Alltag – Innovation – Vision: Wir feiern 50 Jahre Ergotherapieausbildung

(Online-)Fachtagung des Bachelorstudiums Ergotherapie

28. und 29. September 2021, 8.30-17.00 Uhr, FH Campus Wien

50 Jahre Ergotherapieausbildung in Österreich

Die Ausbildung zur*zum Ergotherapeut*in startete 1971 in Österreich als Diplomlehrgang an der Schule für den arbeits- und beschäftigungstherapeutischen Dienst am Allgemeinen Krankenhaus der Stadt Wien. Seither hat sich viel getan. Heute ist die Ergotherapie ein gesetzlich geregelter Gesundheitsberuf, dessen Ausübung an eine Berufsqualifikation geknüpft ist. Die Ausbildung erfolgt an einer Hochschule mit akademischem Abschluss – seit 2009 bietet die FH Campus Wien das Bachelorstudium Ergotherapie an. Das praxisorientierte Studium kombiniert therapeutische, sozialwissenschaftliche und medizinische Fächer und bildet die Studierenden zu Expert*innen für die menschliche Betätigung aus. Wir freuen uns heuer gemeinsam mit zahlreichen Ehrengäste aus Gesundheit und Politik, Kooperationspartner*innen, Kolleg*innen, Studierenden und Absolvent*innen 50 Jahre Ergotherapieausbildung zu feiern – feiern Sie mit!

Im Mittelpunkt: Klient*innen und ihre Handlungsfähigkeit 

Ergotherapeut*innen unterstützen Menschen mit körperlichen, kognitiven, psychischen und sozialen Einschränkungen. Ob zu Hause, im Beruf, in der Schule oder in der Freizeit: Ihr Ziel ist, dass die Betroffenen ihren Alltag wieder möglichst selbständig bewältigen können. Dazu ist es notwendig, die individuelle Handlungsfähigkeit zu entwickeln, zu erhalten, zu verbessern oder wiederherzustellen. Ergotherapeut*innen finden dazu maßgeschneiderte Lösungen, indem sie mit ihren Klient*innen die beeinträchtigten Funktionen trainieren, sie mit Hilfsmitteln kompensieren oder an die räumliche Umwelt und den individuellen Bedarf anpassen. 

Alltag – Innovation – Vision

In den Workshops am 28. und 29. September bearbeiten Sie gemeinsam mit Expert*innen aktuelle Konzepte und Innovationen der Ergotherapie und suchen Lösungen für künftige Herausforderungen. Die Workshops finden vor Ort an der FH Campus Wien oder online statt. Bitte melden Sie sich bis 20. September 2021 für bis zu zwei Workshops an.

Die Workshops im Überblick:

Für die Teilnahme an den Workshops wird ein Unkostenbeitrag von € 10,- pro Workshop eingehoben. Achten Sie bei der Auswahl und Anmeldung, ob Ihr gewähltes Programm online oder vor Ort stattfindet.

Workshops Dienstag, 28. September 2021

8.45-12.15 Uhr

Lena Rettinger

Seit der Corona-Pandemie ist Teletherapie auch in Österreich ein großes Thema geworden. Sie wollten schon immer mal wissen, was es damit auf sich hat? Wie kann Therapie über die Ferne klappen und welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein? Welche Vorteile bietet Teletherapie? Welche Nachteile hat sie? Welchen Beitrag kann Teletherapie bieten um unsere Klient*innen in ihrer Selbstständigkeit zu unterstützen? All das und noch viel mehr erfahren Sie in dem Workshop und bekommen die Möglichkeit erste praktische Erfahrungen in der Durchführung zu machen. Die einzige Voraussetzung, die Sie mitbringen sollten, ist eine stabile Internetverbindung und einen Computer mit Webcam.

Über die Vortragende:

Lena Rettinger, BSc, MSc ist Ergotherapeutin mit Erfahrung in der Pädiatrie und arbeitet als Lehrende und Forschende am Studiengang Health Assisting Engineering. Sie beschäftigt sich mit Gesundheitstechnologien und wie diese einen ergänzenden Beitrag zur Patient*innenversorgung und Gesundheitsförderung leisten können. Ihre Schwerpunkte liegen im Bereich Digitale Gesundheit und Telehealth.

