1. März 2024

Ergotherapie-basierte App ELSA unterstützt Familien im Umgang mit ADHS

 

Eine App, die Erziehungsberechtigte von Kindern mit ADHS unterstützt – das ist ELSA. Forscher*innen der FH Campus Wien haben die kostenfreie App entwickelt, die wertvolle Tipps, Handlungsabläufe und Informationen liefert und so Familien im Umgang mit der Diagnose unterstützt.

Hände berühren Touchscreen eines Smartphones

Evidenzbasierte Empfehlungen im täglichen Umgang mit ADHS

Die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) zählt zu den häufigsten psychischen Störungen im Kindes- und Jugendalter. In Österreich sind etwa 90.000 Kinder und Jugendliche betroffen. Zu den Hauptsymptomen von ADHS zählen Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität und Impulsivität. Diese Defizite können es Kindern erschweren, ihren Alltag zu bewältigen, und sich auf das Wohlbefinden und die Funktionsfähigkeit der gesamten Familie auswirken. Von großer Bedeutung ist daher die familienzentrierte Arbeit und damit einhergehend die Unterstützung der Familien in ihren Alltagssituationen. Genau an diesem Punkt setzt die App ELSA an. „ELSA wurde unter Einbezug der Bedürfnisse ihrer Nutzer*innen entwickelt, ist wissenschaftlich fundiert und baut auf ergotherapeutischem Know-how auf. Die App soll Erziehungsberechtigte von ADHS-diagnostizierten Kindern bei alltäglichen Herausforderungen unterstützen“, erklärt Andrea Kerschbaumer, Projektleiterin und Lehrende sowie Forschende im Masterstudium Health Assisting Engineering an der FH Campus Wien. 

> Zur Website der App ELSA 

Niederschwellige Gesundheitsapp mit direktem Nutzen für die Praxis

ELSA bietet Erziehungsberechtigten von Kindern mit ADHS konkrete Handlungsempfehlungen: In der App sind individualisierte Alltagsaktivitäten, Spielideen, Verhaltens- und Fördertipps enthalten. Die App ist in drei Bereiche gegliedert: Schule, Zuhause und Freizeit. Die einzelnen Inhalte sind an die Fähigkeiten der Kinder angepasst, im Mittelpunkt steht stets der Kompetenz- und Wissenserwerb. „Ziel war, die App möglichst niederschwellig zu gestalten. Deshalb ist ELSA auch kostenlos, die Texte sind in gut verständlicher Sprache verfasst und werden durch Bilder und Videos veranschaulicht“, so Projektleiterin Andrea Kerschbaumer. Ein integriertes Lexikon erklärt die wichtigsten Fachbegriffe zum Störungsbild aus ergotherapeutischer Sicht. Zudem enthält die App druckbare Vorlagen. ELSA soll keine Therapie ersetzen, sondern Familien als Hilfestellung vor, während bzw. nach einer Ergotherapie dienen, daher werden in der App auch geeignete Anlaufstellen und Therapiezentren angeführt.

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ELSA – ein Best-Practice für disziplinübergreifende Forschung an der FH Campus Wien 

„Das Projekt ELSA spiegelt die anwendungsbezogene, interdisziplinäre und berufsfeldorientierte Forschung, die wir an der FH Campus Wien betreiben, ideal wider“, so Elisabeth Haslinger-Baumann, Vizerektorin für Forschung und Entwicklung an der FH Campus Wien. Ein interprofessionelles Forschungsteam von Expert*innen*innen aus den Studiengängen Health Assisting Engineering, Computer Science and Digital Communications, Ergotherapie  und dem Kompetenzzentrum Digital Health and Care sowie dem Kompetenzzentrum INDICATION der FH Campus Wien hat über zwei Jahre hinweg geforscht, entwickelt und evaluiert. Knapp 40 Familien waren in den Prozess involviert. Die externe Firma NOUS Wissensmanagement GmbH führte die technische Entwicklung durch. Das interdisziplinäre Forschungsprojekt wurde von der Stadt Wien – MA 23 gefördert.

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