5. Dezember 2023
Am 5. Dezember veranstaltet das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung bereits zum zweiten Mal den Tag der Geschlechterforschung. Der Aktionstag will die gesellschaftliche und wissenschaftliche Relevanz von Gleichstellung und Chancengerechtigkeit in den Vordergrund rücken.
„Die FH Campus Wien unterstützt diese Initiative, indem wir unsere Projekte im Bereich Geschlechterforschung vor den Vorhang holen“, sagt Ulrike Alker, Leiterin der Abteilung Gender & Diversity Management der FH Campus Wien. „Als Fachhochschule setzen wir uns dafür ein, Bewusstsein für die Relevanz von Gender/Geschlecht zu schaffen, sowohl auf gesellschaftlicher als auch auf wissenschaftlicher Ebene“.
Magdalena Habringer, damals Forscherin am Kompetenzzentrum für Soziale Arbeit, hat im Juni 2023 ihre Studie „(K)ein Raum. Cyber-Gewalt gegen Frauen in (Ex-)Beziehungen“ veröffentlicht. Gemeinsam mit dem ZSW – Zentrum für Sozialforschung und Wissenschaftsdidaktik hat sie im Rahmen von zahlreichen Interviews mit Betroffenen neue Erkenntnisse im Bereich Cyber-Gewalt gesammelt und eine Wissenslücke geschlossen.
„Bei häuslicher Gewalt gegen Frauen zeigt sich, dass Gefährder immer öfter technische Mittel zur Gewaltausübung anwenden. Für diese Gefahr gilt es, Bewusstsein und Wissen zu schaffen – sowohl auf gesellschaftlicher als auch auf behördlicher Ebene“, sagt Magdalena Habringer. Wenn der Gefährder der eigene Partner ist oder war, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass er die Passwörter der Betroffenen kennt und damit Zugriff auf Geräte, Daten und Accounts hat, die eine fremde Person nicht so einfach hätte. Außerdem bestehen oft Abhängigkeiten, die eine Trennung oder die Hilfesuche erschweren. Hinzu kommt die gesellschaftliche Verharmlosung von digitalen Übergriffen.
Wie stark Opfer von Cyber-Gewalt davon geprägt sind, wurde in den Interviews, die im Rahmen der Studie geführt wurden, klar. „Vor allem anfangs wird Cyber-Gewalt nur schwer als solche erkannt. So waren einige Befragte und ihr soziales Umfeld am Beginn der kontrollierenden Cyber-Gewalt noch überzeugt, dass die ständige Frage „Wo bist du, was machst du?“ ein Ausdruck von Liebe sei“, sagt Magdalena Habringer.
Hier finden Sie komplette Studie über Cyber-Gewalt.
Das Projekt wurde vom Bundesministerium für Finanzen finanziert. Die Projektverantwortung liegt bei der FFG Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft mbH/Kiras.