Lena Bachler und Eva Lücke

Der Klimawandel hat massive Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit. Da das Gesundheitssystem durch Treibhausgasemissionen einen großen Teil zum Klimawandel beiträgt, wird es von der WHO dazu aufgefordert, die Klimakrise in den Prozessen zu berücksichtigen. Als Teil des Gesundheitswesens sollen sich laut WFOT auch Ergotherapeut*innen Wissen zum Klimawandel und ökologischer Nachhaltigkeit aneignen und dieses in ihren Arbeitsalltag integrieren. Die ergotherapeutische Expertise für Handlungsperformanz befähigt Ergotherapeut*innen außerdem dazu, Alltagsroutinen interessierter Klient*innen und Kolleg*innen im Sinne der ökologischen Nachhaltigkeit zu reflektieren, zu adaptieren und neu zu erlernen.

In dem Workshop "Ökologische Nachhaltigkeit in der Ergotherapie" werden die Zusammenhänge zwischen dem Klimawandel, der menschlichen Betätigung, der Gesundheit und der ergotherapeutischen Prinzipien erläutert. Mithilfe der Vermittlung von evidenzbasiertem Hintergrundwissen soll ein Bewusstsein für die Relevanz des Themas für das Gesundheitswesen geschaffen werden. Außerdem werden Strategien zur nachhaltigen Gestaltung von Betätigungen diskutiert und Ideen entwickelt, wie die ökologische Nachhaltigkeit in die ergotherapeutische Praxis implementiert werden kann. 

Über die Vortragenden:

Eva Lücke hat im Sommer 2020 das Ergotherapie-Studium an der FH Campus Wien abgeschlossen und arbeitet mittlerweile bei den Psychosozialen Diensten Wien.
Nebenbei beschäftigt sie sich schon seit Jahren mit dem Thema Klimawandel und der Frage, wie jede*r Einzelne von uns den Planeten wieder ein Stück "gesünder" machen kann. Dieses private Interesse hat schließlich zu ihrer Bachelorarbeit "Kann Ergo auch Öko?" geführt, für die sie Ergotherapeut*innen im Rahmen einer Fokusgruppe zur Klimawandel- und Nachhaltigkeitsthematik in Bezug auf den ergotherapeutischen Arbeitsalltag interviewt hat. Ein großer Wunsch der Teilnehmer*innen? Mehr Wissen zu Klimawandel und Nachhaltigkeit! 

Lena Bachler hat ihr Ergotherapie-Studium an der FH Campus Wien im Jahr 2020 abgeschlossen. Ihr Berufsweg hat sie in die Justizanstalt Favoriten geführt, wo sie im Rahmen des Maßnahmenvollzuges mit psychisch erkrankten Rechtsbrecher*innen arbeitet. Im Zuge ihrer Bachelorarbeit zum Thema "ökologische Nachhaltigkeit in der ergotherapeutischen Ausbildung" hat sie mit Lehrbeauftragten an internationalen Hochschulen gesprochen und bemerkt, dass das Interesse an den Zusammenhängen zwischen der Ergotherapie und der ökologischen Nachhaltigkeit zwar groß, die Thematik in der Ausbildung und in der Praxis allerdings noch nicht weit verbreitet ist und oft generell das Bewusstsein dafür fehlt.

Johanna Stadler-Grillmaier

"Der Mensch ist ganz Mensch, wenn er spielt" (Schiller)
Theaterpädagogische Übungen bieten viele Möglichkeiten zur Entwicklung der therapeutischen Persönlichkeit: wir treten in Beziehung, kommunizieren miteinander, trauen uns Neues zu, erweitern unsere Grenzen und erleben dabei lustvolles Scheitern sowie stolzes Siegen – alles in der Verbundenheit in einer Gruppe.

Über die Vortragende: 

Mag.a Johanna Stadler-Grillmaier ist seit 1985 Ergotherapeutin. Sie absolvierte ein Studium der Sonder- und Heilpädagogik und machte einen Lehrgang für Theaterpädagogik. Sie ist Instruktorin für Sensorische Integration, im Vorstand bei ENOTHE und langjährige Lehrende und Forschende im Studiengang Ergotherapie.

9.45-12.15 Uhr

Filip Dejonckheere

The central theme in this workshop is the concept, the experience and the exploration of the use of Human-Centred Design as an innovative approach within the field of Occupational Therapy. 
The workshop includes the concept of Human-Centred Design and a conceptual framework on group dynamics. We introduce the concept of 'social challenge' or 'real life-wicked problems'. Real life-wicked problems are complex and ambiguous problems that can only be solved by creative thinking strategies and an innovative design process.

Participants will work around small cases in the workshop to explore this way of working. At the end of the workshop, some examples of good practices will be used as illustration of the process and the outcome.

Human-Centred Design is part of the second year in the Occupational Therapy curriculum at the Artevelde University of Applied Sciences in Ghent, Belgium. During the fieldwork placement, students work with this approach related to identified problems in their fieldwork. 

