Bachelor
Gesundheits- und Krankenpflege
Vollzeit
Als Student im 4. Semester hat Felix Onrednik schon mehrere Praktika absolviert. Die Arbeit mit den Patient*innen bestätigt ihm, dass seine Gründe, warum er sich für das Studium Gesundheits- und Krankenpflege entschieden hat, die richtigen waren: “Ich will einen Beruf ausüben, bei dem ich am Abend heimgehe und sehe, was ich geleistet habe – und das sehe ich an den Patient*innen.“
Ja, ich haben zwei Jahre an der TU Wien Architektur studiert. Aber ich wollte einen Beruf ausüben, bei dem es keine Routine gibt, ich jeden Tag etwas Neues erleben und jeden Tag meine Fähigkeiten sehr breit einsetzen kann. Gesundheits- und Krankenpflege ist ein sehr breites Berufsfeld, welches beinhaltet, dass man Menschen beispielsweise im Krankenhaussetting, im Pflegewohnheim oder in anderen Bereichen begleitet. Und am Ende des Tages gehe ich heim, mit dem Wissen, dass ich mein Bestmöglichstes für die Förderung der Gesundheit und des Wohlbefindens anderer Menschen getan habe.
Die Bewerbung habe ich sehr spontan gemacht, mein Anstoß kam von meinem Mitbewohner, der sich dazu entschlossen hat und beworben hat. Und dann war plötzlich für mich klar, das mach ich auch. Deswegen habe ich mich wenig vorbereitet, aber ich denke, dass ich gute Gründe für meine Motivation im Aufnahmegespräch vorgebracht habe, ich war einfach ich selbst und das war es.
Erstaunt war ich anfangs davon, wie umfangreich das Studium ist. Ein bisschen Einblick habe ich schon durch meine große Schwester gehabt, die auch Gesundheits- und Krankenpflegerin ist. Wie breit das Studium ist, das hat mich positiv überrascht ¬ beispielweise, welche Modelle es für Pflegeprozesse gibt, wie alles dokumentiert wird, der wissenschaftliche Hintergrund ¬ das macht es extrem spannend.
Den ersten Einblick ins Krankenhausgeschehen habe ich in der Privatklinik Döbling bekommen, da ging es vorrangig um postoperative Pflege. Richtig cool gefunden habe ich die Zeit im Pflegewohnheim, in der Casa Kagran. Das Team war sehr nett und ich bin mir sicher, geriatrische Pflege ist mein Ding, das habe ich schon im Zivildienst gerne gemacht. Die Geriatrie ist für mich speziell sehr spannend, die Mobilisierung, Körperpflege, Gesprächsführung, Beziehungsaufbau und Alltagsbegleitung gewinnen in diesem Bereich nochmal eine ganz andere Bedeutung, da die Personen länger von allen Mitarbeiter*innen begleitet werden, als beispielsweise im Krankenhaus. In Pflegewohnheimen braucht es ein entsprechendes Freizeitangebot und man baut recht schnell eine sehr freundschaftliche Beziehung zu den Bewohner*innen auf.
Es war einfach super, jeder Mensch ist anders, je nach Tagesverfassung ist manchmal einer grantig, der andere wieder fröhlich, man muss oft improvisieren. Aber als Gesundheits- und Krankenpfleger*innen sind wir empathisch und man hat jeden Tag neue Bekannte. Klar gibt es viele tragische Dinge und harte Sachen, die emotional nicht so leicht verkraftbar sind, aber wir sehen, wir machen Gutes und das macht sehr zufrieden.
Davor braucht man sich nicht fürchten, das ist ja ungemein spannend, selber zu recherchieren oder Studien kritisch zu hinterfragen. Wir haben gelernt, auszuwählen, was ist eine gute Quelle und welche ist nicht vertrauenswürdig. Wir lernen viel über Methodik, das mag vielleicht manchmal ein bisserl trocken sein, aber das gehört dazu, weil der Forschungsaspekt in der Pflege extrem wichtig ist. Wir werden auf das Schreiben der Bachelorarbeit sehr gut vorbereitet und dabei begleitet.
Die Funktionsräume sind mit Betten, Geräten und Hilfsmitteln ähnlich wie in einem Krankenhauszimmer ausgestattet. Dort üben wir die Praxis, zunächst untereinander, beispielsweise Positionierungen der Patient*innen, die wir dann im Berufsalltag beherrschen müssen. Dabei ist Kinästhetik ganz wichtig, das sind Techniken, die den Gesundheits- und Krankenpfleger*innen helfen, den physischen Anstrengungen richtig entgegenzutreten, den eigenen Körper beim Unterstützen von Patient*innen zu entlasten. Das ist sehr spannend. Erste Hilfe leisten und Körperpflege sind auch Themen, die wir im Funktionsraum lernen und üben.
Ich möchte in meinem Beruf immer authentisch bleiben. Mein Ziel ist es nicht, Menschen zu heilen, mein Ziel ist es, Menschen bestmöglich zu begleiten. Konkret bedeutet das für mich, dass ich Patient*innen unterstütze in ihrer gegenwärtigen Lebenssituation, es geht sehr viel darum, eine Beziehung aufzubauen. Jeder Mensch ist anders und wir müssen immer professionell auf individuelle Problemstellungen eingehen, das macht den Beruf so spannend.