverse individuelle und situationsabhängige Einflussfaktoren in Gesprächssituationen besteht.

 

Marktstand 3: Weiße Privilegien in der Sozialen Arbeit
Petra Bernhard, Kristina Dareb, Alina Luger

Im ersten Teil der Forschungswerkstatt haben wir uns intensiv mit der Theorie von kritischem Weißsein beschäftigt, der Fokus lag dabei auf der Geschichte des kritischen Weißseins im englischsprachigen und im deutschsprachigen Raum sowie weiteren Theorien, die sich mit den Thematiken Rassismus undPrivilegien auseinandersetzen. Außerdem haben wir uns mit dem Ansatz des kritischen Weißseins und deren Funktion in der Sozialen Arbeit beschäftigt. Mit unterschiedlichen Inputs haben wir in der Kleingruppe Diskussionen zum Thema geführt und diese anhand der Methode der transkriptbasierten Reflexion erarbeitet. Im Zentrum unserer Analyse der Transkripte, die wir mithilfe der Kritischen Diskusanalyse durchführen, liegt das Interesse auf unseren eigenen Rassismen und unseren weißen Privilegien und wie wir diese für die sozialarbeiterische Praxis einsetzen und reflektieren können.

18.30-20.30 Uhr

Raum S.E.12

Stefanie Mayer, Andreas Schadauer

Angebote der Wiener Wohnungslosenhilfe aus der Perspektive Betroffener – eine qualitative Analyse
Arnold Kubovec, Hannah Reiter, David Zaiser

Bei Auseinandersetzungen mit dem Thema Obdachlosigkeit wird der Perspektive Betroffener selten Beachtung geschenkt. Daher zielt diese Arbeit auf die Sichtbarmachung der Perspektive von obdachlosen Menschen ab. Mittels Durchführung problemzentrierter Interviews mit narrativen Anteil werden die Gründe ermittelt, weshalb Angebote der Wiener Wohnungslosenhilfe nicht genutzt werden. Die Forschung stützt sich dabei auf einer theoretischen Auseinandersetzung mit verschiedenen Kategorisierungen von Obdachlosigkeit, sowie einer Analyse von Obdachlosigkeit in Österreich. Die durchgeführten Interviews wurden mithilfe qualitativer Inhaltsanalyse ausgewertet. Ausgehend von der Datenlage soll schlusszufolgern sein, in welchen Bereichen - beispielsweise Personal – Verbesserungswünsche vorhanden sind.

 

Menschen mit einer intellektuellen Behinderung und deren Zugang zur Sexualassistenz
Maral Sayyah, Sarah Passweg, Laura Apsner

Um Transparenz in die Frage "Inwieweit kann die Soziale Arbeit die Akzeptanz und Gewährleistung von Sexualassistenz für Menschen mit einer Behinderung in Österreich fördern?" zu bringen, werden Perspektiven für die Soziale Arbeit erforscht. Um auf vermeintliche Tabuisierungen hinzuweisen und die Gewährleistung von Sexualassistenz zu fördern, wurden problemzentrierte Interviews mit diversen Expert*innen aus der Sozialen Arbeit geführt. Ausgewertet wurde durch die qualitative Inhaltsanalyse mit Fokus auf den Themen Fremdbestimmung, Spannungsfeld Sexualität und dem Zugang zur Sexualassistenz. Die Erfahrungsberichte zeigten, dass die Problemstellungen auf struktureller, institutioneller und persönlicher Ebenen basieren. Schlussfolgernd kann gesagt werden, dass alle befragten Expert*innen der Meinung sind, dass die Sichtbarmachung der Sexualassistenz essentiell ist.

 

Jugendarbeitslosigkeit im Kontext arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen
Lisa Herrsch, Anika Weber

Die Thematik der Jugendarbeitslosigkeit könnte kaum brisanter sein, gerade in Zeiten der Pandemie. In diesem Kontext gewinnen arbeitsmarktpolitische Maßnahmen immer mehr an Bedeutung. Doch wie erleben und erfahren die Jugendlichen die Teilnahme an der arbeitsmarktpolitischen Maßnahme und lassen sich in ihren Aussagen Formen von Diskriminierung finden? Durch mehrere problemzentrierte Interviews, mit Personen im Alter von 15-17 Jahren, welche sich zum Zeitpunkt der Gespräche in einer solchen Maßnahme befunden haben, sollen etwaige soziale Ungleichheiten und/oder Benachteiligungen aufgezeigt werden. Anhand einer qualitativen Inhaltsanalyse werden Kategorien gebildet, um Mechanismen von Diskriminierung festhalten zu können.

Externe Veranstaltung bei wohnpartner 15.30 bis 17.30 Uhr

Einladung (PDF 604 KB)

wohnpartner-Zentrale, Guglgasse 7-9, 1.OG, 1030 Wien

"Das ist wirklich ein kreatives Miteinander!" Kunst und Kultur- in der Gemeinwesenarbeit am Beispiel des Wiener Gemeindebaus
Walther Hohenbalken, Madlen Neugebauer


Autonomie und Selbstorganisation im Kontext von institutioneller Förderung durch wohnpartner Wien
Lena Marie Pruckner, Jakob Braun, Tabea Strobl, Jakob Stickler, Olga Thelen

Die vorliegende Arbeit beschäftigt damit, wie institutionelle Gemeinwesenarbeit zur Förderung von Selbstorganisation und selbsttragenden Strukturen im nicht-institutionellen Kontext beitragen kann. Ausgangspunkt sind die Wohnhausanlage Ruthnergasse, dessen BewohnerInnenzentrum (BWZ), sowie der Treffpunkt RUGA. Der Theorieteil beinhaltet Definitionen der Begriffe Kultur, Partizipation und Gemeinwesenarbeit und Kapitel über den Wiener Gemeindebau, die Institution wohnpartner und das BWZ Ruthnergasse. Im empirischen Teil werden 6 Interviews mit Bewohner*innen der Ruthnergasse sowie Mitarbeiter*innen des BWZ und der RUGA ausgewertet und interpretiert. Neben Erkenntnissen zu förderlichen und hinderlichen Faktoren von Selbstorganisation und Partizipation, der Rolle wohnpartners und den emotionalen Bezügen, werden die unterschiedlichen Bedürfnisse nach Autonomie und Begleitung von aktiven Bewohner*innen deutlich.

 

Wie können Theateraufführungen und Theaterworkshops im Gemeindebau aus Sicht Professionist*innen zu Empowerment führen?
Lucia Bodenhofer, Catharina Cudly, Janine Leeb

Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, wie Theater im Gemeindebau zu Empowerment führt. Im Zuge dieser qualitativen Studie zu Kunst und Kultur im Gemeindebau, wurden drei Experten zum Thema Theater befragt. Die theoretische Basis stellt die Definition von Empowerment, die Geschichte des Theaters und des Gemeindebaus, sowie Augusto Boal´s Theater der Unterdrückten, dar. Im empirischen Teil werden die Interviews anhand der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring dargestellt. Ziel dieser Forschungsarbeit ist es aufzuzeigen, wie und auf welcher Ebene Theater zu Empowerment führen kann.

Dabei liegt der Fokus speziell auf marginalisierte Gruppen des Gemeindebaus, die wenig Zugang und Bezug zu Theater in Wien haben. Die persönliche interaktive Erfahrung mit Theater regt einen Bewusstmachungsprozess an, der dazu beiträgt, dass Betroffene ihre Stärken, Wünsche, Ressourcen und Möglichkeiten erkennen. Tools die ein selbstbestimmtes Leben fördern.

 

Der 1. Wiener Gemeindebauchor. Ein Beispiel der Gemeinwesenarbeit bei wohnpartner in Wien
Anna Altendorfer, Simon Ouguehi, Kerstin Swaton, Christina Tschech

Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es herauszufinden, was die verschiedenen Beweggründe für die Teilnahme am ersten Wiener Gemeindebauchor sind. Welche Kriterien sind aus Sicht der aktiven Teilnehmer*innen für die Partizipation des Gemeindebauchors relevant?

Um die Forschungsfrage zu beantworten, wurde der Ansatz einer qualitativen Forschung gewählt und ein Interviewleitfaden erstellt, welcher auf die Dimensionen, Niederschwelligkeit, soziale Kontakte, Musik sowie Ausgleich und Bereicherung, abzielt. Bei den Befragungen wurden vier Teilnehmer*innen sowie zwei Professionist*innen interviewt.

Durch die Niederschwelligkeit ist die Teilnahme am Chor kostenlos. Zudem wird der Chor aktiv genutzt, um soziale Kontakte zu knüpfen und zu pflegen. Weiters spiegelt sich die Liebe zur Musik in allen Interviews wider. Außerdem wird auch das Gemeinschaftsgefühl der Chorgruppe durch das regelmäßige Proben sehr gestärkt.

 

Hip Hop im Gemeindebau
Brandstätter Anna, Cristian Iulia, Escobar Castillo David, Huber Caroline, Stromenger Michael

Der vorliegende Forschungsbericht soll darstellen, wie Hip-Hop die Identitätsbildung der Jugendlichen aus Perspektive der Mitarbeiter*innen des Musikprojekts „Hip-Hop im Gemeindebau“ beeinflusst. Das Projekt entstand aus der Zusammenarbeit von der Jugend- und Gemeinwesenarbeit im 21. Wiener Gemeindebezirk. Zum aktuellen Zeitpunkt (Mai 2022) befindet sich das Projekt in der Anfangsphase, im Sommer sollen erste Workshops für Jugendliche stattfinden.

Im theoretischen Teil wird zuerst erläutert, wie und warum Musik als Medium in der Sozialen Arbeit Verwendung findet. Weiters werden Aspekte der Gemeinwesenarbeit und der Jugendarbeit diskutiert. Für den empirischen Teil wurden Interviews mit Mitarbeiter*innen von wohnpartner, Jugendzentren und Science Communications geführt und ausgewertet. Die Ergebnisse verweisen auf die Komplexität des Konzeptes Empowerment in der Arbeit mit Jugendlichen und auch auf das Problem der Differenz in der Wahrnehmung und Interpretation der Lebenswelt Jugendlicher.

9.00-9.15 Eröffnung

Raum: Audimax

Eröffnung
Josef Bakic, Studiengangsleiter Soziale Arbeit und Irene Messinger, Lehre und Forschung

Keynote Helga Eberherr
Zur Bedeutung von empirischer Forschung in der Sozialen Arbeit

10.00–10.45 Uhr Eröffnung

10.45–11.00 Uhr Kaffeepause in E.E.17

11.00–13.00 Uhr

Die Programmpunkte finden parallel statt, bitte wählen Sie einen der beiden aus.

Raum: E.E.17
Lehrende*r: Persson Perry Baumgartinger

Marktstand 1: Emanzipatorische Potentiale durch sprachliche Praxen in der Peer-to-Peer Beratung für queere/tin* Personen
Ida Stadler, Lynn Deppe, Philine Spingler

Die Unterstützungsangebote Sozialer Arbeit für queere/tin* Personen in Wien sind stark begrenzt. Aktivistische, selbstorganisierte Angebote versuchen diese Lücken zu füllen und kämpfen für Sichtbarkeit von queeren/tin* Personen. Aus einer Kritik an bestehenden sozialarbeiterischen Angeboten und deren Praktiken heraus legen wir den Fokus auf sprachliches Handeln und stellen die Frage: Welche emanzipatorischen Potentiale bieten sprachliche Praxen in der Peer-to-Peer-Beratung für queere/tin* Personen? Dazu haben wir Expert*inneninterviews mit Berater*innen verschiedener Peer-Beratungsstellen geführt. Die Ergebnisse zeigen, dass bewusst sprachliche Praxen genutzt werden, um Diskriminierung und Pathologisierung von queeren/tin* Personen entgegenzuwirken und damit emanzipatorische Potentiale zu schaffen. Diese sprachlichen Praxen stellen cis-endo-heteronormative Mechanismen in Frage und ermöglichen somit neue Denk- und Handlungsspielräume.