About the speaker:

Filip Dejonckheere, MSc in pedagogical and psychological sciences and with special expertise in curriculum development and interdisciplinary programmes in an international perspective. Responsible for the development of international and interdisciplinary programmes and intensive programmes at Artevelde University College Ghent, healthcare departments. Former council member of Cohehre (Consortium of Higher Education within Health care and Rehabilitation), portfolio in the development of the Cohehre Academy. The Academy is aiming on the development of exchange projects, mobility of teachers and students, curriculum development and capacity building of teachers and management.

13.00-16.30 Uhr

Ulrike Kratky

In vielen Bereichen der Technik und Medizin hat sich der 3D-Druck bereits durchgesetzt und könnte künftig auch für Ergotherapeut*innen zu einem wertvollen Tool werden. 3D-Druck eignet sich zur Herstellung individueller Formen, wie sie auch von Ergotherapeut*innen in Form von kleinen Hilfsmitteln und Schienen angefertigt werden.

Hier bekommen Sie einen ersten Einblick in den Prozess der Fertigung mittels 3D-Druck. Möglichkeiten und Grenzen dieser Fertigungstechnik für die ergotherapeutische Praxis werden diskutiert.

Über die Vortragende:

Ulrike Kratky, BSc arbeitet als Ergotherapeutin im AKH Wien, 2019 hat sie sich in ihrer Bachelorarbeit "3D-Druck in der Ergotherapie" mit den Möglichkeiten des Einsatzes von 3D-Druckverfahren im ergotherapeutischen Arbeitsfeld auseinandergesetzt.

Barbara Höhsl und Ariane Brandecker

Seit Herbst 2020 können Studierende der FH Campus Wien ihr Berufspraktikum im Franziska Fast Haus, ein sozial betreutes Wohnhaus der Volkshilfe für ehemals obdachlose Menschen, absolvieren. In diesem Workshop werden wir die unterschiedlichen Aufgabenfelder der Ergotherapie in diesem Bereich und die interdisziplinäre Zusammenarbeit im Wohnhaus vorstellen, Evidenzen diskutieren und von internationalen Best- Practice Beispielen berichten. 

Über die Vortragenden:

Ariane Brandecker ist diplomierte Heilpädagogin, Akad. Suchtberaterin (FH), Lehrende an Instituten für Erwachsenenbildung mit langjährigen Tätigkeiten in Bereichen der sozialen Arbeit. Seit 12 Jahren arbeitet sie in der Wiener Wohnungslosenhilfe als diplomierte Case Managerin im Beratungszentrum Wohnungslosenhilfe und seit 2017 im Franziska Fast Haus.

Barbara Höhsl ist seit 2013 Ergotherapeutin. Langjährige Tätigkeit als Ergotherapeutin und stv. Leiterin in einer sozialpsychiatrischen Tagesstätte in Niederösterreich. Weiters arbeitete sie im Rahmen eines Auslandsaufenthaltes in der mobilen Wohnungslosenhilfe in Halifax, Ostkanada. Seit 2015 unterrichtet sie als externe Lehrende an der FH Campus Wien und anderen Fach- und pädagogischen Hochschulen.

Theres Wess, Wolfgang Steiner

Unter Reablement versteht man eine multiprofessionelle, interdisziplinäre Intervention, meist nach Entlassung aus dem Krankenhaus, die darauf fokussiert, den Nutzer*innen größtmögliche Selbständigkeit und Autonomie im Alltag zu ermöglichen und dadurch länger im häuslichen Umfeld zu leben. Der Fokus der Intervention liegt dabei auf dem Wiedererlangen von Fertigkeiten sowie auf der Erarbeitung kompensatorischer Möglichkeiten, um alltägliche Betätigungen ausführen zu können. Das Ziel von Reablement ist es, seine Nutzer*innen zu befähigen, alltägliche Bedürfnisse möglichst selbständig erfüllen zu können damit weniger oder im Idealfall gar keine weiterführende Pflege notwendig ist (Winkel, Langberg, & Waehrens, 2015).

Bei Reablement handelt es sich um eine kurzfristige Maßnahme, die sich üblicherweise über einen Zeitraum von bis zu sechs Wochen erstreckt (Social Care Institute for Excellence /SCIE, 2013). Sie wird von einem multiprofessionellen Team (u.a. Angehörigen der Pflegeberufe, Physiotherapeut*innen, Ergotherapeut*innen, Sozialarbeiter*innen) im häuslichen Setting ausgeführt. Evaluierungen international umgesetzter Reablement-Programme zeigen ein erhebliches Potential auf. Folgekosten für soziale Betreuung reduzieren sich bei Nutzer*innen eines Reablements um 60% verglichen mit Personen einer Vergleichsgruppe, die "klassische soziale Betreuung" erhalten haben (Glendinning, 2010).

