6. Juni 2023
Die FH Campus Wien und das Institut für Interne Revision (IIA Austria) setzen ihre erfolgreiche Zusammenarbeit fort: Zum dritten Mal in Folge stellten sich Studierende im Abschlusssemester des Masterstudiums Integriertes Risikomanagement einer praxisnahen Herausforderung: Was ist bei Einführung eines Whistleblower-Systems zu beachten?
v. l. n. r.: Josef Ruh (FH Campus Wien), Eva Weiszgerber (AMS), Gewinner:innen Jürgen Gumprecht, Daniela Kirchmeir und Kerstin Schubert sowie Thomas Schwalb (IIA Austria)
Ende April traten zum dritten Mal Studierende des berufsbegleitenden Masterstudiums Integriertes Risikomanagement im Rahmen eines Workshops gegeneinander an, um eine komplexe Praxisaufgabe zum Thema Hinweisgeber*innenschutz zu lösen. Als Partnerorganisation konnte in diesem Jahr das Arbeitsmarktservice Österreich (AMS) gewonnen werden.
Der Hinweisgeber*innenschutz bildet ein zentrales Element, um Missstände in Organisationen und Unternehmen aufzuzeigen und damit Transparenz zu schaffen. Für die Umsetzung der gesetzlichen Rahmenbedingungen und die Einführung eines Whistleblower-Systems ist dabei der Schutz von Beschäftigten vor Repressalien eine wesentliche Voraussetzung.
Studiengangsleiter Martin Langer stellt fest: „Die Zusammenarbeit bietet den Studierenden des Abschlussjahrganges die Möglichkeit ihre erlernten Kenntnisse in der Praxis anzuwenden. Unsere Kooperationspartner profitieren wiederum von den neuen Lösungsansätzen, und können in Folge ihre internen Prozesse weiter verbessern. Gemeinsam mit dem Institut für Interne Revision konnten wir mittlerweile zum dritten Mal die Praxisrelevanz unserer Studieninhalte unter Beweis stellen.“ Das Ziel der heurigen Challenge bestand darin, sich mit den gesetzlichen Grundlagen des Hinweisgeber*innenschutzes vertraut zu machen und darauf aufbauend eine Strategie zu entwicklen, wie ein Unternehmen wie das AMS ein anonymisiertes und sicheres Whistleblowing-System einführen kann. Dabei musste unter anderem der Prozess für den Informationsfluss, die Schulung der Beschäftigten, ein Konzept für interne und externe Kommunikation sowie die technischen Erfordernisse durch die Auswahl eines am Markt erhältlichen Tools festgelegt werden.
Die beste Lösung für die gestellte Aufgabe fanden Roman Findernig, Daniela Kirchmeir, Jürgen Gumprecht und Kerstin Schubert. Eva Weiszgerber, Leiterin der Abteilung Revision der Bundesgeschäftsstelle des AMS Österreich: „Um ein Whistleblowing-System erfolgreich umzusetzen, bedarf es eines umfassenden Ansatzes, der sowohl das Know-how der gesetzlichen Rahmenbedingen als auch die prozessualen Anforderungen und den Schutz der meldenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gleichermaßen berücksichtigt. Es ist mir eine besondere Freude, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Challenge diesen Anspruch sehr gut erfüllt haben. Als AMS freuen wir uns über diese neuen Impulse und die gute Zusammenarbeit."
In einer Siegerehrung an der FH Campus Wien wurden die Gewinner*innen mit Urkunden und einem Preisgeld, zur Verfügung gestellt vom Institut für Interne Revision Österreich, ausgezeichnet.
Die Durchführung des heurigen Workshops zeigt für Thomas Schwalb, Geschäftsführer des Instituts für Interne Revision, die Aktualität von Whistleblowing: „Wenn sich Missstände häufen und am Ende öffentlich zu Tage treten, kann dies irreparable Schäden hinterlassen. Oft sind jene, die auf diese Umstände hinweisen am stärksten in Mitleidenschaft gezogen.“ Um solche Szenarien zu vermeiden, bedarf es einer klaren Prozessdefinition, um den Schutz von Hinweisgeber*innen sicherzustellen.
Aufgrund des großen Erfolgs haben die FH Campus Wien und das IIA Austria beschlossen, das Projekt auch 2024 weiterzuführen. Dafür wird auch wieder ein Wirtschaftspartner gesucht, der für die herausfordernde Aufgabenstellung sorgt. Interessierte Unternehmen wenden sich bitte an risikomanagement@fh-campuswien.ac.at.