Evaluation des Pilotprojekts Community Nursing im Kontext des Evangelischen Diakoniewerks Gallneukirchen

Demografische und gesellschaftspolitische Entwicklungen in Österreich führen zu strukturellen Herausforderungen für die Langzeitbetreuung und ‐versorgung älterer Menschen. Die Sicherstellung und bedarfsgerechte Weiterentwicklung professioneller Pflegedienstleistungen sowie Maßnahmen zur Unterstützung pflegender Angehöriger sind zentrale Ziele für die zukünftige Entwicklung des Pflegesystems in Österreich.

Nicht nur im Expertenbericht der Taskforce Pflege, sondern auch im Regierungsprogramm 2020-2024 wurde das Ziel definiert, ein Community (Health) Nursing Modell zu entwickeln. Das Angebot der Community Nurses in Österreich richtet sich an zu Hause lebende Menschen, mit drohendem oder bestehendem Informations-, Beratungs-, Pflege- und/oder Unterstützungsbedarf, sowie deren pflegende und betreuende Angehörige. Ein zentrales Element stellt dabei der präventive Hausbesuch für Menschen ab dem 75. Lebensjahr dar. Ziel ist die Stärkung der Gesundheitskompetenz der Betroffenen, die Verbesserung des Wohlbefindens, die Ermöglichung des Verbleibs im eigenen Zuhause inklusive einer gesellschaftlichen Teilhabe.
Die Tätigkeiten der Community Nurses fördern und schützen die Gesundheit der Bevölkerung durch die Anwendung von Wissen aus den Bereichen Public Health, sowie der Pflege- und Sozialwissenschaft. Der Einsatz erfolgt gemeindenah, das heißt direkt in den sensiblen Wohn- und Lebenswelten von Menschen. Community Nurses sind Fürsprecher*innen für Individuen und Familien, sowie Gruppen und Gemeinschaften. Sie setzen sich für deren Gesundheitsanliegen und -probleme, sowie die Entwicklung und Planung von Netzwerken ein. Weiters beschäftigen sie sich mit einem niederschwelligen Zugang zu Pflege-, Gesundheits- und Sozialdienstleistungen.