Marktstand 2: Offene Jugendarbeit für alle? Aufbrechen von binären Geschlechterstrukturen durch sprachliche Veränderungen im Berufsfeld Offene Jugendarbeit
Meta Mayer, Riki Wilfing, Lukas Pollhammer

„Welche Veränderungen braucht es in der offenen Jugendarbeit, um binäre Strukturen aufzubrechen und Handlungsspielräume zu kreieren?“ Dieser Frage gehen wir in unserem kritischen Forschungsprojekt nach. Expertise-Interviews mit fünf Mitarbeiter*innen der offenen Jugendarbeit sollen Problemstellungen sichtbar machen und Veränderungspotenziale aufzeigen. Die Darstellung des sprachlichen Umgangs unter Jugendlichen in Bezug auf binäre Geschlechterstrukturen ergänzt die Sichtweise und Herausforderungen innerhalb der Zielgruppe. Im Fokus liegen sprachlicher Widerstand gegen binäre Geschlechterstrukturen und sprachliche Grenzen in der Praxis. Zentral ist unsere Kritik an binären Geschlechterstrukturen auf sprachlicher Ebene im Tätigkeitsbereich der offenen Jugendarbeit.

Marktstand 3: Gendern an der FH Campus Wien – Ein sprachlich-inklusiver Raum für tin* Personen?
Ruth Felder, Patrycja Matuszyk, Magdalena Kecman, Mara Monarth-Hauser

Die Fachhochschule Campus Wien wirbt häufig damit, inklusiv zu sein und Diversity zu fördern. Doch inwieweit wird dieser Leitsatz in Bezug auf geschlechtersensiblen SprachRaum gleichermaßen am Hauptstandort der FH Campus Wien und im Department Soziales (Standort Kelsenstraße 2) umgesetzt? Um diese Fragen zu beantworten haben wir die beiden Standorte mittels Linguistic Landscaping verglichen und analysiert. Auf unserem Marktstand erwarten euch Bilder aus unserer Datenerhebung und der Leitfaden zum geschlechter- und diversityfairen Sprachgebrauch von der FH Campus Wien. Dieses Material soll neben unserer Präsentation zur kritischen Reflexion des Sprachgebrauchs anregen.

Marktstand 4: Geschlechterinklusive Elementarpädagogik – Analyse von Spielzeug, Raumaufteilung und Büchern durch Linguistic Landscaping
Lucia Christin Machold, Teresa Rauch

Kinder werden stark von ihrer Umwelt geprägt und sie verarbeiten Erlebnisse unter anderem im Spiel. Darauf, wie ein Kind seine Wirklichkeit konstruiert, haben auch Raumgestaltung, Spielzeug und Bücher einen großen Einfluss. Da in der Gesellschaft das binäre Geschlechtersystem vorherrscht, werden Kinder auch in Kindergärten mit diesem sozialisiert. In der Theorie haben wir ein geschlechtersensibles und ein geschlechtsneutrales Kindergarten-Konzept vorgestellt und verglichen. Anschließend haben wir mit der Methode des Linguistic Landscaping den aktuellen Umgang mit geschlechterinklusiver Vielfalt in Kindergärten erhoben und vier Wiener Kindergärten besucht. Das Datenmaterial haben wir mit der qualitativen Inhaltsanalyse bearbeitet.

Raum: E.E.15
Lehrende: Martin Schenk, Florian Baumgarten

“Ich musste mich mit 16 selbst um eine Behandlung kümmern” – Eine Analyse hinsichtlich der Grenzen und Chancen, die junge Erwachsene aus wenig privilegierten Verhältnissen bei der Behandlung einer Essserkrankung erleben.
Julia Bechtold, Katharina Faltner, Lea Schagerl, Christine Weiß

Die Diagnose Essstörung verändert das Leben von jungen Erwachsenen grundlegend. Dabei ist eine schnelle und kompetente Behandlung wichtig. Die Zugangsmöglichkeiten zu einer solchen sind allerdings oft hochschwellig. Besonders im Jugendalter benötigen Betroffene außerdem emotionale und finanzielle Unterstützung. Solch ein Rückhalt ist leider nicht in jedem Familiensystem zu finden. Mithilfe der Befragung von Betroffenen und Expert*innen, konnten wir unserer Fragestellung nachgehen.

„Wie Henne und Ei” – Der Zusammenhang zwischen psychischer Gesundheit und Überschuldung
Lydia Feichtinger, Moritz Haberl, Marina Suerbaum, Irene Wonisch

Inwiefern wird dieser multidimensionale Zusammenhang in der sozialarbeiterischen Praxis in Wien zum Thema? Unsere Forschung stellt Ambivalenzen an der Schnittstelle zwischen diesen Problemen dar. Außerdem wird die Situation in der sozialarbeiterischen Praxis verschiedener Einrichtungen analysiert und auf deren Arbeitsbedingungen eingegangen.

„Des is mei Wohnzimmer!“ – Gründe für den Beislbesuch
Lara Hiebl, Michaela Reichtomann, Chiara Scherf, Valentin Villinger

Einsamkeit, soziale Kontakte und selbst ausgewählte Musik – all das sind Beweggründe, warum Leute regelmäßig ins Beisl gehen. In fünf Interviews und vier teilnehmenden Beobachtungen wurden diese Erkenntnisse gewonnen. Schauplatz war ein Beisl, von Besucher*innen liebevoll „Brunzhütt’n“ genannt, im 20. Wiener Gemeindebezirk.

Gewichtsdiskriminierung im Gesundheitswesen. Folgen und Auswirkungen bei betroffenen Personen
Elisabeth Görtler, Sandra Janjic, Evi Hald

Das Gesundheitswesen in Österreich ist durch Normierungs- und Stigmatisierungsprozesse geprägt, wodurch unter anderem hochgewichtige Personen, ältere Personen und BIPoC-Personen diskriminiert werden. In unserer Arbeit haben wir uns mit den Diskriminierungserfahrungen von hochgewichtigen und finanziell schlechter gestellten Personen im Gesundheitswesen beschäftigt. Denn auffällig ist, dass Vorurteile gegenüber hochgewichtigen Personen und armutsbetroffenen Personen viele Überschneidungen aufzeigen.

13.00–14.00 Uhr Mittagspause

14.00–16.00 Uhr

Die Programmpunkte finden parallel statt, bitte wählen Sie einen der beiden aus.

Raum: E.E.17
Lehrende: Melanie Ehring, Denise Wessel

Der Umgang der Sozialen Arbeit mit Jugendlichen mit psychischen Belastungen und Suchterkrankung
Katharina Frauenberger, Lena Göltl, Tobias Walzthöni, Anna Weislein

Wir fragten uns: wie wurden Jugendliche, die von den Belastungen der Corona-Pandemie besonders betroffen waren, von der Sozialen Arbeit unter den gegebenen Bedingungen begleitet? Wir befragten Fachkräfte beim Verein Dialog und bei Regionalstellen der Wiener Kinder- und Jugendhilfe mit leitfadengestützten Interviews und werteten die mit der qualitativen Inhaltsanalyse aus. Als zentrales Ergebnis ist die fehlende Infrastruktur für die betreffenden Jugendlichen zu benennen, welche durch die Einschränkungen der Pandemie besonders deutlich wurde. Darüber hinaus bestätigten Fachkräfte die bestehenden Ergebnisse zu den gestiegenen psychischen Belastungen und dem gestiegenen Drogenkonsum.

Auswirkungen der Pandemie auf den Arbeitsalltag in den Krisenzentren
Sina Bahl, Sabrina Hoflehner, Sandra Kalous, Alena Pöttinger

Diese Forschungsgruppe befasste sich mit den Sichtweisen von Fachkräften der Krisenzentren. Die Fachkräfte mussten kontrollieren, ob vorgegebene Regeln, die sich laufend veränderten, eingehalten wurden und Kinder in der Krise begleiten. Die Regeln wirkten sich auf die Gruppendynamik und auf Kontakte zu Angehörigen aus. Die entstehenden Konflikte, aber auch von Fachkräften als positiv erlebte eingetretene Aspekte durch die veränderten Bedingungen, wurden in leitfadengestützten Interviews mit Fachkräften erhoben und qualitativ inhaltsanalytisch ausgewertet. Als zentrales Ergebnis zeigt sich, dass die gesetzlichen Maßnahmen im Verlauf der Pandemie an den Arbeitsalltag angepasst wurden und die pädagogisch- fachlichen Aspekte der Arbeit von den Fachkräften in den Vordergrund gestellt wurden.

Arbeitsalltag und Beziehungsqualität in der mobilen Arbeit mit Familien
Selina Haslinger, Anna Rabanser, Christina Fankhauser

Wir befragten Fachkräfte in der mobilen Arbeit mit Familien in leitfadengestützten Interviews, wie sie mit den aus der Covid-Pandemie resultierenden Herausforderungen umgegangen sind und werteten die Interviews qualitativ mit der Methode der Inhaltsanalyse aus. Wir stellten fest, dass der fehlende persönliche Kontakt zu den Familien und die gesetzlich auferlegten Schutzmaßnahmen zu Herausforderungen in der Beziehungsgestaltung führte. Die Fachkräfte entwickelten in kurzer Zeit verschiedene Lösungswege und diverse neue Methoden wie „Walk and Talk“ und Digitale Kommunikationswege.

Veränderungen in den Beziehungen zwischen Betreuer*innen und Jugendlichen im BeWo
Rodaina El-Azar, Lea Frebort, Carmen Nikolic

Wir stellten vorab fest, dass es unter den Studien zu den Auswirkungen der Pandemie bisher keine gibt, die sich mit dem Betreuten Wohnen befassen. Das Betreute Wohnen ermöglicht den Jugendlichen viel Selbstbestimmung. Die Beziehung zwischen Fachkraft und Jugendlichen Personen ist daher besonders wichtig. Unser Fokus der liegt auf der Beziehungsqualität unter den Bedingungen der Pandemie im Betreuten Wohnen. Wir befragten Fachkräfte im BeWo anhand von leitfadengestützten Interviews nach den Auswirkungen der Pandemie auf die Beziehung und werteten die Interviews mit der Inhaltsanalyse nach Mayring aus. Die Beziehungen wurden weiterhin aufrechterhalten und es wurde deutlich, dass die Bedeutung der Fachkräfte durch die Vereinsamung der Jugendlichen aufgrund der Maßnahmen zugenommen hat.

