20. Januar 2023
Mitte Jänner 2023 fand das Kickoff-Meeting für das internationale Forschungsprojekt SafeCycle an der FH Campus Wien statt. Ziel des Projektes ist es, Recyclingkunststoffe auf potentiell krebserregende Substanzen zu untersuchen und so zu höherer Sicherheit beizutragen.
Bereits im FFG-geförderten Vorgängerprojekt PolyCycle wurden in zahlreichen Proben aus Recycling-Versuchsanlagen Spuren von DNA-reaktiven Substanzen gefunden, die potentiell krebserregend sein können. Im aktuellen Projekt SafeCycle gilt es nun, diese Substanzen weiter zu untersuchen und mithilfe von standardisierten Tests – sog. In-vitro-Bioassays – sowie chemischer Analytik die Eintragungsquelle dafür herauszufinden.
Dies soll einerseits dazu beitragen, dass Kontaminationen durch diese Substanzen künftig verhindert werden können. Andererseits soll das Projekt die Unternehmen dabei unterstützen, in der EU eine Zulassung für den Einsatz von Recyclingkunstoffen für den Lebensmittelkontakt und für Kosmetikverpackungen zu erlangen. Dies ist bisher nur für PET möglich, da es sich hierbei um einen niedrigdiffusiven Kunststoff handelt, der also Substanzen sehr langsam aufnimmt bzw. wieder abgibt. Für die Kunststoffe Polyethylen, Polypropylen und Polystyrol gibt es bisher allerdings noch keine zugelassenen Recyclingverfahren.
Das Projektkonsortium von SafeCycle besteht aus rund 30 Unternehmen aus Österreich, 40 Unternehmen aus Deutschland und 8 internationalen Unternehmen. Dabei handelt es sich etwa um Recycling-Unternehmen, kunststoffverarbeitende Betriebe, die Lebensmittel- und Kosmetikindustrie sowie Consulting-Unternehmen. Bei dem Hybrid-Kickoff waren rund 50 Teilnehmer*innen vor Ort anwesend und weitere 41 Personen virtuell vertreten.
Das Projekt wird über die Förderschiene Cornet (Collective Research Network) von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft FFG unterstützt und in Kooperation mit dem Österreichischen Forschungsinstitut für Chemie und Technik (OFI) in Wien sowie dem Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung IVV in Freising durchgeführt. Die Einreichung des Projekts wurde in Österreich vom Kunststoffcluster der ecoplus. Niederösterreichs Wirtschaftsagentur GmbH organisiert.
Aktuelle Entwicklungen und Rahmenbedingungen üben einen hohen Innovationsdruck auf Verpackungsproduzent*innen und -anwender*innen aus, nachhaltig und zukunftsorientiert zu handeln. Das Kompetenzzentrum Sustainable and Future Oriented Packaging Solutions der FH Campus Wien adressiert diese Herausforderungen durch die Entwicklung geeigneter Verpackungen und Methoden zur Bewertung der Nachhaltigkeit und Sicherheit. Daraus ergibt sich ein klarer Nutzen für Gesellschaft und Umwelt.
Der Fachbereich Verpackungs- und Ressourcenmanagement der FH Campus Wien bietet zwei Bachelorstudiengänge an (Verpackungstechnologie und Nachhaltiges Ressourcenmanagement) sowie ein Masterstudium in englischer Sprache (Packaging Technology and Sustainability). Die Studiengänge sind berufsbegleitend gestaltet, sodass Interessierte ihre Kompetenzen ohne Unterbrechung der Berufstätigkeit erweitern können.