22. April 2024

Gesundheitsversorgung und Pflegewelt der Philippinen

 

Cornelia Feichtinger, Leiterin des Zentrums für Angewandte Pflegeforschung, reiste im Rahmen eines Erasmus+ Staff Trainings zum Expertise-Austausch an die Notre Dame of Marbel University in Koronadal City und tauchte in die Pflegewelt der Philippinen ein.

Kolleg*innen der Notre Dame of Marbel University mit Cornelia Feichtinger (4.v.r.) bei einer Krankenhausbesichtigung

Die akademische Ausbildung im Pflegebereich erfolgt auf den Philippinen in einem vierjährigen Programm auf Bachelor-Niveau und genießt international einen hervorragenden Ruf. Cornelia Feichtinger besuchte während ihres Aufenthaltes zwei Universitäten und erhielt Einblicke ins Gesundheitswesen bei Besuchen privater wie öffentlicher Krankenhäuser.

Hoher Ausbildungsstandard im Pflegebereich

Der größte Teil der Reise war dem Expert*innenaustausch mit dem Nursing Department der Notre Dame of Marbel University in Koronadal City gewidmet. Dabei standen beispielsweise auch Unterschiede und Parallelen im Bachelorstudium der Gesundheits- und Krankenpflege auf der Agenda. Etwa zählen die Philippinen zu jenen Ländern, die schon ein gut ausgereiftes Trainingsmodul für „disaster nursing“ in der akademischen Ausbildung etabliert haben. „Disaster Nursing“ beschäftigt sich mit der Rolle von diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegepersonen in Krisen- und Katastrophensituationen. Dieses Tätigkeitsfeld der Gesundheits- und Krankenpflege hat in Österreich noch nicht den Einzug in das Berufsgesetz oder die Curricula gefunden. Demnächst soll in Österreich ein Projekt zur Profilbeschreibung von „disaster nursing“ starten.

Medical Mission

Als ausübende Gesundheits- und Krankenpflegerin engagiert sich Cornelia Feichtinger schon seit Jahren in Österreich dafür, Gesundheitsversorgung auch sozial Benachteiligten zukommen zu lassen. 2022 wurde sie von der FH Campus Wien für ihr soziales und visionäres Engagement mit dem Future Hero Award ausgezeichnet. Diesen Gedanken folgte sie auch bei der Reise auf den Philippinen. Dank Mithilfe der NDMU und rund 25 Personen eines lokalen Gesundheitszentrums organisierte Feichtinger eine „medical mission“ in einem abgelegenen Bergdorf. Innerhalb von drei Tagen konnten so rund 250 Personen versorgt werden. Die Personen erhielten gesundheitsfördernde Beratungs- und Aufklärungsgespräche, präventive Maßnahmen durch notwendige Impfungen oder im Bereich Familienplanung wurden durchgeführt, genauso wie kurative Versorgung durch Konsultation mit Gesundheitspersonal. „Für mich wurden die Lücken des lokalen Gesundheitssystems und der Gesundheitsversorgung an dieser Stelle besonders sichtbar“, so Feichtinger.

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