Raum: E.E.15
Lehrende: Christine Würfl, Verena Prasek, Maria-Zoe Grausam

Diskrepanzen zwischen Schüler*innen, Eltern und einer Wiener Mittelschule im Hinblick auf Zukunftserwartungen der Jugendlichen
Vanessa Oprikec, Paul Pasztor, Linda Kozojed, Paul Ivan

Vorstellungen von Eltern, der Schule und jene von Schüler*innen zur beruflichen Zukunft harmonieren mitunter nicht gut. Das vorliegende Forschungsprojekt beschäftigt sich mit diesen Diskrepanzen zwischen Schüler*innen, Eltern und Pädagog*innen an einer Wiener Mittelschule im Hinblick auf die Zukunftserwartungen der Jugendlichen. Dabei wurden Eltern und Schüler*innen einer dritten Wiener Mittelschulklasse mittels Fragebogen befragt und Interviews mit relevanten Akteur*innen an diesem Schulstandort durchgeführt. Als zentrales Ergebnis konnte festgestellt werden, dass die Verantwortungsverteilung unterschiedlich gewichtet wahrgenommen wird. So wollen die Eltern ihren Kindern Freiheit bei der Entscheidung lassen, die Schule wünscht sich mehr Engagement von den Eltern und die Schüler*innen selbst ziehen hingegen Inspirationen vielfach aus Medien und bekommen selten Ideen von Familie oder Schule.

Mobbingprävention, eine unterschätzte Methodik an Wiener Mittelschulen
Lena Gradinger, Chiara Gutmann, Stella Kostic, Helin Kurnaz, Marlene Platt

Auf Grund der gleichbleibend hohen Zahlen von Mobbingvorfällen an Wiener Mittelschulen geht die vorliegende Forschungsarbeit der präventiven Mobbingarbeit nach. Ziel dieser Arbeit ist es aufzuzeigen, ob und wenn ja, welche Präventionsmaßnahmen zur Vermeidung oder Senkung von Mobbing gesetzt werden. Untersuchungsgegenstand ist eine Wiener Mittelschule, an der qualitative Interviews mit Expert*innen geführt worden sind. Die Ergebnisse zeigen, dass sich Definitionen und Wahrnehmungen von Mobbing je nach Profession unterscheiden. Allerdings sind Vorstellungen und Wünsche, welche die Präventionsmaßnahmen angehen, ähnlich.

Möglichkeiten und Grenzen der Mitgestaltung von Schulsozialarbeit an Wiener Mittelschulen. Eine Aufarbeitung der Unterschiede zwischen Theorie und Praxis in Bezug auf die Wahrnehmungen der beteiligten Professionen.
Stephanie Kohlross, Philine Raneburger, Clara Seidel, Niels Steinberger, Julia Buchegger

Durch die Implementierung der Schulsozialarbeit an Mittelschulen in Österreich verändert sich das Bild der Schulkultur. In der vorliegenden Forschungsarbeit werden die Einflüsse und die Gestaltungsmöglichkeiten der Schulsozialarbeit aus Sicht von Schulleitung und Schulsozialarbeit dargelegt. In Expert*innen-Interviews wurde die schulsozialarbeiterische Mitgestaltung, ihre Möglichkeiten und Grenzen an vier Wiener Mittelschulen erhoben, analysiert und der Literatur gegenübergestellt. Ziel dieser Erhebung ist es Differenzen in Theorie und Praxis aufzuzeigen und damit eine Gesprächsgrundlage für die beteiligten Professionist*innen zu schaffen. Zentrale Ergebnisse der Studie stellen Herausforderungen in der Kommunikation und die wiederkehrende Betreuung der Lehrpersonen dar.

16.00–16.15 Uhr Kaffeepause in E.E.17

16.15–18.15 Uhr

Die Programmpunkte finden parallel statt, bitte wählen Sie einen der beiden aus.

Raum: E.E.17
Lehrende: Vera Rangelova-Neuheimer, Stefan Barth

Frauen in der Wohnungslosenhilfe. Gender-Rollenbilder und Bildungsstand als Ursache der Wohnungslosigkeit
Anna Bardach, Lotte Jantschek, Jana Preuster, Klara Schenk-Mair

Die Forschungsarbeit legt ihren Fokus auf wohnungslose Frauen in der Wiener Wohnungslosenhilfe. Diese Zielgruppe bildet eine besonders vulnerable Gruppe, da sie durch strukturelle Unterdrückung geschlechtsspezifischen Gefahren und Problemlagen ausgesetzt ist. Ein Aspekt, der kaum beleuchtet wird, ist der Zusammenhang von Bildung und Wohnungslosigkeit bei Frauen. Diese Forschungslücke versucht die vorliegende Arbeit zumindest ansatzweise zu füllen. Um den vielfältigen Ursachen der Wohnungslosigkeit bei Frauen auf den Grund zu gehen, ist die Auseinandersetzung mit Geschlechtertheorien unumgänglich. Die durchgeführte Untersuchung zeigt, dass sowohl Gender-Rollenbilder als auch der Bildungsstand mit Wohnungslosigkeit von Frauen in Verbindung stehen.

Frauen in der Obdachlosigkeit. Gefahren und Risiken für obdachlose Frauen im öffentlichen Raum
Julius Brauns, Christine Maria Anna Fill, Jessica Gölles, Anna Seeber

Obdachlosigkeit wird heutzutage noch immer vorwiegend mit männlichen Personen in Verbindung gebracht, eine frauenspezifische Auseinandersetzung mit dieser Thematik findet nur selten statt. Um in der Sozialen Arbeit bestmögliche Unterstützungsangebote bieten zu können, ist eine Betrachtung der Lebensrealitäten obdachloser Frauen notwendig. Aus diesem Grund beschäftigt sich diese Forschungsarbeit mit der Frage „Welchen Gefahren und Risiken sind obdachlose Frauen in Wien im öffentlichen Raum ausgesetzt und inwiefern unterstützt die Soziale Arbeit Frauen in diesen Problemlagen?“. Ziel dieser Arbeit ist es, Gefahren und Risiken mithilfe von Theoriebezug und Erfahrungsberichten hervorzuheben und die Diskussion frauenspezifischer Angebote in der Sozialen Arbeit anzuregen.

Die Covid-19-Pandemie und ihre Auswirkungen auf die Wiener Wohnungslosenhilfe
Elias Lotteraner, Hannah Sedivy, Peter Strasser, Philip Strobl

Die Forschungsarbeit hat zum Ziel, die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Bedarfslagen wohnungsloser Personen sowie auf die Soziale Arbeit in der Wiener Wohnungslosenhilfe zu untersuchen. Im Theorieteil der Arbeit werden wichtige Schlüsselbegriffe definiert und die Bedarfslagen wohnungsloser Menschen sowie die Regierungsmaßnahmen und der Umgang damit in den Einrichtungen der Wiener Wohnungslosenhilfe dargestellt. Im empirischen Teil werden die Ergebnisse aus den Interviews mit Mitarbeiter*innen der Sozialen Arbeit vorgestellt und anhand der qualitativen Inhaltsanalyse interpretiert. Es konnte festgehalten werden, dass der Lockdown zu neuen Bedürfnissen und Problemen bei wohnungslosen Menschen geführt hat, die nach einer raschen Unterstützung durch die Soziale Arbeit verlangten.

Psychische Erkrankungen – Ursache oder Folge von Wohnungslosigkeit?
Patrick Floigl, Annika-Sophie Naphegyi, Yvonne Sebek, Muhammed Yildirim

Diese Forschungsarbeit untersucht den Zusammenhang zwischen psychischen Erkrankungen und Wohnungslosigkeit. Die Frage, ob psychische Erkrankungen eine Ursache oder eine Folge von Wohnungslosigkeit sind, lässt zunächst keine eindeutige Antwort vermuten, da zwischen beiden Faktoren eine eindeutige Wechselwirkung besteht. Im Theorieteil der Arbeit wird zunächst die Entstehung der Wohnungslosigkeit sowie die psychischen Erkrankungen wohnungsloser Menschen aufarbeitet. Anschließend daran werden im empirischen Teil der Arbeit die Ergebnisse aus Interviews mit Mitarbeiter*innen und Psychotherapeut*innen der Wiener Wohnungslosenhilfe vorgestellt und anhand der qualitativen Inhaltsanalyse interpretiert. Es konnte festgestellt werden, dass der Zusammenhang zwischen psychischen Erkrankungen und Wohnungslosigkeit sehr komplex ist und eine Vielzahl von Begleiterscheinungen umfasst.

Raum: E.E.15
Lehrende: Stefanie Mayer, Andreas Schadauer

Trans* Personen in der niederschwelligen Wohnungslosenhilfe. Der Versuch eines Vergleichs zwischen Wien und Stockholm.
Eva Kratky, Claudia Seidl, Julia Syen

Queere, vor allem trans* Personen sind in besonderem Ausmaß von Wohnungslosigkeit und ihren Folgen betroffen, in Europa wird dies jedoch kaum öffentlich thematisiert. Mit dem Ziel herauszufinden, ob und wie sich dies in Österreich (Wien) und Schweden (Stockholm) zeigt, wurden Expert*innen aus dem Feld der Wohnungslosenhilfe mittels problemzentrierten Interviews zu ihren Erfahrungen befragt. Die grundlegenden zwei Fragen sind „Inwiefern wird das Thema LGBTQIA* in der Wiener bzw. Stockholmer Wohnungslosenhilfe thematisiert?“ und „Wie, wenn überhaupt, wird auf trans* Personen und ihre Bedürfnisse in niederschwelligen Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe eingegangen?“ Mittels deduktiver und induktiver Inhaltsanalyse wurde das gewonnene Material ausgewertet, um Erfahrungen und Perspektiven im Umgang mit der Thematik festzuhalten.

Sexualität, Alter und Frausein – Eine feministisch-phänomenologische Betrachtung von weiblicher Sexualität im Alter.
Timo Fürhauser, Tabea Prestel, Mona Sayed El-Ahl, Jasmin Stübler

Der junge weibliche Körper wird gesellschaftlich sowie medial sexualisiert und objektiviert. Mit der Zunahme an körperlichen Alterungsprozessen wird dem weiblichen Körper als auch der Frau an sich weniger Sexualität und Lustvolles zugeschrieben – oder auch von dieser selbst wahrgenommen. Der Grund sei, dass sie den normativen Vorstellungen von Weiblichkeit nicht mehr entsprechen würde. Darauf aufbauend geht diese Arbeit der Frage nach, welche Transformationen des individuellen sexuellen Empfindens der Frauen unter dem gesellschaftlichen Blick in der jeweiligen Lebenswelt der Frauen spürbar ist. Es verfolgt dabei das Ziel anhand von biografisch-narrativen Interviews das (subjektive) Erleben der eigenen Sexualität und Erotik von Frauen ab 60 zu beleuchten.

Aspekte der sozialen Ungleichheit im österreichischen Gesundheitswesen bezogen auf den niedergelassenen ärztlichen Bereich und die daraus resultierenden Herausforderungen und Problemstellungen
Peter Bauer, Christopher Russmann, Sebastian Schlichtner

Sowohl die Gesundheit als auch die Wahrung dieser stehen in der heutigen Gesellschaft sehr im Fokus. Trotz bestehendem Sozialversicherungssystem scheint in Österreich eine Ungleichheit im Zugang zum Gesundheitssystem zwischen Personengruppen zu herrschen. Die Frage, welche sich den Forschenden hierbei gestellt hat, ist, inwiefern durch die gegebenen Strukturen des Gesundheitssystems, speziell im niedergelassenen ärztlichen Bereich, soziale Ungleichheit beeinflusst wird. Um dies näher zu betrachten, wurden zwischen März und April 2023 acht qualitative Expert*innen-Interviews mit niedergelassenen Ärzt*innen und mit Mitarbeiter*innen der Ärztekammer durchgeführt. Besonders auffallend ist, dass vor allem Attribute wie Migrationshintergrund, ökonomischer Status, Sprachkenntnis, Bildungsniveau, Örtlichkeit und Personelles wie Geschlecht und Alter eine große Rolle zu spielen scheinen, wenn es um die Inanspruchnahme von Leistungen aus dem österreichischen Gesundheitssystems geht.