Über die Vortragenden:

Wolfgang Steiner, MSc ist Ergotherapeut und Bereichsleiter der Mobilen Ergotherapie der Wiener Sozialdienste, Förderung & Begleitung

Theres Wess, MSc ist Physiotherapeutin, Lehrende und Forschende an der FH Campus Wien
Gemeinsam haben sie im September 2021 an der IMC FH Krems den Masterstudiengang Angewandte Gesundheitswissenschaften abgeschlossen. Im Zuge ihrer Masterthesis haben sie zum Thema Implementierung von Reablement-Programmen geforscht.

Erna Schönthaler, Danielle Dolezal

Schulbasierte und Kindergartenbasierte Ergotherapie

In Österreich stellen Schulen und Kindergärten derzeit ein kleines Arbeitsfeld in der Ergotherapie mit Kindern und Jugendlichen dar. In anderen Ländern arbeiten die meisten pädiatrischen Ergotherapeut*innen in diesem Setting. Seit etwa zehn Jahren werden neue Arbeitsmodelle für dieses Aufgabengebiet entwickelt. Aktuelle Herangehensweisen beinhalten u.a. gesundheitsfördernde Ansätze und präventive Maßnahmen im Sinne des "Universal Designs for Learning" für alle Kinder oder die Unterstützung von Gruppen und einzelnen Kindern im Klassensetting. Ziel der kindergarten- und schulbasierten Ergotherapie ist es, größtmögliche Partizipation an allen Betätigungen im Schul-, bzw. Kindergartenalltag zu ermöglichen und damit Gesundheit und Wohlbefinden der Kinder und Jugendlichen zu fördern. Im Workshop werden aktuelle Modelle mit Beispielen vorgestellt und dargelegt, wie Studierende auf dieses Arbeitsfeld vorbereitet werden.

Über die Vortragenden:

Dipl. Päd., Mag.a Erna Schönthaler ist Ergotherapeutin und Pädagogin. Als Ergotherapeutin war sie an der Kinderklinik Glanzing, in freier Praxis und an Schulen tätig. Als hauptberuflich Lehrende am Studiengang Ergotherapie der FH Campus Wien ist sie für den Fachbereich Pädiatrie und das wissenschaftliche Arbeiten zuständig. Seit sechs Jahren koordiniert und betreut sie ein Projekt in dem Studierende einen Teil ihres Praktikums an Volksschulen absolvieren.

Danielle Dolezal, MSc ist Ergotherapeutin. Sie arbeitet an der Waldschule in Wiener Neustadt und ist auch freiberuflich tätig. Seit 2020 unterrichtet sie als externe Lehrende an der FH Campus Wien. 2021 hat sie das Masterstudium „Child Development“ am Interuniversitären Kolleg Graz/Schloss Seggau abgeschlossen. In ihrer Masterthesis beschäftigte sie sich mit der Implementierung schulbasierter Ergotherapie in einer Volksschule und den Betätigungsschwierigkeiten von Kindern im Volksschulalter.

13.00-15.30 Uhr

Kathrin Zehenter-Kugler

In diesem Workshop werden die Grundlagen des "Canadian Model of Occupational Performance and Engagement (CMOP-E)" erarbeitet. Der Einsatz in der Ausbildung und die Umsetzung in die ergotherapeutische Praxis werden gemeinsam reflektiert und diskutiert.

Über die Vortragende

Kathrin Zehenter-Kugler, MSc ist freiberufliche Ergotherapeutin in der Pädiatrie und hat den European Master of Science in Occupational Therapy absolviert. Sie ist externe Lektorin der LV "Geschichte und Modelle der Ergotherapie" am Studiengang für Ergotherapie an der FH Campus Wien

Workshops Mittwoch, 29. September 2021

8.45-12.15 Uhr

Ulrike Kratky

In vielen Bereichen der Technik und Medizin hat sich der 3D-Druck bereits durchgesetzt und könnte künftig auch für Ergotherapeut*innen zu einem wertvollen Tool werden. 3D-Druck eignet sich zur Herstellung individueller Formen, wie sie auch von Ergotherapeut*innen in Form von kleinen Hilfsmitteln und Schienen angefertigt werden.
Hier bekommen Sie einen ersten Einblick in den Prozess der Fertigung mittels 3D-Druck. Möglichkeiten und Grenzen dieser Fertigungstechnik für die ergotherapeutische Praxis werden diskutiert.

