23. Februar 2024
Einblicke in die Welt der Gerichtsmedizin bot eine Campus Lecture des Departments Gesundheitswissenschaften.
Am 20. Februar fand im Audimax der FH Campus Wien ein Vortrag von Christian Reiter zum Thema Forensik und Gesundheitsberufe statt. Der renommierte Gerichtsmediziner und Sachverständige lockte zahlreiche Interessierte zur Abendveranstaltung – mit über 170 Teilnehmer*innen war das Audimax gut gefüllt.
Serien und Filme vermitteln häufig das Bild, dass sich in der Gerichtsmedizin alles um Obduktionen dreht. Tatsächlich geht es aber meist um die Beurteilung von Verletzungen: Die Verletzungslehre, das Erstellen von Gutachten zum Gesundheitszustand und die Bewertung von Rauschzuständen sind alltägliche Aufgaben in der Gerichtsmedizin. Damit Gerichtsmediziner*innen eine Situation jedoch angemessen einschätzen können, sind umfassende Berichte seitens von Health Professionals essenziell. Denn Dokumentation und Berichte sind für Sachverständige unerlässlich und können in weiterer Folge in rechtlichen Auseinandersetzungen eine entscheidende Rolle spielen.
Dokumentationen von Verletzungen sind oft ungenau. Es fehlen Farbreferenzen, die Auflösung von Fotos – insofern diese überhaupt vorhanden sind – und Angaben sind unzureichend oder es wird kein Unterschied zwischen Stich- und Schnittverletzungen gemacht. Diese Unschärfen können zu falschen Urteilen oder gar Freisprüchen führen. Um diese zukünftig zu vermeiden, gilt es Dokumentationen präziser zu gestalten, so das Plädoyer von Christian Reiter.