18.15–18.30 Uhr Kaffeepause in E.E.17

18.30–20.30 Uhr

Die Programmpunkte finden parallel statt, bitte wählen Sie einen der beiden aus.

Raum: E.E.17
Lehrende: Hannah-Maria Eberle, Bas Wallisch

Spannungsfelder, Chancen und Risiken der Straßensozialarbeit in Wien aus Sicht wichtiger Stakeholder
Anna Füger, Vanessa Leinwetter, Niklas Kadrnoska

In dieser Forschungsarbeit wurden die potenziellen Konfliktfelder der Zusammenarbeit von unterschiedlichen Stakeholdern (Polizei, Sozialarbeit, Klient*innen) von Streetwork in Wien beleuchtet. Es werden bestehende Probleme in der alltäglichen Praxis von Straßensozialarbeit in diesem Spannungsverhältnis aufgezeigt. Mithilfe der qualitativen Inhaltsanalyse wurden Einzelinterviews der Stakeholdergruppen analysiert. Die Auswertung zeigt, dass im Besonderen intensivere Kommunikation notwendig ist und damit ein institutioneller Austausch zu einer Optimierung der Zusammenarbeit führen kann.

Expert*innen durch Erfahrung – Die Ausbildung von Peers für die Wiener Wohnungslosenhilfe
Martha Hirschmann, Raphaela Pfaffenbichler, Gregor Trieb

Bislang wurden hauptsächlich die Praxis und unterschiedliche Einsatzbereiche von Peers und kaum die Ausbildung für die Wohnungslosenhilfe selbst beforscht. Die vorliegende Forschungsarbeit fragt daher: Wie verhandeln werdende Peers ihre Ausbildung? Anhand der qualitativen Inhaltsanalyse von Gruppeninterviews werden die Erfahrungen der Teilnehmer*innen während ihrer Ausbildung am neunerhaus Peer Campus betrachtet. Im Ergebnis zeigt sich, dass die Teilnehmer*innen bezogen auf ihre zukünftige Rolle sowohl eine große persönliche als auch professionelle Entwicklung erfahren. Handlungsbedarf lässt sich in Bezug auf zusätzliche fachkundige psychologische Betreuung feststellen, um den Teilnehmer*innen im Einzelsetting Raum für die Reflexion von während der Ausbildung aufkommenden Themen zu geben.

Grenzen der Wirksamkeit von Peers in der Wohnungslosenhilfe
Paolo Bonomi, Kevin Brandtner, Norbert Reisner, Bernhard Frühwirt

Unser Forschungsvorhaben untersucht die Rolle der Peer-Mitarbeiter*innen in der Wohnungslosenhilfe und stellt die Frage wo aus deren Sicht die Grenzen ihrer Wirksamkeit sind. Trotz umfangreicher Literatur zum Thema Peer-Programme in Bereichen wie der Psychiatrie oder Justizstrafanstalten, ist die Forschungslage in der Obdachlosenhilfe lückenhaft, da der Einsatz von Peer-Mitarbeiter*innen in diesem Kontext erst seit kurzem implementiert wird. Anlehnend an die Grounded Theory wurden Interviews mit je zwei Bewohner*innen, Peer-Mitarbeiter*innen und Fachkräften der sozialen Arbeit ausgewertet und zu theoretischen Rahmenbedingungen in Bezug gesetzt. Erste Ergebnisse zeigen, dass die Ausweitung der Handlungsbereiche positiv für die Weiterentwicklung des Peer-Programmes wäre.

Raum: E.E.15
Lehrende: Bettina Prokop und Katharina Röggla

Racial profiling im öffentlichen Raum Wien
Samuel Alanni, Nora Hahne, Mirel Kicic, Miriam Masi

Racial Profiling hat in den letzten Jahren vermehrt mediale Aufmerksamkeit erhalten. Auswirkungen auf Betroffene werden selten besprochen. Deshalb setzt sich die vorliegende Arbeit zum Ziel, aufzuzeigen, inwieweit Menschen im Alter von 16 bis 26 Jahren mit Migrationshintergrund in Wien von Racial Profiling betroffen sind, welche Auswirkungen daraus resultieren und welche Umgangsstrategien sie entwickeln. Dies wurde durch problemzentrierte Interviews mit Betroffenen ermittelt, die berichten, auf Grund von Markern wie Aussehen oder Sprache, verdachtslos von der Polizei kontrolliert zu werden. Auch wurde von einem respektlosen Umgang während der Kontrollen berichtet. Es zeigt sich: Racial Profiling geht mit einer Verunsicherung der Betroffenen einher und löst Angst aus. Daraus folgt eine erhöhte Wachsamkeit in der Nutzung des öffentlichen Raumes. Die Umgangsstrategien reichten von Humor bis zu Gesprächen mit Vertrauenspersonen. Aus diesen lassen sich Möglichkeiten herauslesen, wie die Soziale Arbeit Betroffene unterstützen kann.

Rassismuserfahrungen marginalisierter nicht-anspruchsberechtigter Menschen im öffentlichen Raum
Laetitia Fafournoux, Adna Hadzic, Tatjana Klammer

In dieser Arbeit untersuchen wir Rassismuserfahrungen von nicht-anspruchsberechtigten marginalisierten Personen im öffentlichen Raum und welche Problematiken damit verbunden sind. Zusätzlich analysieren wir bestehende Ressourcen und Umgangsstrategien Sozialer Arbeit, um Möglichkeiten für rassismuskritische Handlungsansätze aufzuzeigen. Es wurden vier qualitative Interviews mit Expert*innen aus verschiedenen Bereichen durchgeführt, die mit einer qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet wurden. Neben der Nicht-Anspruchsberechtigung – hergestellt durch sozialrechtliche Diskriminierung – kommt es im öffentlichen Raum auch zu Entwürdigungen, Racial Profiling und Verdrängung. Die interviewten Sozialarbeiter*innen fordern ein verstärktes mehrsprachiges fachliches Angebot und damit einhergehend eine Verantwortungsübernahme des Staates zur Bereitstellung von Ressourcen, um Klient*innen adäquat unterstützen zu können.

Diskriminierungserfahrungen und Gegenstrategien von Jugendlichen im öffentlichen Raum
Franziska Fink, Moritz Sprinzl, Martina Wittmann

Das Ziel der Arbeit besteht darin, ein besseres Verständnis für die Diskriminierungserfahrungen von Jugendlichen im öffentlichen Raum, deren Auswirkungen und diesbezügliche Bewältigungsstrategien zu erlangen, welches mittels qualitativer Interviews mit Mitarbeiter:innen der OKJA in Wien untersucht wurde. Die Analyse ergab, dass Jugendliche vielfältige und intersektionale Diskriminierungen aufgrund von Aussehen, Herkunft, Alter und/oder Geschlecht im öffentlichen Raum erfahren. Zu erkennen sind weiters Geschlechtsunterschiede sowohl in den Diskriminierungserfahrungen als auch an den Strategien der Jugendlichen, zu denen Vermeidung, Konfrontation oder Reproduktion zählen. Die wichtigsten Strategien seitens der OKJA sind Beziehungsarbeit, Aufklärung und Beratung.

10.45–11.00 Uhr Kaffeepause

Die Programmpunkte finden parallel statt, bitte wählen Sie einen der beiden aus.

Präsentationen in den Organisationen

10.30 Uhr

Impact HUB Vienna, Verein MAD – Mixed-Abled Dance & Performance,
Lindengasse 56, 1070 Wien
Lehrende*r: Alfons Bauernfeind

Inklusion in der Ausbildung für Lehrkräfte der Primarstufe am Beispiel des Projekts MellowYellow an den Pädagogischen Hochschulen Wien und Niederösterreich.
Jana Dremel, Elisa Ebermann, Elisabeth Köchl, Emma Schönborn

In dieser Arbeit werden die Curricula von angehenden Primarstufen-Lehrkräften an den Pädagogischen Hochschulen Wien und Niederösterreich bezüglich Inklusion von Menschen mit Behinderung näher betrachtet. Der Fokus liegt auf konkreten Lehrmethoden und Themengebieten, die behandelt werden, sowie auf Felder, bei denen noch Handlungsbedarf besteht. In weiterer Folge wird versucht die Forschungsfrage “Welche Rolle kann MellowYellow in der Volksschullehrer*innen Ausbildung in Wien und Niederösterreich spielen?” zu beantworten, um die Inklusion-Themen in den Curricula zu erweitern. MellowYellow ist ein inklusives Kunstprojekt des Vereins MAD - Verein zur Förderung von Mixed-Abled Dance & Performance.

Förderung von Inklusion durch gemeinsames Musizieren von Kindern – anhand des Beispiels der „Young All Stars Band“
Katja Fiegerl, Laura Riepl

Die Forschungsarbeit befasst sich mit der Förderung von Inklusion durch gemeinsames Musizieren von Kindern – am Beispiel der “Young All Stars Band”. Welche Auswirkungen es auf die teilnehmenden Kinder hat, wenn man mit Inklusion durch Musik bereits im Kindesalter ansetzt, ist wissenschaftlich bislang wenig beforscht. In der sozialwissenschaftlichen Untersuchung wurden teilnehmende Beobachtungen, sowie Expert*inneninterviews mit mdw-Mitarbeiterinnen, qualitative Interviews mit einem Elternteil und einer teilnehmenden Studierenden durchgeführt. Auf Basis der Interviews und teilnehmenden Beobachtungen wurde ein Wirkungsmodell der „Young All Stars Band“ erstellt.

Die soziale Wirkung von inklusiven Sportangeboten anhand des Beispiels von INklettern
Rebecca Werder, Isabella Reither, Elena Haider, Philipp Huber, Isabell Petschauer

In unserer Forschungsarbeit beschäftigen wir uns mit dem inklusiven Sportprojekt INklettern des Alpenvereins, welches ein inklusives Kletterangebot zur Verfügung stellt. Der Theorieteil befasst sich mit der historischen Entwicklung des Behindertensports in Österreich, sowie mit aktuellen Problemstellungen und Angeboten in Bezug auf Inklusion im Sport. Im empirischen Teil wird anhand der Kontakthypothese (Allport) die Wirkung des inklusiven Kletterprojekts auf teilnehmende Personen näher beleuchtet und mittels teilnehmenden Beobachtungen und Interviews folgende Forschungsfrage bearbeitet: Welche soziale Wirkung hat das Projekt INklettern auf die teilnehmenden Personen?

14.00 Uhr

Zentrale von wohnpartner,
Guglgasse 7–9, 1. OG, 1030 Wien
Lehrende: Walther Hohenbalken, Madlen Neugebauer

Gemeinwesenarbeit im Wiener Gemeindebau: Welche Umwelt-Formate nutzt wohnpartner in der Gemeinwesenarbeit in Wiener Gemeindebauten und welche Aspekte liegen diesen zugrunde?
Emma Pflanzer, June Brentjens, Paul Mühlbacher

Dieser Forschungsbericht behandelt welche Umwelt-Formate von wohnpartner durch Gemeinwesenarbeit in Wiener Gemeindebauten eingesetzt werden und welche Aspekte dabei wichtig sind.  Die Thematik Müll ist bei Gemeindebaubewohner*innen oft emotional aufgeladen und benötigt zukunftsorientierte Lösungen, um Konflikte zu bearbeiten oder auf Umweltbewusstsein zu sensibilisieren. Mithilfe eines Interviewleitfadens wurden vier Expert*inneninterviews geführt und nach fünf Dimensionen (Wirksamkeit, Ziele, Sensibilisierung, Nachhaltigkeit und Niederschwelligkeit) und qualitativer Inhaltsanalyse ausgewertet. In den Ergebnissen zeigt sich, dass verschiedene Schwerpunkte bei den Formaten gesetzt werden und sich in unterschiedlichen Ansätzen äußern. Ein direkter Vergleich der Formate ist nur bei einzelnen Dimensionen möglich.

