Inhalt
Aufbauend zu den Grundlagen zur Beckenbodengesundheit im Studiengang Hebammen und im Studiengang Physiotherapie und ausgehend von den Schnittstellen der beiden Tätigkeitsfelder und Berufsbilder werden in der Lehrveranstaltung im multiprofessionellen Team Gemeinsamkeiten und Unterschiede in Zugang und Arbeitsweise der beiden Fachdisziplinen aufgespürt sowie jeweilige Stärken sichtbar und damit für alle nutzbar gemacht. Außerdem bietet das Wahlfach eine Vertiefung des Wissens über funktionelle Anatomie, (Patho-)Physiologie und Trainingslehre. Der Fokus liegt hierbei auf der Prävention und Therapie von Funktionseinschränkungen des Beckenbodens rund um Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett und der Zeit der Rückbildung – ganz besonders auch in Hinblick auf Prävention und Therapie von Beckenbodendysfunktionen im Lebensverlauf. Im Praxisteil sollen weitere Übungsmöglichkeiten erarbeitet werden, ua zu Wahrnehmung, Koordination, (Ent-)Spannung, Kräftigung und Reaktivierung für Einzel- und Gruppensettings. Theorie- und Praxisblöcke greifen ineinander.
Lernergebnisse
Die Studierenden sind in der Lage, Schnittstellen der Tätigkeitsfelder von Hebammen und Physiotherapeut*innen zu benennen und die Kompetenzen und Grenzen beider Berufsbilder, sowie die Chancen der multiprofessionellen Zusammenarbeit zu identifizieren. Sie kennen die jeweiligen Therapieansätze im multiprofessionellen Team und können Synergien heben.
Sie können die funktionelle Anatomie, die (Patho-)Physiologie und die Trainingsmöglichkeiten des Beckenbodens beschreiben und die bereits erworbenen Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten zu Lösungsstrategien gynäkologischer/urologischer/proktologischer Problemstellungen verknüpfen.
Sie sind in der Lage, Klient*innen über funktionelle Anatomie, (Patho-)Physiologie und Trainingsmöglichkeiten des Beckenbodens adäquat zu informieren, zu beraten und aufzuklären und Maßnahmen zur Prävention und Therapie von Beckenbodendysfunktionen individuell auf die Lebensphase, Beckenbodengesundheit und Fitness der Frau abgestimmt auszuwählen.
Die Studierenden sind in der Lage, das eigene methodische Handeln kritisch zu reflektieren und die ausgewählten therapeutischen Maßnahmen und Übungen Klient*innen/Patient*innen -gerecht zu formulieren.
Sie berücksichtigen und wahren die Intimität der Patient*innen und deren individuelle Bedürfnisse einschließlich allfälliger Diversitätsaspekte.
Lehrmethode
Vortrag, Übungen, Kleingruppen, Selbststudium, Präsentation
Prüfungsmethode
Immanente Leistungsüberprüfung: Schriftlich-mündlich
Literatur
Bo, K. (Ed.) (2015). Evidence-based physical therapy for the pelvic floor: Bridging Science and Clinical Practice (2. Aufl.). Churchill Livingstone Elsevier.
Cantieni, B. (2012). Tigerfeeling. Das sinnliche Beckenbodentraining für sie und ihn (4. Aufl.). Südwest.
Hanzal, E., Bartosch, B., Stelzhammer, C. & Udier, E. (2015). Palpation für das Beckenbodentraining. de Gruyter.
Heller, A. (2015). Nach der Geburt. Wochenbett und Rückbildung (2.Aufl.). Thieme
Irion, J.M. & Irion, G. L. (2010). Women's Health in Physical Therapy. Lippincott Williams & Wilkins
Keller, Y., Krucker, J. & Seleger, M. (2015). Entdeckungsreise zur weiblichen Mitte. Ein Wegbegleiter nach dem bewährten BeBo®-Konzept (9.Aufl.). BeBo® EV.
Schwärzler, S. (2011). Beckenbodentraining im Rückbildungskurs. 6 Übungseinheiten. Hippokrates.
Tacke, L. & Stüwe, M. (2013). Wochenbett- und Rückbildungsgymnastik. Hippokrates
Tacke, L. & Stüwe, M. (2010). Rückbildungsgymnastik: Die Übungskarten. Hippokrates
Tanzberger, R., Kuhn, A. et al. (2019). Der Beckenboden – Funktion, Anpassung und Therapie. Das Tanzberger-Konzept® (4.Aufl.). Urban & Schwarz.
Wieser, C. (2010). Mein Fitnessbuch. Schritt für Schritt fit nach der Schwangerschaft. BeBo® EV
Unterrichtssprache
Deutsch