Forschungslaufzeit: 2018 bis 2020
Das Projekt untersucht, wie, unter welchen Bedingungen und in welchem Umfang die Arbeit von Ombudsinstitutionen zur Schaffung von Public Value beiträgt, indem die Beziehung zwischen Bürger*innen und Staat beeinflusst wird. Sie basiert auf einer Fallstudie der 1977 eingerichteten österreichischen Volksanwaltschaft, die Bürger*innen unterstützt, die sich von einer Behörde ungerecht behandelt fühlen, und jährlich rund 17.000 Beschwerden bearbeitet.
Den Ausgangspunkt bildet die Annahme, dass, wenn Bürger*innen sich an die Volksanwaltschaft wenden, die Beziehung zwischen BürgerIn und Staat bereits brüchig ist. Wir betrachten Ombudsinstitutionen als Mittler*innen zwischen Bürger*innen und Staat, insbesondere seiner Verwaltung und seinem Recht. Das Projekt befasst sich daher mit dem Beitrag der Volksanwaltschaft zur Schaffung von Public Value durch ihre Arbeit, die auch der Wiederherstellung von Vertrauen in die öffentliche Verwaltung und die Legitimität des Rechtsstaats gilt. Public Value, ein multidimensionales Konzept, kann als "durch die öffentliche Hand geschaffener Wert" hinsichtlich der Erfüllung individueller und kollektiver Bedürfnisse verstanden werden.
Aufgrund der Komplexität des Konzepts bleibt vorhandene Forschung oft auf der konzeptionellen Ebene und es ist weitgehend ungeklärt, wie Public Value am besten methodisch und empirisch erfasst werden kann. Anhand eines innovativen multidimensionalen Designs werden sowohl institutionelle als auch Bürger*innen-Perspektiven untersucht. Dies ermöglicht einen wichtigen Beitrag hinsichtlich der unterentwickelten Operationalisierung und fehlenden empirischen Studien zu Public Value. Diese Studie trägt durch empirische, ethnographische Daten und eine soziologische Perspektive auf die Arbeit einer etablierten Ombudsinstitution zu aktuellen Debatten bei.
Weniger Ungleichheiten