SafeCycle

Projektlaufzeit: 01.2023 bis 12.2024

Mit dem Europäischen Aktionsplan für die Kreislaufwirtschaft (CEAP) fordert die EU, dass bis 2030 jede in Verkehr gebrachte Verpackung recycelbar sein oder aus recyceltem Material bestehen muss. Bei der Bewertung von Recyclingverfahren geht die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) davon aus, dass Verunreinigungen als direkte DNA-reaktive Substanzen, so genannte Mutagene, zu betrachten sind. Diese sind toxikologisch kritisch für die Sicherheit der Konsument*innen und ihre Anwesenheit muss ausgeschlossen werden, um die Verwendung von Recyclingmaterial für den Lebensmittelkontakt (oder andere hochwertige Applikationen wie Kosmetikverpackungen) zu ermöglichen. Besonders für Polyolefine stellt dies eine Herausforderung dar, da hier sehr niedrige Migrationsgrenzwerte gelten. Die Bewertung von Rezyklaten hinsichtlich des Vorhandenseins kritischer Substanzen wurde bereits im Rahmen des Vorgängerprojekts PolyCycle begonnen. Dort wurden in einigen Proben systematisch Hinweise auf solche Schadstoffe gefunden, die wahrscheinlich keinen Post-Consumer Ursprung hatten. 

Das PET-Recycling ist im Vergleich zum Recycling von Polyolefinen und Polystyrol (PS) bereits gut etabliert. Vor allem der Mangel an toxikologischen Informationen über die im Recyclingmaterial enthaltenen Stoffe ist für die Sicherheitsbewertung von entscheidender Bedeutung. Dies erschwert folglich die Verwendung von Polyolefinen und PS im Kontakt mit Lebensmitteln. Derzeit muss jede unbekannte Substanz als DNA-reaktives Mutagen und/oder Karzinogen eingestuft werden. Die EFSA hat diese Stoffe als äußerst besorgniserregend eingestuft und beobachtet die Situation genau. Das PolyCycle-Projekt hat bereits gezeigt, dass diese Besorgnisse nicht unbegründet sind, da etwa 30 % aller getesteten Polyolefin-Proben in den in vitro Bioassays eine positive Reaktion auf DNA-reaktive Mutagenität ergaben. Diese Kontaminationen erwiesen sich als systematisch, was darauf hindeutet, dass die Substanzen nicht aus dem Post-Consumer-Bereich stammen, sondern aus dem Recyclingprozess selbst. Der verantwortliche Schritt im Recyclingprozess muss identifiziert und entsprechend angepasst werden. Darüber hinaus zeigten die Ergebnisse, dass nichtflüchtige Substanzen einen großen Einfluss auf die Mutagenität haben. Eine instrumentell-analytische Identifizierung der Stoffe könnte bei der toxikologischen Bewertung helfen.

Forschungsziele

Als Ergebnis des Projekts werden die Quellen für die Kontaminationen von recycelten Kunststoffen mit DNA-reaktiven Substanzen, die regelmäßig in recycelten Polyolefinen und Polystyrolen nachgewiesen werden können, identifiziert und ein Maßnahmenkatalog mit klaren Empfehlungen zur Vermeidung und Untersuchung dieser Kontaminationen in recycelten Kunststoffen veröffentlicht. Das SafeCycle-Projekt wird im Rahmen der 33. CORNET-Ausschreibung (Collective Research Network) in Kooperation zwischen dem Forschungspartner Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung IVV in Deutschland und den Forschungspartner*innen OFI -Österreichisches Forschungsinstitut für Chemie und Technik und FH Campus Wien in Österreich durchgeführt. In Deutschland wird es als Projekt der Industrievereinigung für Lebensmitteltechnologie und Verpackung e.V. (IVLV) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz BMWK über die AiF im Rahmen des Programms zur Förderung der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) unter der Fördernummer 354 EN aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages finanziert. Die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) finanziert diese Arbeit mit der Fördernummer FO999895421. Die Koordination des Projekts liegt in Österreich beim Kunststoffcluster der ecoplus. Niederösterreichs Wirtschaftsagentur GmbH.

Fördergeber*in

Kooperationspartner*innen

Forschungspartner*innen

Ziele für nachhaltige Entwicklung der UNO

Gesundheit und Wohlergehen

Industrie, Innovation und Infrastruktur

Nachhaltiger Konsum und Produktion


Projektleitung

Projektteam


Beteiligte Studiengänge

Bachelor

Nachhaltige Verpackungstechnologie

berufsbegleitend

Master

Packaging Technology and Sustainability

berufsbegleitend