E-Partizipation in der Gemeinwesenarbeit – Wie können digitale Medien zu Partizipation von Jugendlichen beitragen?
Matthias Gruber, Paula Glück, Stefanie Kert

Digitalisierung bringt neue Methoden, um mehr Teilhabe zu ermöglichen. Vor allem für Jugendliche spielt sich ein großer Teil des Lebens online ab. E-Partizipative Tools können die Zielgruppe von morgen aktivieren. Die Forschung geht der Frage nach: „Wie können digitale Medien zu Partizipation von Jugendlichen beitragen? “Mithilfe von Interviews, soll herausgefunden werden, inwieweit dieses Thema in der GWA umgesetzt wird und was dies hindert. Ergebnisse zeigen, dass bei der Umsetzung noch Hürden im Weg sind. Es wird ersichtlich, dass die Verzahnung von Sozialer Arbeit mit neuen Techniken neben zeitlichen Ressourcen auch einer intensiven Auseinandersetzung mit der Thematik bedarf. Die hohe Relevanz dieser Thematik ist den Befragten bewusst.

(Anti-)Rassistische Soziale Arbeit – Rassismus in Gemeinwesen- und Konfliktarbeit anhand des Beispiels wohnpartner
Sarah Kölbl, Tabea Ruspeckhofer, Asena Yavuz

In einer Gesellschaft, die auf rassistischen Hierarchien aufgebaut ist, ist Rassismus überall präsent. Diese Strukturen zu erkennen und aktiv antirassistisch zu handeln, verlangt viel Arbeit. Der Fokus dieser Forschungsarbeit liegt auf der Gemeinwesen- und Konfliktarbeit von wohnpartner und darauf, wie diese Institution mit rassistischen Strukturen in der Praxis umgeht. Sie beschäftigt sich mit den Fragen: Wie sieht antirassistische Arbeit bei wohnpartner aus? Über welche Kanäle findet sie statt und welches Potenzial bieten darüberhinausgehende Ansätze antirassistischer Praxis für die Gemeinwesenarbeit? Durch qualitative Interviews mit wohnpartner Mitarbeiter*innen wird ersichtlich, dass kein einheitliches Verständnis und Umgang von und mit Rassismus sowie Antirassismus vorhanden ist.

Die Dimensionen der Partizipation am Beispiel der Schaukastenzeitung Hansson-Palme
Katharina Plattner, Hanna Klug, Benjamin Jakob

Die vorliegende Forschungsarbeit hat das Ziel die Faktoren, welche die Partizipation an der Schaukastenzeitung ermöglichen, theoretisch zu erarbeiten und empirisch zu evaluieren. Dazu wurden drei Redakteur*innen der Hansson Palme sowie ein*e Expert*in von wohnpartner in einem Leitfadeninterview befragt. Die Interviews wurden anschließend nach den Dimensionen Partizipation, Rollen, Ziele, Wirkung sowie Gestaltung ausgewertet. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass sich die Teilnahme positiv auf das soziale Wohlbefinden der Redaktionsmitglieder auswirkt sowie das Gefühl der Selbstwirksamkeit stärkt. Die Forschungsarbeit kann für wohnpartner sowie für das Redaktionsteam relevante Ergebnisse liefern.

Raum:  A -1.01

Eröffnung
FH-Prof. Dr. Josef Bakic, Studiengangsleiter Soziale Arbeit und FH-Prof.in Dr.in Irene Messinger, Koordinatorin für studentische Forschung am Studiengang Soziale Arbeit

Keynote zur Studierendentagung
FH-Prof.in Dr.in Elisabeth Haslinger-Baumann, Vizerektorin für Forschung und Entwicklung an der FH Campus Wien

11.00 – 13.00 Uhr

Melanie Ehring, Luca Flunger

Raum: A –1.01

Empowerment und Solidarität: Bedarfsermittlung für trans* Jugendliche in der WKJH
Birgit Kallaus, Hannah Krutzler, Jeannine Murlasits, Carina Schmid

Der Umgang mit Diversität stellt eine zentrale Aufgabe in der Sozialen Arbeit dar. Im Rahmen der Forschungsarbeit beleuchten wir Queersensibilität in der Wiener Kinder- und Jugendhilfe und stellen uns die Frage, wie Fachkräfte der Regionalstellen der WKJH trans* Jugendliche und ihre Familien unterstützen können, dazu wurden Expert*inneninterviews geführt. Die Ergebnisse zeigen, dass die Unterstützungsmöglichkeiten für trans* Jugendliche optimierbar sind. Mitarbeitende der MA11 wünschen sich mehr und spezifischere Angebote für diese Zielgruppe. Aktuell werden vorwiegend externe Ressourcen, wie z.B. Beratungsstellen oder Psychotherapie genutzt.

Vielfalt leben: Sensible Begleitung von Trans*Jugendlichen in der Jugendhilfe
Verena Pfeifer, Sarah Tetaur, Rene Thalbauer

Unsere Gesellschaft wird immer diverser, dies zeigt sich auch in den verschiedenen Handlungsfeldern der Sozialen Arbeit. Unsere Forschungsarbeit widmet sich der Sensibilisierung von Sozialpädagog*innen für Bedürfnisse trans* Jugendlicher in den internen Einrichtungen der Wiener Kinder- und Jugendhilfe. Anhand der Auswertung von Expert*inneninterviews, die in den Wohngemeinschaften geführt wurden, sieht man deutlich, dass bereits ein Umdenken stattgefunden hat. Dennoch ist der Bedarf an Unterstützungsangeboten für die pädagogischen Fachkräfte in den Einrichtungen sehr hoch. Wir freuen uns darauf, euch unsere Forschungsergebnisse präsentieren zu dürfen.

Zwischen Normen und Bedürfnissen: TIN* Jugendliche im Kontext der Kinder- und Jugendhilfe
Laurens Doblhofer, Elisa Karl, Sebastian Reiner, Anna Weiß

In unserem Forschungsprojekt haben wir Erfahrungen von TIN* Jugendlichen in Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe (Wien, NÖ) untersucht. Dabei war es uns wichtig, persönliche Erfahrungen und Perspektiven zu erheben, um Verbesserungspotenziale aufzeigen zu können. Zu diesem Zweck haben wir qualitative Interviews mit Jugendlichen durchgeführt und einer Inhaltsanalyse unterzogen. Die bisherigen Ergebnisse zeigen u.a., dass die Kinder- und Jugendhilfe den Bedürfnissen von TIN* Jugendlichen nur zum Teil gerecht wird. Neben positiven Rückmeldungen über Fachkräfte wurden auch Beispiele von Einschränkungen durch cisnormative Strukturen genannt.

Alfons Bauernfeind, Vera Rosner, Elisabeth Löffler

Raum: A –1.02

Theater hinter den Kulissen: Wie partizipativ gestaltet sich der Erarbeitungsprozess eines inklusiven Theaterstückes?
Julia Draskowitsch, Antonia Katharina Klimitsch, Caroline Lackinger

Laut dem Behindertenrat sind Menschen mit Behinderungen in kulturellen Bereichen wie dem Theater unterrepräsentiert, sei es vor, auf oder hinter der Bühne. In unserer Arbeit erforschen wir, inwiefern Inklusion durch Theater ermöglicht werden kann. Dabei wollen wir uns konkret auf den Produktionsprozess eines Theaterstücks konzentrieren: Wie erfolgt die Auswahl der Themen, die sodann auf der Bühne dargestellt werden? Wie erfolgt der Prozess der Rollenvergabe? Wie sieht die Kommunikation hinter der Bühne aus? Um dies an einem konkreten Beispiel zu untersuchen, haben wir uns für das Theater Delphin in Wien entschieden, wo wir mit der Leitung sowie mit Schauspieler*innen qualitative Interviews und zusätzlich Probenbeobachtungen durchgeführt haben.

Delphin über Wasser – Wie kann das Interesse an inklusionsorientierten Theaterprojekten gefördert werden?
Katharina Bucher, Janine Heigl, Stefan Rogner

In unserer Arbeit werden Modelle von Nicht/Be_hinderung analysiert und theoretische Konzepte von Teilhabe und Ausschluss untersucht, sowie inklusionsorientierte Kunstformen und Theaterpädagogik vorgestellt. Ziel ist es mittels Interviews mit Expert*innen und Theaterbesucher*innen, als auch teilnehmenden Beobachtungen festzustellen, durch welche Maßnahmen das Interesse an inklusionsorientierten Theaterprojekten gesteigert werden kann. Beispielhaft wird dafür das Theater Delphin in Wien untersucht.

Die Darstellung von dissoziativer Identitätsstörung in den Filmen “Split” und “Voices Within” und wie diese die Wahrnehmung der Störung bei den Rezipient*innen beeinflussen.
Moizzah Hussain, Lea Schaiter, Helen Schmackpfeffer, Hanna Wachtveitl, Georg Wiblinger

Menschen mit dissoziativen Identitätsstörungen werden in der Gesellschaft häufig missverstanden und erfahren durch Stigmata einen Ausschluss aus eben dieser. Insbesondere durch den vermehrten Konsum von Medien werden heutzutage soziale Werte und Normen geformt. Wir wollen in unserer Arbeit erforschen, ob und wie diese Beeinflussung der Meinungsbildung durch die Darstellungen dieses Störungsbildes in Filmen geprägt wird. In der Präsentation über die Forschungsarbeit beschäftigen wir uns deshalb mit der Forschungsfrage: “Hat die Repräsentation der dissoziativen Identitätsstörung in Filmen einen Einfluss auf die Wahrnehmung dieser Behinderungen bei Rezipient*innen?”

Darstellung von Menschen mit Autismus-Spektrum-Störung im Film
Kathrin Dallinger, Armin Hinrichs, Habiba Soleman, Elina Stettler

Die Forschungsarbeit befasst sich mit der Darstellung von Menschen mit Autismus-Spektrum-Störung (ASS) im Film. Diese untersuchen wir anhand des Beispiels Fack ju Göthe 2. Das Ziel dieser Arbeit ist es, anhand von Interviews herauszufinden, ob sich Personen mit ASS in dem Film repräsentiert fühlen und inwiefern sie sich damit identifizieren können. Die Forschungsfrage welche letztendlich beantwortet werden soll lautet: „Inwiefern entspricht die Darstellung des Charakters Etienne Grünblatt („Ploppi“), aus dem Film „Fuck ju Göthe 2“ den medizinischen und sozialen Aspekten von Autismus-Spektrums-Störung und wieweit können sich Betroffene damit identifizieren?“

Vera Rangelova-Neuheimer, Stefan Barth

Raum: A –1.03

Exklusion von obdachlosen Menschen im öffentlichen, städtischen Raum Wien durch defensive Architektur.
Anna Purrer, Hannah Hofmann, Johanna Moritz und Savannah Fürst.

