30. Januar 2018
Kinder sollen schon im Kindergarten eigenverantwortliches und soziales Verhalten lernen. Ein demokratischer Kindergarten würde das fördern, so Bernhard Koch, ein Bildungswissenschaftler bei den Campus Lectures des Bachelorstudiengangs Sozialmanagement in der Elementarpädagogik.
„Wir essen jetzt Spinat“ oder „du musst diese Hose anziehen“, sind typische Ansagen von PädagogInnen, aber auch Eltern gegenüber Kindergartenkindern. Mögliche Erklärungen dafür: In einer Gruppe oder im Alltag bleibt oft keine Zeit, auf individuelle Wünsche einzugehen oder es herrscht die Auffassung, dass Kinder nicht wissen, was gut für sie ist.
Ein demokratischer Kindergarten – wie man sich das vorstellen kann und warum das Sinn macht, war nicht nur Thema der Campus Lectures, sondern auch eines soeben erschienen Buches von Bernhard Koch. Entscheidungsmöglichkeiten zu eröffnen, ändert nichts daran, dass Kinder auch Grenzen brauchen und Erwachsene Erziehungsverantwortung tragen.
Im „Gedenkjahr 2018“ an 100 Jahre Republik regt Bernhard Koch eine Diskussion über eine demokratiepolitische Funktion des Kindergartens sowie Demokratie und Partizipationsmöglichkeiten im Kindergarten an. Wesentliche Voraussetzungen seien eine offene, Autonomie fördernde Kultur des Kindergartenträgers und eine verstärkte politische Bildung der ElementarpädagogInnen.