Ausbildung zu Ökobilanzierer*innen für (Bau-)produkte

• Unterschiede in Schwerpunktsetzung
• Unterschiede Ausbildungsqualität
• Unterschiede Ausbildungsumfang

In einer Kooperation zwischen den beiden Departments der FH Campus Wien, dem IBO und der BAU-EPD GmbH wird eine wegweisende Ausbildung entwickelt, getestet und umgesetzt. Das Hauptziel besteht darin, den steigenden Bedarf an qualifizierten Ökobilanzierer*innen im Baubereich zu decken. Das entwickelte Ausbildungsprogramm wird sich intensiv mit den Prinzipien der Ökobilanzierung für Bauprodukte befassen mit Fokus auf praktischen Fähigkeiten in der Erstellung und Überprüfung von EPDs. Bereits während der Projektabwicklung sollen Absolvent*innen ein Ausbildungszertifikat erhalten und ihre Kenntnisse am Markt anbieten. Durch zwei Durchgänge, die kontinuierlich evaluiert und verbessert werden, könnten etwa 60 Personen im Rahmen des Förderprojekts umfassende Kenntnisse über Ökobilanzen erwerben und wertvolle Erkenntnisse liefern, die sich direkt auf die Weiterentwicklung der Ausbildung auswirken werden.

Sub-Ziel 3.1

Vernetzung von Studierenden mit Baustoffhersteller*innen: Während des Ausbildungslehrgangs sollen bereits konkrete Daten aus der Wirtschaft verwendet werden, wobei der Fokus auf Produkten von Hersteller*innen in Wien liegt, idealerweise unter Verwendung von nachwachsenden Rohstoffen. In Zusammenarbeit mit dem Projektteam sollen Ökobilanzen erstellt werden, die sofort auf dem Markt verwendet werden können.

Sub-Ziel 3.2

Sprungbrett für angehende Verifizierer*innen: Die Ausbildung soll einen detaillierten Überblick über die Anforderungen an Verifizierer*innen und Prüfpersonal von notifizierten Stellen gemäß Bauproduktenverordnung liefern.

Sub-Ziel 3.3

Ethik-Grundsätze für Umweltclaims vermitteln: Die Tätigkeit als Ökobilanzierer*in erfordert ein hohes Maß an Übersicht bzgl. der Darstellung und Quantifizierung von Umweltdaten und Umwelt-Claims. Die Absolvent*innen sollen lernen, wie Green-Washing-Versuche erkannt und verhindert werden können.

• Sondierung Internationale Skalierungsmöglichkeiten: In vielen EU-Ländern gibt es weder Ausbildungen noch (genügend) Institutionen für EPD-Erstellung. (Baustoff-)Hersteller*innen wenden sich verstärkt an Länder wie Österreich, wo schon eine erfahrene Szene existiert. Hier ist Wien derzeit weit vorne, was das Angebot angeht. Es fehlt jedoch an Vernetzung mit Ländern, in denen EPD-Serviceleistungen (noch) nicht abrufbar sind. Es soll ausgelotet werden, ob z.B. ein internationaler, englischsprachiger Lehrgang (großer Anteil an online-Angeboten) für eine Projektfortführung in Frage kommt.
• Sondierung Sachverständigenausbildung: Sowohl Verifizierer*innen als auch zukünftige (gerichtlich beeidete) Sachverständige könnten einen Lehrgang mit staatlich anerkannter Personenzertifizierung als Abgrenzung des Berufsbildes bekommen.