Über die Vortragende:
Ulrike Kratky, BSc arbeitet als Ergotherapeutin im AKH Wien, 2019 hat sie sich in ihrer Bachelorarbeit „3D-Druck in der Ergotherapie“ mit den Möglichkeiten des Einsatzes von 3D-Druckverfahren im ergotherapeutischen Arbeitsfeld auseinandergesetzt.

Barbara Höhsl und Ariane Brandecker

Seit Herbst 2020 können Studierende der FH Campus Wien ihr Berufspraktikum im Franziska Fast Haus, ein sozial betreutes Wohnhaus der Volkshilfe für ehemals obdachlose Menschen, absolvieren. In diesem Workshop werden wir die unterschiedlichen Aufgabenfelder der Ergotherapie in diesem Bereich und die interdisziplinäre Zusammenarbeit im Wohnhaus vorstellen, Evidenzen diskutieren und von internationalen Best- Practice Beispielen berichten. 

Über die Vortragenden: 
Ariane Brandecker ist diplomierte Heilpädagogin, Akad. Suchtberaterin (FH), Lehrende an Instituten für Erwachsenenbildung mit langjährigen Tätigkeiten in Bereichen der sozialen Arbeit. Seit 12 Jahren arbeitet sie in der Wiener Wohnungslosenhilfe als diplomierte Case Managerin im Beratungszentrum Wohnungslosenhilfe und seit 2017 im Franziska Fast Haus.

Barbara Höhsl ist seit 2013 Ergotherapeutin. Langjährige Tätigkeit als Ergotherapeutin und stv. Leiterin in einer sozialpsychiatrischen Tagesstätte in Niederösterreich. Weiters arbeitete sie im Rahmen eines Auslandsaufenthaltes in der mobilen Wohnungslosenhilfe in Halifax, Ostkanada. Seit 2015 unterrichtet sie als externe Lehrende an der FH Campus Wien und anderen Fach- und pädagogischen Hochschulen.

Theres Wess, Wolfgang Steiner

Unter Reablement versteht man eine multiprofessionelle, interdisziplinäre Intervention, meist nach Entlassung aus dem Krankenhaus, die darauf fokussiert, den Nutzer*innen größtmögliche Selbständigkeit und Autonomie im Alltag zu ermöglichen und dadurch länger im häuslichen Umfeld zu leben. Der Fokus der Intervention liegt dabei auf dem Wiedererlangen von Fertigkeiten sowie auf der Erarbeitung kompensatorischer Möglichkeiten, um alltägliche Betätigungen ausführen zu können. Das Ziel von Reablement ist es, seine Nutzer*innen zu befähigen, alltägliche Bedürfnisse möglichst selbständig erfüllen zu können damit weniger oder im Idealfall gar keine weiterführende Pflege notwendig ist (Winkel, Langberg, & Waehrens, 2015).
Bei Reablement handelt es sich um eine kurzfristige Maßnahme, die sich üblicherweise über einen Zeitraum von bis zu sechs Wochen erstreckt (Social Care Institute for Excellence /SCIE, 2013). Sie wird von einem multiprofessionellen Team (u.a. Angehörigen der Pflegeberufe, Physiotherapeut*innen, Ergotherapeut*innen, Sozialarbeiter*innen) im häuslichen Setting ausgeführt. Evaluierungen international umgesetzter Reablement-Programme zeigen ein erhebliches Potential auf. Folgekosten für soziale Betreuung reduzieren sich bei Nutzer*innen eines Reablements um 60% verglichen mit Personen einer Vergleichsgruppe, die „klassische soziale Betreuung“ erhalten haben (Glendinning, 2010).

Über die Vortragenden:
Wolfgang Steiner, MSc ist Ergotherapeut und Bereichsleiter der Mobilen Ergotherapie der Wiener Sozialdienste, Förderung & Begleitung

Theres Wess, MSc ist Physiotherapeutin, Lehrende und Forschende an der FH Campus Wien
Gemeinsam haben sie im September 2021 an der IMC FH Krems den Masterstudiengang Angewandte Gesundheitswissenschaften abgeschlossen. Im Zuge ihrer Masterthesis haben sie zum Thema Implementierung von Reablement-Programmen geforscht.

Lena Rettinger

Seit der Corona-Pandemie ist Teletherapie auch in Österreich ein großes Thema geworden. Sie wollten schon immer mal wissen, was es damit auf sich hat? Wie kann Therapie über die Ferne klappen und welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein? Welche Vorteile bietet Teletherapie? Welche Nachteile hat sie? Welchen Beitrag kann Teletherapie bieten um unsere Klient*innen in ihrer Selbstständigkeit zu unterstützen? All das und noch viel mehr erfahren Sie in dem Workshop und bekommen die Möglichkeit erste praktische Erfahrungen in der Durchführung zu machen. Die einzige Voraussetzung, die Sie mitbringen sollten, ist eine stabile Internetverbindung und einen Computer mit Webcam. 

