19. August 2022
Studierende des Bachelorstudiums Logopädie – Phoniatrie – Audiologie widmeten sich der Kinderstimme und Stimmstörungen sowie dem Einsatz von Teletherapie bei Dysphagie, also Schluckstörungen. Die Ergebnisse präsentierten sie in Videos und einer Audioaufnahme.
Im Rahmen einer Lehrveranstaltung recherchierten die Studierenden aktuelle Studien und strukturierten die gesammelte Literatur zu Stimmbildung, möglichen Störungen und Stimmhygiene, Aufgaben von Eltern und Pädagog*innen und diagnostischen Methoden, die via Teletherapie durchführbar sind. Die Ergebnisse präsentierten sie in Videos und einer Audioaufnahme, die auf der Website Research and Skills eingebunden sind. Diese Plattform entspringt aus dem Forschungsprojekt Research and Skills der FH Campus Wien, das zum Ziel hat, Logopäd*innen in Österreich einen einfachen Zugang zu neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen rund um aktuelle logopädische Themen zu ermöglichen.
Wie entsteht Stimme, welche Beteiligung haben Kehlkopf, Lungen, Bronchien oder Kiefer und welche Einflüsse wirken auf die Kinderstimme? Die Studierenden erläutern die Ursachen von Stimmstörungen und erklären den Unterschied zwischen einer Stimm- und Sprachstörung. Sie sprechen über das Singen mit Kindern und geben Vokalübungen, Beispiellieder und Bewegungstipps. Was, wenn mein Kind bereits eine Stimmstörung hat, wie kann ich diese als Elternteil oder Pädagog*in erkennen, vorbeugen und das Kind unterstützen? Die Studierenden gehen auf mögliche Anzeichen wie ständiges Räuspern, Husten oder wochenlange Heiserkeit ein. Sie erklären, welche Rolle Gesundheitserziehung und Bewegung auf die Stimme hat, und was eine Lärmampel im Kindergarten macht. Neben Tipps zur Stimmhygiene wie kein Schreien, Flüstern oder Räuspern, verraten sie warum ein großzügiges Gähnen den gesamten Stimmapparat entspannt.
Dysphagien sind Schluckstörungen. Diese können in Zusammenhang mit organischen Erkrankungen auftreten, aber auch physische Ursachen haben. In der Audioaufnahme stellen die Studierenden Beispiele für diagnostische Methoden in der Dysphagie vor, die via Teletherapie durchführbar sind. Bei der Videofluoroskopie wird der Schluckakt mittels Durchleuchtung beobachtet und gefilmt. Das ermöglicht eine klinische Schluckdiagnostik über die Distanz. Von dieser teletherapeutischen Durchführung könnten z.B. ländliche Gemeinden profitieren. Die Oberflächen-Elektromyografie gilt als Standardverfahren zur Beurteilung der Muskelfunktion und erfasst durch Oberflächenelektronen, die schmerzfrei auf die Haut geklebt werden, Summpotentiale der darunterliegenden Muskelfasern. Dadurch erhalten Logopäd*innen Biofeedback. Biofeedback gilt als Therapiemethode zur Behandlung von psychischen und physischen Erkrankungen und macht Körperfunktionen wie Puls und Blutdruck, Hirnströme oder Muskelaktivität physiologisch messbar. So sollen Patient*innen lernen, im Körper unbewusst ablaufende Vorgänge bewusst wahrzunehmen und zu beeinflussen. Mobile Health, also Anwendungen auf mobilen Geräten, ermöglichen Übungserinnerungen oder Aufzeichnungen der Ergebnisse und unterstützen so Schluckbewegungen, Schluckkraft oder -zeit zu analysieren. Beispielsweise bei einer eingeschränkten Mobilität der Patient*innen kann eine solche App in den Alltag integriert und Biofeedback aufgezeichnet werden.
Hier finden Sie die Audioaufnahme
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