Das Leben obdachloser Menschen ist von den Rahmenbedingungen des öffentlichen Raums abhängig. Diese Arbeit zielt darauf ab, die sozialen und räumlichen Auswirkungen der defensiven Architektur auf Obdachlose zu untersuchen. Dabei beantwortet sie die Forschungsfrage, inwieweit obdachlose Menschen in Wien durch defensive Architektur aus dem öffentlichen Raum ausgeschlossen werden und welche Herausforderungen sich dadurch für die Betroffenen und die Soziale Arbeit ergeben. Die Forschungsmethodologie umfasst qualitative Interviews mit Sozialarbeiterinnen und obdachlosen Personen. Erste Auswertungen deuten darauf hin, dass defensive bauliche Maßnahmen nicht nur zur Verdrängung obdachloser Menschen führen, sondern auch die Zugänglichkeit von Unterstützungsdiensten beeinträchtigen und Auswirkungen auf die Arbeit in der Wohnungslosenhilfe haben.

Psychische Erkrankungen als Ursache von Obdachlosigkeit und als Hindernis bei der Bewältigung dieser.
Philipp Pesak, Lydia Wohlrabb, Marie Lenglachner und David Rodler

Diese Forschungsarbeit beschäftigt sich mit psychisch erkrankten Personen, die von Obdachlosigkeit betroffen sind. Besonderes Augenmerk liegt auf den Herausforderungen, die sich aus psychischen Erkrankungen in der bereits prekären Situation der Obdachlosigkeit ergeben. Die zentrale Fragestellung betrifft den Einfluss psychischer Erkrankungen zur Entstehung und Bewältigung von Obdachlosigkeit. Zur Beantwortung dieser Frage werden sowohl theoretische Konzepte als auch empirische Erkenntnisse herangezogen. Mittels qualitativer Experteninterviews wurden wertvolle Einblicke gewonnen. Die Ergebnisse betonen die komplexe Situation obdachloser Personen mit psychischen Erkrankungen und unterstreichen die Bedeutung umfassender, niederschwelliger und spezialisierter Unterstützungsleistungen sowie Interventionen.

Suchterkrankungen und Wohnungslosigkeit
Laura Ferrari, Anna Hager, Jakob Mühlegger, Jana Vormayr

Wohnungslose Menschen mit substanzgebundenen Suchterkrankungen stehen vor komplexen Herausforderungen, die eine umfassende Unterstützung durch die Soziale Arbeit erfordern. Diese Forschungsarbeit untersucht die spezifischen Problemlagen dieser Zielgruppe und identifiziert die benötigte Unterstützung, um die Wohnungslosigkeit zu bewältigen. Anhand von qualitativen Interviews mit Sozialarbeiter*innen, welche mit suchtkranken wohnungslosen Menschen arbeiten, wurden verschiedene Problemlagen und Bedürfnisse analysiert. Die Ergebnisse zeigen die Komplexität von Suchterkrankungen im Zusammenhang mit Wohnungslosigkeit und lassen einen Aufholbedarf in Bezug auf tagesstrukturierende Angebote und Rückkehrunterstützung aus Therapieeinrichtungen erahnen.

Zusammenhänge zwischen Aufenthaltstitel und Wohnungslosigkeit bei Frauen mit Migrationshintergrund
Nicole Fischerlehner, Victoria Niegl, Nico Raczynski, Marlene Wohlschlager

In dieser Forschungsarbeit wird der Zusammenhang zwischen dem Aufenthaltstitel von Frauen mit Migrationshintergrund und ihrer Wohnungslosigkeit untersucht. Das Hauptziel besteht darin, die erforderlichen Unterstützungsleistungen seitens der Sozialen Arbeit zu identifizieren, um wohnungslosen Frauen mit Migrationshintergrund bestmöglich zu unterstützen. Zu diesem Zweck wurden Interviews sowohl mit Sozialarbeiter*innen als auch mit betroffenen Frauen geführt. Die Ergebnisse der qualitativen Analyse sollen nicht nur das Verständnis für die komplexen Zusammenhänge zwischen Aufenthaltstitel, Migration und Wohnungslosigkeit vertiefen, sondern auch konkrete Handlungsempfehlungen für die Soziale Arbeit liefern.

Bettina Prokop & Ilija Kugler

Raum: A –1.04

Multiperspektivische Analyse der Mehrfachnutzung vom Bildungscampus Heidemarie Lex-Nalis am Beispiel der Freianlage “Inklusive Zone”
Daniela Drosg, Heda Dadajeva, Monika Juroszek

Folgende Arbeit untersucht, welche Bedeutung der Bildungscampus Heidemarie Lex-Nalis, welcher im September 2023 im 11. Bezirk Gasometerumfeld eröffnet wurde, für die Nachbar*innenschaft hat. Dabei wird die Mehrfachnutzung der inklusiven Zone in den Fokus genommen. Diese ist als Freianlage gekennzeichnet, zu der jede*r in den betriebsfreien Zeiten des Bildungscampus’ Zugang hat. Vorläufige Zwischenergebnisse der Auswertung von Expert*inneninterviews, Beobachtungsprotokollen und ethnographischen Gesprächen zeigen, dass die unterschiedlichen Bereiche der Zone von verschiedenen Altersgruppen genutzt werden. Der Bildungscampus spielt weiters eine wichtige Rolle für die Nachbar*innenschaft, weil er zum Beispiel neue Räume eröffnet sowie Spielgeräte und Sanitäranlagen bietet.

Konfliktarbeit im Gemeindebau
Lugain Ali, Pamela Schilger, Ronald Renner

Die Bewohner*innen-Struktur im Wiener Gemeindebau weist eine hohe Diversität auf. Die Unterschiede in den Bedürfnissen der Menschen sowie deren Nutzungsinteressen von gemeinsamen Räumen wie z.B. Innenhöfen und Grünanlagen machen Aushandlungsprozesse notwendig. In unserer Forschung gehen wir der Frage nach, wie Gemeinwesenarbeit zu Konfliktprävention und Konfliktbearbeitung in Wiener Gemeindebauten beitragen kann. Zwischenergebnisse der qualitativen Inhaltsanalyse von Expert*inneninterviews mit Wohnpartner und LoginsLEBEN zeigen, wie Konfliktprävention und Konfliktarbeit zur Aufrechterhaltung der Wohnzufriedenheit und zur Stärkung der Nachbar*innenschaft eingesetzt werden. Es zeigt sich, dass Empowerment zur Selbstorganisation eine wichtige Maßnahme in der Beziehungsarbeit darstellt.

Erfahrungen von wohnungslosen Personen mit der Nachbar*innenschaft ihrer stationär betreuten Einrichtung in Wien
Christoph Kuhn, Isabelle Klittich, Xenia Gschnitzer

Die Arbeit untersucht die Erfahrungen in Wien lebender, wohnungsloser Personen mit der Nachbar*innenschaft ihrer betreuten Einrichtung mit Fokus auf Diskriminierungserfahrungen. Neben den existenziellen Herausforderungen von Wohnungslosigkeit sehen sich Betroffene einer Vielzahl von Vorurteilen ausgesetzt und werden systematisch an den Rand der Gesellschaft gedrängt. Im Rahmen der Auswertung narrativer Interviews mit Betroffenen werden Diskriminierungserfahrungen analysiert, um Einblicke in die Mechanismen des Ausschlusses, der Stigmatisierung und möglicher Bewältigungsstrategien zu bekommen. Die Ergebnisse sollen das Verständnis für die Lebensrealitäten von wohnungslosen Menschen vertiefen und Ansätze für gezielte Unterstützung durch Soziale Arbeit bieten.

Walther Hohenbalken, Madlen Neugebauer

Raum: A –1.05

Gemeinwesenarbeit im Kontext suchterkrankter Personen im öffentlichen Wiener Raum
Noah Matteo Andert, Bernhard Frysak, Marlies Moser

Die Gemeinwesenarbeit zielt auf die Inklusion aller Nutzer*innen öffentlicher Räume ab. Sucherkrankte Personen werden hier oft nicht mitgedacht und finden sich im öffentlichen Raum besonderen Herausforderungen gegenübergestellt, darunter Stigmatisierung und Verdrängung. Das Ziel der Arbeit ist, herauszufinden, wie die Gemeinwesenarbeit in Wien den genannten Problemen entgegenwirkt. Qualitative Interviews mit relevanten Institutionen geben einen Einblick in den Arbeitsalltag mit suchterkrankten Personen. Erste Ergebnisse zeigen, welche Auffälligkeiten in der Arbeit mit suchtkranken Personen im öffentlichen Raum entstehen und in welchem Ausmaß Veränderungspotential besteht und nötig ist.

Doing Gender in der Gemeinwesenarbeit. Wenn das Geschlecht zum Unterscheidungsmerkmal wird.
Anna Ferchhumer, Hannah Hatos, Hanna Howorka, Lisa Meisinger

Diese Forschungsarbeit beschäftigt sich mit dem Konzept Doing Gender in der Gemeinwesenarbeit, konkret in der Einrichtung wohnpartner. Das Ziel der Forschung ist die Beantwortung folgender Leitfrage: Inwiefern werden zweigeschlechtliche Normvorstellungen der Gesellschaft im Angebot von wohnpartner und in deren Praxis mit Klient*innen aus der Sicht von Professionist*innen reproduziert? Mithilfe der qualitativen Inhaltsanalyse wird die konkrete Praxis von wohnpartner in Bezug auf Doing Gender untersucht, wobei hier deutlich wird, dass es weder ein klares Unternehmensleitbild bezüglich des Umgangs mit verschiedenen Geschlechtsidentitäten gibt, noch ein ausgeprägtes Bewusstsein dafür vorhanden ist.

StoP – Stadtteile ohne Partnergewalt: Einblicke in die politische Einbindung des Präventionsprojekts
Victoria Alisova, Teresa Viktoria Bruckner, Saveria Frühmann, Noemi Tripp

Diese Forschungsarbeit untersucht das Projekt StoP, ein Nachbarschaftsprojekt zur Prävention von häuslicher Gewalt. Seit seinem Start in Wien hat das Projekt eine erfolgreiche Ausweitung auf ganz Österreich erfahren und ist heute an mehreren Standorten im gesamten Land präsent. Durch qualitative Interviews mit Professionist*innen von StoP, sowie ausgewählten Personen in politischen Positionen wird eine inhaltliche Analyse der Zusammenarbeit und Einflussnahme der Politik auf das Projekt durchgeführt. Erste Ergebnisse deuten auf komplexe Dynamiken und Herausforderungen in der Beziehung zwischen StoP und politischen Akteuren hin, wobei Konflikte und Spannungen sichtbar werden.

Gewaltprävention der Wiener Gemeinwesenarbeit
Alex Bumbar, Valerie Bumberger, Marlen Prenner, Reifeltshammer Magdalena

In diesem Forschungsbericht wird über Präventionsmaßnahmen von Wiener Einrichtungen der Gemeinwesenarbeit hinsichtlich häuslicher Gewalt gegen Frauen* berichtet und deren Wirksamkeit beleuchtet. Begriffe der häuslichen Gewalt und Gemeinwesenarbeit werden diskutiert und anschließend wird anhand ausgewählter Einrichtungen auf die Gewaltprävention in der Gemeinwesenarbeit eingegangen. Dafür werden qualitative Interviews mit Professionist*innen geführt und inhaltsanalytisch ausgewertet. Abschließend werden Ergebnisse bezüglich der Wirksamkeit von Gewaltpräventionsmaßnahmen präsentiert. Erste Auswertungen zeigen, dass Wirksamkeit nicht einheitlich interpretiert wird.