Über die Vortragende:
Lena Rettinger, BSc, MSc ist Ergotherapeutin mit Erfahrung in der Pädiatrie und arbeitet als Lehrende und Forschende am Studiengang Health Assisting Engineering. Sie beschäftigt sich mit Gesundheitstechnologien und wie diese einen ergänzenden Beitrag zur Patient*innenversorgung und Gesundheitsförderung leisten können. Ihre Schwerpunkte liegen im Bereich Digitale Gesundheit und Telehealth.

9.45-12.15 Uhr

Kathrin Zehenter-Kugler

In diesem Workshop werden die Grundlagen des "Canadian Model of Occupational Performance and Engagement (CMOP-E)" erarbeitet. Der Einsatz in der Ausbildung und die Umsetzung in die ergotherapeutische Praxis werden gemeinsam reflektiert und diskutiert.

Über die Vortragende

Kathrin Zehenter-Kugler, MSc ist freiberufliche Ergotherapeutin in der Pädiatrie und hat den European Master of Science in Occupational Therapy absolviert. Sie ist externe Lektorin der LV "Geschichte und Modelle der Ergotherapie" am Studiengang für Ergotherapie an der FH Campus Wien 

13.00-16.30 Uhr

Erna Schönthaler, Danielle Dolezal

In Österreich stellen Schulen und Kindergärten derzeit ein kleines Arbeitsfeld in der Ergotherapie mit Kindern und Jugendlichen dar. In anderen Ländern arbeiten die meisten pädiatrischen Ergotherapeut*innen in diesem Setting. Seit etwa zehn Jahren werden neue Arbeitsmodelle für dieses Aufgabengebiet entwickelt. Aktuelle Herangehensweisen beinhalten u.a. gesundheitsfördernde Ansätze und präventive Maßnahmen im Sinne des „Universal Designs for Learning“ für alle Kinder oder die Unterstützung von Gruppen und einzelnen Kindern im Klassensetting. Ziel der kindergarten- und schulbasierten Ergotherapie ist es, größtmögliche Partizipation an allen Betätigungen im Schul-, bzw. Kindergartenalltag zu ermöglichen und damit Gesundheit und Wohlbefinden der Kinder und Jugendlichen zu fördern. Im Workshop werden aktuelle Modelle mit Beispielen vorgestellt und dargelegt, wie Studierende auf dieses Arbeitsfeld vorbereitet werden.

Über die Vortragenden: 
Dipl. Päd., Mag.a Erna Schönthaler ist Ergotherapeutin und Pädagogin. Als Ergotherapeutin war sie an der Kinderklinik Glanzing, in freier Praxis und an Schulen tätig. Als hauptberuflich Lehrende am Studiengang Ergotherapie der FH Campus Wien ist sie für den Fachbereich Pädiatrie und das wissenschaftliche Arbeiten zuständig. Seit sechs Jahren koordiniert und betreut sie ein Projekt in dem Studierende einen Teil ihres Praktikums an Volksschulen absolvieren.

Danielle Dolezal, MSc ist Ergotherapeutin. Sie arbeitet an der Waldschule in Wiener Neustadt und ist auch freiberuflich tätig. Seit 2020 unterrichtet sie als externe Lehrende an der FH Campus Wien. 2021 hat sie das Masterstudium „Child Development“ am Interuniversitären Kolleg Graz/Schloss Seggau abgeschlossen. In ihrer Masterthesis beschäftigte sie sich mit der Implementierung schulbasierter Ergotherapie in einer Volksschule und den Betätigungsschwierigkeiten von Kindern im Volksschulalter.

Lena Bachler und Eva Lücke

Der Klimawandel hat massive Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit. Da das Gesundheitssystem durch Treibhausgasemissionen einen großen Teil zum Klimawandel beiträgt, wird es von der WHO dazu aufgefordert, die Klimakrise in den Prozessen zu berücksichtigen. Als Teil des Gesundheitswesens sollen sich laut WFOT auch Ergotherapeut*innen Wissen zum Klimawandel und ökologischer Nachhaltigkeit aneignen und dieses in ihren Arbeitsalltag integrieren. Die ergotherapeutische Expertise für Handlungsperformanz befähigt Ergotherapeut*innen außerdem dazu, Alltagsroutinen interessierter Klient*innen und Kolleg*innen im Sinne der ökologischen Nachhaltigkeit zu reflektieren, zu adaptieren und neu zu erlernen.
In dem Workshop „Ökologische Nachhaltigkeit in der Ergotherapie“ werden die Zusammenhänge zwischen dem Klimawandel, der menschlichen Betätigung, der Gesundheit und der ergotherapeutischen Prinzipien erläutert. Mithilfe der Vermittlung von evidenzbasiertem Hintergrundwissen soll ein Bewusstsein für die Relevanz des Themas für das Gesundheitswesen geschaffen werden. Außerdem werden Strategien zur nachhaltigen Gestaltung von Betätigungen diskutiert und Ideen entwickelt, wie die ökologische Nachhaltigkeit in die ergotherapeutische Praxis implementiert werden kann. 

