31. Mai 2023
In diesem Jahr beschäftigte sich die 17. dHealth-Konferenz wieder mit hochaktuellen Themenfeldern des Health-Tech-Sektors. Auch mehrere interdisziplinäre Forschungsteams der FH Campus Wien brachten sich bei der Konferenz ein.
„An der FH Campus Wien setzen wir anwendungsorientierte Forschung an der Schnittstelle zwischen Gesundheit, Pflege und Technik um. Dadurch gestalten unsere Forscher*innen wegweisende Entwicklungen zum Wohle der Gesellschaft aktiv mit“, freut sich Elisabeth Haslinger-Baumann, Vizerektorin für Forschung und Entwicklung.
So wird im Projekt SETT am Kompetenzzentrum INDICATION ein smartes, digitales und bedürfnisorientiertes System zur eigenständigen und nachhaltigen Unterstützung von Patient*innen beim Rehabilitationstraining nach Gelenksoperationen entwickelt. Hintergrund ist die stetig zunehmende körperliche Inaktivität, die zu Gesundheitsproblemen wie Übergewicht oder Gelenksbeschwerden führt. Folglich ist häufig ein Knie- oder Hüftgelenksersatz nötig. Doch fehlt es oftmals an Anleitung während der rehabilitativen Phase durch qualifizierte Professionist*innen. Diese Lücke im Bereich der Tele-Reha-Ansätze schließt SETT. Die Ergebnisse einer Nutzer*innenbefragung zur Visualisierung des Übungsfeedbacks präsentierte Lukas Maul, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Masterstudium Health Assisting Engineering, nun bei der dHealth. Im Fokus stand die Farbgebung, die Form und die Verständlichkeit der Feedback-Visualisierungen.
Im von der FFG geförderten Leitprojekt Linked Care entwickeln das Kompetenzzentrum für Angewandte Pflegeforschung und das Masterstudium Health Assisting Engineering mit 12 Partner*innen aus Technik, Wirtschaft, Betreuung und Pflege sowie Wissenschaft und Ethik eine digitale Datendrehscheibe für die mobile Gesundheitsversorgung. Diese soll den in Pflege, Therapie und Betreuung involvierten Personen Erleichterung durch einfachere Dokumentations- und Informationsflüsse verschaffen und einen neuen Goldstandard in der Versorgungsqualität ermöglichen. Bei der 17. dHealth stellte Doris Zeidler, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Kompetenzzentrum Angewandte Pflegeforschung, gemeinsam mit dem Forschungspartner FH Technikum Wien die neuesten Entwicklungen in der durchgehenden Informationsversorgung der mobilen Pflege und Betreuung vor. Einen weiteren Beitrag gestaltete sie zur pflegewissenschaftlichen Perspektive des ökonomischen Bedarfes, welcher den enormen Nutzen durch Digitalisierung im Bereich des mobilen Pflege- und Betreuungssettings hervorhob. Ein Berechnungsbeispiel entlang des Medikationsprozesses ergab, allein für Wien, ein jährliches Kosteneinsparungspotential von mehreren Millionen Euro.
Einblicke in das interdisziplinäre Forschungs- und Entwicklungsprojekt ELSA gaben Andrea Kerschbaumer, Projektleiterin, und Lisa-Sophie Gstöttner, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Masterstudium Health Assisting Engineering, in einer Posterpräsentation. Im Projekt wird eine neuartige, Ergotherapie-basierte Beratungs-Applikation (App) zur Unterstützung von Erziehungsberechtigten von ADHS-diagnostizierten Kindern nutzer*innenorientiert entwickelt. Basierend auf der ergotherapeutischen und technischen Expertise an der FH Campus Wien soll ELSA Familien mit individualisierten, evidenzbasierten Handlungsempfehlungen, umfassenden Informationen rund um das Störungsbild ADHS sowie möglichen Therapieangeboten unterstützen. Die aktuell in Evaluation befindliche App ELSA ist voraussichtlich mit Ende 2023 kostenfrei in den App-Stores erhältlich.