14.00 – 16.00 Uhr

Persson Perry Baumgartinger, Su Unah, Tinou Ponzer

Raum: A –1.01

Wir laden Sie herzlich zu unserer interaktiven Forschungspräsentation TINQ differently mit folgenden vier Stationen ein:

TINQ beyond binaries: Die Bedeutung von Wiener Jugendzentren bei der Inklusion von nicht-binären Jugendlichen
Lia Hansford, Nina Schuster, Julia Stift

Diese Forschungsarbeit beschäftigt sich mit Jugendzentren in Wien, ihren Praktiken, Methoden und ihrem Umgang mit nicht-binären Jugendlichen. Der Forschungsbericht soll die Frage „Welche Rolle spielen Jugendzentren in der Stadt Wien bei der Inklusion von nicht-binären Jugendlichen?“ beantworten. Mittels qualitativer Expertise-Interviews mit Sozialarbeitenden aus der offenen Jugendarbeit wurden Praktiken und Einstellungen in Bezug auf nicht-binäre Jugendliche untersucht. Die vorläufigen Ergebnisse verdeutlichen, dass Jugendzentren die Binarität des Geschlechts zunehmend hinterfragen und auch nicht-binäre Jugendliche inkludieren wollen, dennoch sind sie auch mit Herausforderungen konfrontiert.

TINQ behind the scenes: Der Umgang mit Intergeschlechtlichkeit in Wiener Krankenhäusern
Anna-Rosa Bock, Eleftheria Kisser, Elias Oistrič, Elisabeth Kettmann, Luis Perl

In Österreich sind medizinisch nicht notwendige, geschlechtsverändernde Eingriffe an Kindern nach wie vor nicht verboten. Darum wollen wir anhand von Interviews mit Hebammen, Pflegepersonal und Ärzt*innen die Frage „Welchen Umgang gibt es in Bezug auf geschlechtsverändernde Eingriffe an inter* Babys und Kindern in Wiener Krankenhäusern und welche Rolle spielt die Klinische Soziale Arbeit dabei?“ bearbeiten. Erste Ergebnisse zeigen auf, dass es große Wissenslücken in Bezug auf Intergeschlechtlichkeit gibt, und die Bereitschaft, über dieses Thema zu sprechen, gering ist. Aus diesem Grund möchten wir gerne mit euch in Diskurs treten, um gemeinsam Ideen für die Soziale Arbeit zu erarbeiten.

TINQlusion in Aktion: Schulsozialarbeit für inter* Schüler*innen
Alina Schneeberger, Selina Altmann, Martina Österle, Jona Jakob Prantl, Martin Stoll

Die Schulsozialarbeit an Mittelschulen hat großes Potenzial, die Diskriminierung gegenüber inter* Schüler*innen zu reduzieren und ein tieferes Verständnis für geschlechtliche Vielfalt zu fördern. Unsere Forschungsarbeit präsentiert konkrete Handlungsmöglichkeiten, die den Weg für einen sensibleren Raum für inter* Schüler*innen ebnen. Expert*inneninterviews und eine Gruppendiskussion unterstützen den theoretischen Ansatz, zeigen jedoch auch, dass die Umsetzung in der Realität durch strukturelle Barrieren erschwert wird. Aus diesen Herausforderungen ergeben sich klare Forderungen: Aufklärung, Ausbildung, Reflexion und mehr Ressourcen sind für eine inter*inklusivere Schulwelt notwendig.

TINQ ohne Stigma. Sexarbeit ist Arbeit
Sarah Kirchmeir, Kristina Geiger, Karolina Chaloupecká, Nicole Varionova

Unsere Forschung fokussiert auf die Herausforderungen in der Sexarbeit für trans* und cis Personen in Österreich und Deutschland, insbesondere im Kontext von Sozialarbeit sowie den rechtlichen und gesundheitlichen Rahmenbedingungen. Sexarbeiter*innen sind stark stigmatisiert und marginalisiert. Trotz der Dringlichkeit ist das Thema bisher nur unzureichend erforscht. Unsere Arbeit beleuchtet die Anforderungen und Herausforderungen im Gesundheitswesen und betrachtet sozialarbeiterische Unterstützungsmöglichkeiten für Sexarbeiter*innen. Ziel ist es, das Verständnis für die Bedürfnisse und Herausforderungen von (trans*) Sexarbeiter*innen zu vertiefen und die Notwendigkeit einer ganzheitlichen Betrachtung dieses Themas zu betonen.

Martin Schenk, Florian Baumgarten

Raum: A –1.02

Leaving Care – Und dann? Erfahrungen und Herausforderungen von Care Leaver*innen: Wie das Mentoringprogramm der Volkshilfe Wien eine Unterstützung sein kann.
Anna Su Aykac, Claudia Koch, Celine Sterkendries, Sophia Marie Warmers, Riccarda Wiedner

Care Leaver*innen sind junge Erwachsene, die Einrichtungen der stationären Erziehungshilfe unmittelbar verlassen und an der Schwelle zur Selbständigkeit und am Beginn des Erwachsenenlebens stehen. Die Volkshilfe Wien bietet genau für diese vulnerable Gruppe ein „Care Leaver Mentoring“ an. Damit wollen sie diesen jungen Menschen durch ehrenamtliche Mentor*innen eine unterstützende Begleitung anbieten, die über ihre Zeit in der Betreuung der Volkshilfe Wien hinausgeht. In der Forschungsarbeit wird der Aspekt untersucht, inwiefern das Programm die Care Leaver*innen unterstützt und ihnen bei psychosozialen Krisen hilft.


Auf eigenen Beinen stehen:
Barrieren und Unterstützungsmechanismen für junge Erwachsene nach dem Verlassen stationärer Einrichtungen in Österreich

Paul Monitzer, Michael Prachar, Karim Seddik, Borna Almasi Ahmaz

Diese Forschungsarbeit analysiert den Übergang junger Erwachsener aus stationären Einrichtungen in gesicherte Wohnformen in ganz Österreich. Die vorläufigen Ergebnisse basieren auf qualitativen Interviews mit ehemals betreuten jungen Erwachsenen, um Schlüsselressourcen und Barrieren während dieses Übergangs zu identifizieren. Es zeigt sich, dass das abrupte Ende der Betreuung nach Erreichen der Volljährigkeit oft zu einem signifikanten Verlust an Unterstützung und einem erhöhten Risiko für soziale Isolation führt. Therapeutische Unterstützung wird als entscheidende Ressource hervorgehoben, die hilft, emotionale Herausforderungen zu bewältigen. Gleichzeitig werden fehlende Nachbetreuung und strukturelle Mängel im System als bedeutende Hindernisse genannt.

Systemsprenger*innen oder Systemversagen? Zwischen Annahme und Ablehnung: Stigmatisierung von Systemsprenger*innen und deren gesellschaftliche Inklusionsmöglichkeiten
Nina Janisch, Marlene Pogorelc, Yusra Abas, Helia Sadeghi

Diese Forschungsarbeit untersucht das Phänomen der sogenannten „Systemsprenger*innen“ in der Sozialpädagogik, deren Stigmatisierung und die daraus resultierenden Auswirkungen auf die Inklusionsmöglichkeiten der betroffenen Kinder und Jugendlichen. Im Rahmen einer theoretischen Auseinandersetzung wird der Begriff „Systemsprenger*innen“ kritisch beleuchtet, verschiedene Ansätze zur Stigmatisierung dargestellt und auf Inklusions- und Exklusionstheorien Bezug genommen. Die empirische Forschung, welche Interviews mit Professionist*innen umfasst, erforscht, wie Fachkräfte die Stigmatisierungserfahrungen und Inklusionsmöglichkeiten der betroffenen Kinder und Jugendlichen einschätzen und welche Rolle sowie Verantwortung ihnen dabei zukommt.

Studium und Berufseinstieg in der Pandemie – Die Auswirkungen von Covid-19 auf den Berufseinstieg von jungen Sozialarbeiter*innen
Andreas Brandecker, Daniela Hofer, Kathrin Kotschwar, Aysegül Üzen

Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit den Erfahrungen von ehemaligen Studierenden des Sozialarbeitsstudiums während der Covid-19-Pandemie und deren Einfluss auf den Berufseinstieg. Der Fokus liegt auf der Identifizierung unterstützender Faktoren, die während der Pandemie gesammelt und nun in den Beruf mitgenommen wurden. Dabei wurden verschiedene Aspekte wie das soziale und private Leben, finanzielle Hürden, individuelle Privilegien, der Berufseinstieg und die psychische Gesundheit besonders hervorgehoben. Die Ergebnisse dieser Arbeit bieten Einblicke in die Vielfalt der Bewältigungsstrategien während Krisenzeiten und liefern wichtige Erkenntnisse für die Unterstützung junger Sozialarbeiter*innen beim Übergang in den Beruf.

Christine Würfl, Hanna Lichtenberger

Raum: A –1.03

Kinderarmut an Wieder Volksschulen: Tabuthema oder sozialarbeiterischer Handlungsauftrag?
Eva Enzenhofer, Chiara-Aline Ivankovits,Hannah Polzer, Lena Schuster, Magdalena Wieland

Aktuelle Statistiken für Österreich zeigen, dass jedes fünfte Kind zwischen 0 und 17 Jahren von Armut betroffen ist. Vor dem Hintergrund, dass jedes in Österreich lebende Kind schulpflichtig ist, wird die Schule zu einem zentralen Ort, um die Thematik der Kinderarmut zu bearbeiten. Mittels  qualitativer  Forschung  wird  im  Zuge  dieser  Arbeit  das  Handlungsfeld der Schulsozialarbeit und deren professioneller Auftrag zur Lebensrealität Kinderarmut an Wiener Volksschulen anhand von Expert*inneninterviews analysiert. Die Ergebnisse unserer Forschung zeigen, dass die Schulsozialarbeit als Schnittstelle zwischen Privat- und Schulleben eine zentrale Rolle im Umgang mit und bei der Bewältigung von Kinderarmut einnimmt.

Warum die Annahme ‘Armut verursacht Gewalt’ zu kurz gedacht ist. Zusammenhang von Kinderarmut und innerfamiliärer Gewalt.
Laura Kudzai Edwards, Marlene Hiebl, Simon Michael Huber, Simone Primus, Thomas Zehethofer

Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Frage nach den Überlappungen in der Betroffenheit von Armut und Gewalt von Familien mit Kindern im Raum Wien. Hierzu wurden Interviews mit Sozialarbeitenden der Magistratsabteilung 11 der Stadt Wien geführt, die den behördlichen Kinderschutzauftrag erfüllen. In der vorangestellten theoretischen Fundierung legen wir aktuelle Definitionen und Konzepte aus dem literarischen Fundus bzw. zur Kontextualisierung zu dem Thema dar. In der Ergebnisbesprechung kommen wir zum Schluss, dass Verzahnungen zwischen den beiden Phänomen innerfamiliärer Armut und elterlicher Gewalt festzustellen sind, diese sich aber Simplifizierungen entziehen und ihnen nur eine multidimensionale Betrachtung gerecht werden kann.

Ungeborene Kinder als Opfer von Armut? Die Sichtweise von Sozialarbeiter:innen in Wiener Familienzentren auf Belastungen, Maßnahmen sowie die Vermeidung der Armutstransmission während der Schwangerschaft armutsbetroffener Frauen.
Anna Hutyra, Corina Kordule, Veronica Neuberg, Marie Sofie Sagmeister, Selina Tröbinger

Armut, insbesondere Kinderarmut, ist eine tiefgreifende gesellschaftliche Herausforderung, welche weitreichende Auswirkungen auf das Leben von Familien und die Zukunft von Kindern  hat. Diese Arbeit widmet sich der Untersuchung von Armut in der Phase der Schwangerschaft. Beleuchtet werden Dimensionen, Ursachen, Belastungen und Unterstützungsangebote sowie die Rolle der Sozialarbeit in Wiener Familienzentren in diesem Kontext. Dementsprechend wurden die fachlichen Erfahrungen der Sozialarbeit in Expert*inneninterviews erhoben. Resümierend konnte festgestellt werden, dass präventiv-armutsvermeidende Maßnahmen während der Schwangerschaft aufgrund von fehlenden Ressourcen mangelhaft sind. Vielmehr wird versucht, bestehende Symptome von Armut zu lindern, statt die zugrundeliegenden Ursachen zu bekämpfen.