Über die Vortragenden:
Eva Lücke hat im Sommer 2020 das Ergotherapie-Studium an der FH Campus Wien abgeschlossen und arbeitet mittlerweile bei den Psychosozialen Diensten Wien.
Nebenbei beschäftigt sie sich schon seit Jahren mit dem Thema Klimawandel und der Frage, wie jede*r Einzelne von uns den Planeten wieder ein Stück „gesünder“ machen kann. Dieses private Interesse hat schließlich zu ihrer Bachelorarbeit „Kann Ergo auch Öko?“ geführt, für die sie Ergotherapeut*innen im Rahmen einer Fokusgruppe zur Klimawandel- und Nachhaltigkeitsthematik in Bezug auf den ergotherapeutischen Arbeitsalltag interviewt hat. Ein großer Wunsch der Teilnehmer*innen? Mehr Wissen zu Klimawandel und Nachhaltigkeit! 

Lena Bachler hat ihr Ergotherapie-Studium an der FH Campus Wien im Jahr 2020 abgeschlossen. Ihr Berufsweg hat sie in die Justizanstalt Favoriten geführt, wo sie im Rahmen des Maßnahmenvollzuges mit psychisch erkrankten Rechtsbrecher*innen arbeitet. Im Zuge ihrer Bachelorarbeit zum Thema „ökologische Nachhaltigkeit in der ergotherapeutischen Ausbildung“ hat sie mit Lehrbeauftragten an internationalen Hochschulen gesprochen und bemerkt, dass das Interesse an den Zusammenhängen zwischen der Ergotherapie und der ökologischen Nachhaltigkeit zwar groß, die Thematik in der Ausbildung und in der Praxis allerdings noch nicht weit verbreitet ist und oft generell das Bewusstsein dafür fehlt.

Sandra Schiller

Dieser Workshop setzt sich mit der Frage auseinander: Welchen Beitrag kann die Ergotherapie mit ihrem spezifischen Blick auf das (gemeinschaftliche) menschliche Handeln zu sozialen Wandlungsprozessen leisten? Vor welchen soziopolitischen, ökonomischen und ökologischen Herausforderungen stehen wir heute und welchen Einfluss haben diese auf die Möglichkeiten von Menschen, in ihrer alltäglichen Lebenswelt zusammen mit anderen Dinge zu tun, die ihnen wichtig sind?

Im Fokus des Workshops steht die Vermittlung von Wissen über das Konzept der sozialen Transformation durch Betätigung. Anhand internationaler Praxisbeispiele wird über eigene Handlungsmöglichkeiten im österreichischen Berufskontext diskutiert.

Über die Vortragende:

Dr.in Sandra Schiller ist hauptamtlich Lehrende im Bachelor- und Masterstudiengang Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie an der HAWK Hochschule für Angewandte Wissenschaft und Kunst in Hildesheim (Deutschland) für die Bereiche Ethik und Diversität sowie Internationale Kommunikation. Sie betreut seit 2008 ergotherapeutische Studienprojekte, u.a. zur Vermittlung von Gesundheitskompetenz an Menschen mit Fluchterfahrung und zum Urban Gardening. Sandra Schiller leitet seit 2012 die Arbeitsgruppe Gemeinwesenorientierte Ergotherapie des Deutschen Verbands für Ergotherapie (DVE) und ist Gründungsmitglied des seit 2016 bestehenden International Social Transformation through Occupation Networks (ISTTON).

Vanessa Röck

SPOTeurope (Student Platform Occupational Therapy Europe) ist ein Studierenden-Netzwerk, welches das Ermöglichen von und das Ermutigen für Internationalisierung als Ziel hat. SPOTeurope unterstützt Perspektiven zu erweitern, interkulturelle Erfahrungen zu sammeln und kräftigt die professionelle Identität durch den ständigen Austausch mit Studierenden aus der ganzen Welt. In den letzten Jahren wuchs die Plattform stetig und bietet verschiedenste Möglichkeiten mitzuwirken.

