29. März 2023

Mehr Klimakompetenz im Gesundheitssektor gefordert

 

Gesundheit in der Klimakrise erfordert klimakompetente Gesundheitsberufe – so die Forderung eines breiten Bündnisses von 30 Organisationen. Darunter auch das Bündnis Nachhaltige Hochschulen unter Obfrau Elisabeth Steiner, Departmentleiterin Soziales an der FH Campus Wien. Ende Februar fand eine Pressekonferenz statt.

Sieben Personen sitzen auf einem Podium

Die Klimakrise ist auch eine Gesundheitskrise. Deshalb gelte es Rahmenbedingungen zu schaffen, die es ermöglichen, ein klimaresilientes Gesundheitssystem zu etablieren. Mit dieser Forderung wendet sich das breite Bündnis, bestehend aus 30 Organisationen aus dem Gesundheitsbereich, in einem offenen Brief an die zuständigen Ministerien. Bei einer Pressekonferenz wurde nun die Notwendigkeit der Vermittlung von Klimakompetenzen im Gesundheitsbereich präsentiert. Neben Elisabeth Steiner saßen am Podium Johanna Schauer-Berg (Health for Future Österreich), Andrea Stitzel (Fachhochschule Kärnten), Gabriele Jaksch (Präsidentin MTD-Austria), Elisabeth Potzmann (Präsidentin des Österreichischen Gesundheits- und Krankenpflegeverbands), Heinz Fuchsig (Österreichische Ärztekammer) und Willi Haas (BOKU Wien). 

Gesundheitssektor essenziell in der Klimakrise

„Angehörige der Gesundheitsberufe übernehmen eine wichtige Rolle in der Klimakrise, da ihnen unter allen Berufsgruppen von Seiten der Bevölkerung traditionell das größte Vertrauen entgegengebracht wird,“ so Elisabeth Steiner. Als Obfrau des Bündnis Nachhaltige Hochschulen fordert sie eine Transformation der Curricula für Gesundheitsberufe, um gesundheitsbezogene Klimakompetenzen in den Lehrplänen zu integrieren. Dass die im Gesundheitsbereich Tätigen bereit sind, sich in Hinblick auf die Klimakrise weiterzubilden, bestätigt Gabriele Jaksch: „Unter den MTD-Gesundheitsberufsangehörigen besteht der große Wunsch, sich weiteres Wissen und zusätzliche Kompetenzen anzueignen, um für Krisensituationen, die durch den Klimawandel ausgelöst werden, gut gerüstet zu sein und die Bevölkerung auch in Ausnahmesituationen mit dringend notwenigen Gesundheitsleistungen entsprechend versorgen zu können.“ 

Adäquate Ausbildung für Gesundheitsberufe gefordert

Die Organisationen fordern, die gesundheitlichen Folgen des Klimawandels adäquat in die Aus-, Fort- und Weiterbildung aller im Gesundheitssektor Tätigen zu integrieren. Ein Beispiel dafür sind Community Nurses und Disaster Nurses. Erstere arbeiten in der ambulanten Versorgung und können im Katastrophenfall bei der Unterstützung von Patient*innen vor Ort helfen. Bei zweiteren handelt es sich um spezialisierte Pflegefachkräfte, die für Notfallsituationen (z.B. Naturkatastrophen, Terroranschläge) ausgebildet sind. 
Die Klimakrise verlangt nach koordinierten Anstrengungen. Und das bald, denn das Bündnis ist sich einig: „Wir haben keine Zeit mehr, dies länger hinauszuschieben.“ 

Bündnis Nachhaltige Hochschulen 

Im Oktober 2021 haben sich 13 Fachhochschulen auf Initiative der FH Campus Wien zum Bündnis Nachhaltige Hochschulen zusammengeschlossen. Ziel der Bündnispartner*innen ist es, das Thema Nachhaltigkeit ganzheitlich in den Dimensionen Lehre, Forschung, Hochschulmanagement und Kooperation zu bearbeiten und dadurch einen wertvollen Beitrag zur Erreichung der UN-Nachhaltigkeitsziele zu leisten. Im Zentrum des Netzwerks stehen der kollaborative Aufbau von Synergien sowie der Erfahrungs- und Kompetenzaustausch. 

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