Stefanie Mayer, Andreas Schadauer

Raum: A –1.04

Erstsprachliche Sprachmittlerinnen in der Sozialen Arbeit in Wien. Eine intersektionale Perspektive
Sophie Kirchschlager, Kseniia Stoborod

In der Sozialen Arbeit nehmen Sprachmittler*innen ohne professionelle Qualifizierung im Bereich der Beratung von/Arbeit mit geflüchteten und migrierten Personen eine wesentliche Rolle ein. Dennoch bleibt ihr Tätigkeitsfeld häufig unsichtbar, auch in der Wissenschaft. Genau dieses soll aus der Perspektive von weiblich gelesenen Sprachmittlerinnen mit Migrationsbiographie erfasst werden. Unsere Forschung baut dabei auf Konzepte der Postmigration und Intersektionalität auf. Mittels qualitativen Leitfadeninterviews wurden direkte Einblicke in subjektive Arbeits- und Lebenswelten von Sprachmittlerinnen gewonnen und inhaltsanalytisch ausgewertet. Für die sozialarbeiterische Praxis sollen die gewonnenen Einblicke zur Selbstreflexion über Arbeitsprozesse, Arbeitsbedingungen und die Einbindung von Sprachmittler*innen im Team sowie Sozialarbeitslandschaft anregen.

Diskriminierungserfahrungen von Dragkünstler*innen
Kerstin Doreen Eppensteiner, Benjamin Jonas

Durch bisherige gesellschaftliche Debatten ist anzunehmen, dass praktizierende Dragkünstler*innen Diskriminierungen erleben müssen. Allerdings ist zum Zusammenhang von Diskriminierung und Drag bislang kaum wissenschaftliche Literatur vorhanden. In narrativen Interviews wurden daher vier Dragkünstler*innen befragt und dabei ein Fokus auf ihre Diskriminierungserfahrungen gesetzt. Leitende Frage war, inwiefern sich sozioökonomische Rahmenbedingungen und intersektionale Diskriminierung auf sie auswirken. Dabei wurde die Anwendbarkeit herkömmlicher Diskiminierungsdefinitionen auf Drags untersucht und die Frage aufgeworfen, ob der Diskriminierungsbegriff erweitert werden sollte. Das Ergebnis zeigt auf, dass Drags eine sehr heterogene Gruppe mit unterschiedlichen Diskriminierungserfahrungen bilden, die vor allem eine Angst vor Übergriffen im öffentlichen Raum verbindet.

Frauen mit Fluchterfahrung und das österreichische Gewaltschutzsystem
Bilgin Apaydin-Göker, Hannah Schmahel, Anica Martina Tietz

Wie gestalten ausgewählte Institutionen die Informationsvermittlung über das österreichische Gewaltschutzsystem an Frauen mit Fluchterfahrung? Dieser Frage wird durch Email-Erhebung, sowie sechs themenzentrierte Interviews mit Beratungseinrichtungen in der Flüchtlingshilfe und Expert*innen in Gewaltschutzeinrichtungen in Wien nachgegangen. In der Auswertung liegt der Fokus auf der Identifikation von Schwachstellen und Potenzialen in der Informationsvermittlung und deren Effektivität. Literatur und die bereits erhaltenen Rückmeldungen beschreiben ein gefährliches Informationsdefizit, bisherige Interviews unterstreichen diese Einschätzung. Besonders Frauen, die (noch) kein großes Netzwerk haben und kein Deutsch sprechen, sind dadurch in ihren Möglichkeiten eingeschränkt sich vor Gewalt zu schützen.

Toni Frankenberg, Miriam Jutz

Raum: A –1.05

Institutionelle Lücken in Wien und Niederösterreich bei der Unterstützung von Stalking Betroffenen* in und nach Intimbeziehungen
Julia Bofinger, Chiara Castro, Lucas Köhlmeier, Christina Meisterhofer, Theresa Zika

Diese Forschungsarbeit beschäftigt sich mit der Frage, wie von Stalking betroffene Frauen* in bzw. nach Intimbeziehungen in Wien und Niederösterreich von Polizei und Opferschutzeinrichtungen geschützt werden und  welche institutionellen Lücken aktuell bestehen. Auf Basis der theoretischen Auseinandersetzung und der Expert*inneninterviews wurde deutlich, dass ein multiprofessionaler Austausch und Vernetzung bestehen, die mehrheitlich als essenziell beschrieben werden. Entscheidend für die Qualität der Zusammenarbeit wurde der Einsatz einzelner agierender Professionist*innen und nicht primär eine institutionelle Vernetzung hervorgehoben. Laut Expert*innen besteht vor allem eine Hürde in der gesellschaftlichen - bagatellisierten - Wahrnehmung von Stalking und der damit verbundenen persönlich hohen Schwelle, als Betroffene* die eigene Situation als Stalking einzuordnen und Unterstützung zu ersuchen.

Rassistische Polizeipraktiken im Alltag der Sozialen Arbeit
Amina Guggenbichler, Selma Kraller und Jonathan Scholtze

Die folgende Forschungsarbeit beschäftigt sich mit Deeskalationsmaßnahmen von Polizei und Sozialer Arbeit in der Zusammenarbeit mit unbegleiteten minderjährigen Geflüchteten (UMF) und wirft einen kritischen Blick auf die Handlungsfelder, Strukturen und Handhabungen der österreichischen Polizei und Sozialen Arbeit. Mit Fokus auf theoretischen Ansätzen des Abolitionismus und der Transformative Justice zeigt sich, dass aufgrund mangelnder Ressourcen Ambivalenzen in eskalierenden Situationen beider Berufsgruppen eintreten. Anhand der geführten Expert*inneninterview wird außerdem sichtbar, dass rassistische Polizeipraktiken den Alltag in der Sozialen Arbeit prägen und UMF dadurch nicht nachhaltig geschützt werden.

Gewaltschutzzentrum Wiener Neustadt

9.30 Uhr

Toni Frankenberg, Miriam Jutz

Gewaltschutzzentrum Wiener Neustadt

Institutionelle Lücken in Wien und Niederösterreich bei der Unterstützung von Stalking Betroffenen* in und nach Intimbeziehungen
Julia Bofinger, Chiara Castro, Lucas Köhlmeier, Christina Meisterhofer, Theresa Zika

Diese Forschungsarbeit beschäftigt sich mit der Frage, wie von Stalking betroffene Frauen* in bzw. nach Intimbeziehungen in Wien und Niederösterreich von Polizei und Opferschutzeinrichtungen geschützt werden und  welche institutionellen Lücken aktuell bestehen. Auf Basis der theoretischen Auseinandersetzung und der Expert*inneninterviews wurde deutlich, dass ein multiprofessionaler Austausch und Vernetzung bestehen, die mehrheitlich als essenziell beschrieben werden. Entscheidend für die Qualität der Zusammenarbeit wurde der Einsatz einzelner agierender Professionist*innen und nicht primär eine institutionelle Vernetzung hervorgehoben. Laut Expert*innen besteht vor allem eine Hürde in der gesellschaftlichen - bagatellisierten - Wahrnehmung von Stalking und der damit verbundenen persönlich hohen Schwelle, als Betroffene* die eigene Situation als Stalking einzuordnen und Unterstützung zu ersuchen.

Rassistische Polizeipraktiken im Alltag der Sozialen Arbeit
Amina Guggenbichler, Selma Kraller und Jonathan Scholtze

Die folgende Forschungsarbeit beschäftigt sich mit Deeskalationsmaßnahmen von Polizei und Sozialer Arbeit in der Zusammenarbeit mit unbegleiteten minderjährigen Geflüchteten (UMF) und wirft einen kritischen Blick auf die Handlungsfelder, Strukturen und Handhabungen der österreichischen Polizei und Sozialen Arbeit. Mit Fokus auf theoretischen Ansätzen des Abolitionismus und der Transformative Justice zeigt sich, dass aufgrund mangelnder Ressourcen Ambivalenzen in eskalierenden Situationen beider Berufsgruppen eintreten. Anhand der geführten Expert*inneninterview wird außerdem sichtbar, dass rassistische Polizeipraktiken den Alltag in der Sozialen Arbeit prägen und UMF dadurch nicht nachhaltig geschützt werden.

Schutzkonzepte und damit verbundene Herausforderungen in Bezug auf sexualisierte Gewalt in Institutionen der Kinder- und Jugendhilfe
Lea Blam, Hannah Hinterberger, Jasmin Pesau, Elena Poppe, Jule Schäfler

In dieser Forschungsarbeit wird die Anwendung von Schutzkonzepten in Wohngemeinschaften der Kinder- und Jugendhilfe untersucht, mit der Frage nach der Effektivität von Schutzkonzepten, um sexualisierte Gewalt durch Fachkräfte vorzubeugen. Aufgrund vermehrter Veröffentlichungen von sexuellem Missbrauch in pädagogischen Einrichtungen im Jahr 2010, gewannen Schutzkonzepte mehr an Bedeutung und sind in Österreich bereits teilweise verpflichtend. Durch Expert*inneninterviews und theoretischen Auseinandersetzungen zu Adultismus und unterschiedlichen Gewaltformen, unter anderem sexualisierte Gewalt in Institutionen wird die zentrale Bedeutung von Schutzkonzepten herausgearbeitet. Die Ergebnisse aus den Interviews zeigen, dass die Umsetzung von Schutzkonzepten aufgrund von verschiedenen Faktoren erschwert wird, dennoch eine positive Veränderung durch die Einführung der Schutzkonzepte beobachtet werden kann. Ein grundlegendes Anliegen dieser Arbeit ist es, die Bedeutung einer Sensibilisierung für effektive Schutzmaßnahmen hervorzuheben, die darauf abzielen, die Sicherheit von Kindern und Jugendlichen zu gewährleisten.

Hinter den Schlagzeilen: Die Komplexität der medialen Darstellung von Partner*innengewalt und daraus resultierende Herausforderungen für die Soziale Arbeit.
Natalie Cavarevic, Katharina Graller, Julia Höbarth, Laura Mayer

Diese Forschungsarbeit untersucht aus Expert*innensicht die Herausforderungen und Chancen für die Soziale Arbeit im Gewaltschutz, welche sich durch die mediale Darstellung von Partner*innengewalt gegen Frauen in Österreich ergeben. Interviews mit Fachkräften aus Opferschutzeinrichtungen ergaben, dass frühzeitige Prävention, sensible Berichterstattung und klare Gewaltbenennung entscheidend sind. Die Ergebnisse verdeutlichen die Relevanz einer medialen Aufklärungsarbeit über Nahraumgewalt. Die Herausforderungen, die sich durch eine unsensible und reißerische Berichterstattung ergeben, beinhalten eine Möglichkeit der Stigmatisierung von Betroffenen und eine Verstärkung von Stereotypen. Einige Medien verbessern ihre Berichterstattung durch Auflistung von Hilfsangeboten; Richtlinien des Presserats könnten diese Entwicklung fördern.

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Programmheft, Mai 2024
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