Ziel des Workshops ist es, Studierenden einen Einblick in das Netzwerk von SPOTeurope zu bieten. Zudem lernen sie Möglichkeiten kennen, sich aktiv am internationalen Austausch mit angehenden Ergotherapeut*innen aus der ganzen Welt zu beteiligen. Dabei wird vertiefend auf Mini SPOTs eingegangen und gemeinsam überlegt, wie dies eine Chance für Internationalisierung an ihrer Hochschule darstellen könnte.

Über die Vortragende: 

Vanessa Röck nutzte bereits während ihres Ergotherapie-Bachelorstudiums an der fh gesundheit in Innsbruck zahlreiche Möglichkeiten für Internationalisierung. Unter anderem kam sie dabei innerhalb der jährlichen ENOTHE Meetings in Kontakt mit SPOTeurope und war Student Lead Representative. Seit 2019 ist sie als Studierende des European Master of Science in Occupational Therapy als Student Board Member Teil der Vorstände von SPOTeurope und ENOTHE, mit der Aufgabe als Sprachrohr für europäische Studierende zu handeln. Seit 2020 ist Vanessa Röck zudem im Studiengang Ergotherapie und Handlungswissenschaften der fh gesundheit in Innsbruck in der Lehre und Forschung tätig. 

13.00-15.30 Uhr

Filip Dejonckheere

The central theme in this workshop is the concept, the experience and the exploration of the use of Human-Centred Design as an innovative approach within the field of Occupational Therapy. 
The workshop includes the concept of Human-Centred Design and a conceptual framework on group dynamics. We introduce the concept of ‘social challenge’ or ‘real life-wicked problems’. Real life-wicked problems are complex and ambiguous problems that can only be solved by creative thinking strategies and an innovative design process. 
Participants will work around small cases in the workshop to explore this way of working.
At the end of the workshop, some examples of good practices will be used as illustration of the process and the outcome. 
Human-Centred Design is part of the second year in the Occupational Therapy curriculum at the Artevelde University of Applied Sciences in Ghent, Belgium. During the fieldwork placement, students work with this approach related to identified problems in their fieldwork. 

Über den Vortragenden: 

Filip Dejonckheere, MSc in pedagogical and psychological sciences and with special expertise in curriculum development and interdisciplinary programmes in an international perspective.
Responsible for the development of international and interdisciplinary programmes and intensive programmes at Artevelde University College Ghent, healthcare departments.
Former council member of Cohehre (Consortium of Higher Education within Health care and Rehabilitation), portfolio in the development of the Cohehre Academy. The Academy is aiming on the development of exchange projects, mobility of teachers and students, curriculum development and capacity building of teachers and management.

Unkostenbeitrag

Pro Workshop: € 10,-
Maximale Teilnahme pro Person: 2 Workshops

Anmeldung

Bei Fragen wenden Sie sich bitte an veronika.ertelt-bach@fh-campuswien.ac.at oder susanne.messner-gujon@fh-campuswien.ac.at

Mit Ihrer Anmeldung akzeptieren Sie die Teilnahmebedingungen (PDF 203 KB)

Sollten Sie für Ihre Teilnahme etwas Bestimmtes benötigen, z. B. Gebärdensprach-Dolmetscher*in, technische Unterstützung bei Hörbeeinträchtigung, kontaktieren Sie bitte Eva Jöchtl unter gw@fh-campuswien.ac.at oder T +43 1 606 68 77-1722.

Wir fotografieren bei dieser Veranstaltung. Die Aufnahmen werden zur Darstellung unserer Aktivitäten auch in Social Media Kanälen sowie in Printmedien veröffentlicht.

Bitte beachten Sie die aktuell geltenden Hygienemaßnahmen bei Veranstaltungen.

Anmeldung per E-Mail

Wenn Sie sich über die in der Veranstaltungsankündigung angegebene E-Mail-Adresse anmelden, erhalten Sie nach Eingang Ihrer Anmeldung von uns eine Anmeldebestätigung sowie eine Rechnung. Für den mit dieser Form der Anmeldung verbundenen Aufwand stellen wir zusätzlich zum Unkostenbeitrag eine Bearbeitungsgebühr in Höhe von € 15,- in Rechnung.

Veranstaltungsort

FH Campus Wien
Favoritenstraße 226, 1100 Wien
U1 Altes Landgut
Wir empfehlen die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln. 

Veranstalter

Bachelorstudium Ergotherapie

FH Campus Wien

Organisation

Petra Schwab, MSc

Stellvertretende Studiengangsleiterin Ergotherapie; Ergotherapeutin

Studiengang

Bachelor

Ergotherapie

Vollzeit